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Die ethik des stoikers Epictet - College of Stoic Philosophers

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c)ii} v.aO'fjXOV und v.rxx6pS-(x)\).a..ja selbst die gewöhnlichste Thätigkeit, z. B. das :i£f>i7raT£iv (auch diesrechneten ja die Stoiker zum xadfjxov), wii'd nur vom Weisen 'fpovLjtw?,vom Unweisen a'fpövtoc; geübt (ecl. II, 69), Es giebt also nur Sittlichkeitauf der einen, Ünsittlichkeit auf der andern Seite ; die Menschen([xapTdvs'.v (( ,ajiapiwAÖv elvai töv a\iad-ri, Trspl Tiavia 6' au xaTOpO-oöv töv oo'{)6^).<strong>Die</strong> volle Uebereinstimmung dieser Grundsätze mit denjenigen<strong>Epictet</strong>s springt in die Augen und braucht nicht im einzelnen aufo-ezeigtzu Averden ; nur darauf möchte ich hinweisen, dass auch <strong>Epictet</strong>die Pflichterfüllung <strong>des</strong> Ungebildeten für positiv sündhaft erklärt undebenfalls schon durch andere Benennung die Immoralität derselbenkennzeichnet (IV, 4, 41 ©iXö;rovo? — ©'.XipYopoc etc. cfr. apysiy —oYj[xoxo7retv etc.). Das schr<strong>of</strong>fe Entweder — Oder, entweder gut oderschlecht, entweder aufs Innere oder aufs Aeussere bedacht, entweder'^tXöao'fo? oder 'iS'.cüttj? ,vernehmen wir aus <strong>Epictet</strong>s Munde so entschiedenAvie von irgend einem der älteren Stoiker (III, 15, 13.IV, 2, 9 etc.).So unnatürlich und überspannt diese Theorie von dem absolutenGegensatz zwischen Weisen und Unweisen auch erscheinen mag, soliegt doch eben in ihr nicht bloss überhaupt ein guter Sinn, sondernder tiefste Gedanke der stoischen Ethik, dass nämlich das Leben <strong>des</strong>Menschen nicht als eine Summe von einzelnen guten und schlechtenHandlungen, sondern als eine innere Einheit aufzufassen ist, die voneinem einheitlichen Prinzip, dem guten oder schlechten Willen, vondem göttlichen oder weltlichen Sinn, vom Geist oder vom Fleisch beherrschtist. Hierin ist die stoische Ethik der christlichen vollständigkongenial (statt vieler Stellen siehe nur Rom. 14, 23: Träv o oox Iv.-loiscoc a;j.apTia) ; und es ist eine grosse Ungerechtigkeit, dieselbe Lehre,die man am Christentum, allein auf die Wahrheit der Idee blickend,mit Recht gross und erhaben findet, bei der Stoa, an der äusserenForm sich stossend, als unwahre Uebertreibung und als Verirrunglächerlich zu macheu.6. Das */,ai>fj%ov tsXsiov.<strong>Die</strong> stoische Lehre vom v.aö-Y/.ov kann also nur von diesem Gedankenaus, dass die Prinzipien <strong>des</strong> Handelns beim Weisen und Unweisenabsolut entgegengesetzt sind , richtig verstanden werden. Dasy.a{)-Y^xciv ist ein jxsoov nicht in dem Sinne, dass seine Beobachtung ansich sittlich gleichgiltig wäre , sondern nur <strong>des</strong>halb , weil es in derThat eine Reihe von Handlungen giebt, welche sowohl der Unweiseals auch der W^eise als zweckmässig und geboten erachtet, jeder aberin seiner Art, jener von nicht sittlichen, dieser von sittlichen Anschauungenund Grundsätzen aus. <strong>Die</strong>s bestätigt sich uns durch eineMenge weiterer Zeugnisse. <strong>Die</strong>selben Handlungen, sagt Seneca inep. 95, 43 etc., sind entweder unsittlich (turpia) oder sittlich (honesta),es kommt nur darauf an, aus welchem Grunde und wie sie geschehen.Der Mensch muss sich eine sittliche Ueberzeugung erwerben, die sein

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