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Die ethik des stoikers Epictet - College of Stoic Philosophers

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,Das v.c/.«H]v.ov als fisaov.20l>Sinn er dies gethan hat. Wenn Cicero mit Recht die StcHung di's<strong>of</strong>ficium zwischen recte factum und peccatum in l'arulicle setzte' mitder Stellung der Proegmena zwischen bona und mala, so niüssten wirallerdings annehmen, dass Zeno in der That die ErfüHung und \'ersäumungder <strong>of</strong>ficia für etwas moralisch Indifferentes hielt. Denn wiedas Proegmenon nie ein bonum, das Apoproegmenon nie ein maluni.sondern bei<strong>des</strong> ein Adiaphoron ist, so könnte auch die Beobachtung<strong>des</strong> <strong>of</strong>ficium nie ein recte factum, die Verletzung <strong>des</strong>selben nie einpeccatum sein. Nun widerspricht dies aber nicht bloss allem gesundenMenschenverstand, sondern auch den deutlichen Aussagen der C^ieUen.Nach D. L. 118 vermeidet es der Weise, etwas wider das •/.aiW/z-ov zuthun: der Weise meidet aber nur wirkliche Uebel (Ei)ict. 1, 27, 7).folglich ist die Versäumung der Pflicht für ihn ein peccatum. <strong>Die</strong>sfinden wir denn auch bei Stobaeus ecl. II, 86 geradezu ausgesi>rochen(ttäv Trapä zb v.'y.d'rf/.ov sv ^ovi/cj) Cwii> 7'.vö;j.evov 7.aa,orY/^j.a s-vaip). Vergleichenwir damit ecl. II, 93 (und i)6), wo das aaäjOXY,|j.a detinirt wirdals to Tiapia töv öpö-ov XÖ70V 7rfY/.ov imselben Sinne ein a{j,dpTrj;ia ist wie alles, was gegen den o,o{>ci(; m-(o;verstösst. Ja wir hätten alles Recht, aus dieser Stelle gleich zu folgern,dass auch das za^fjxov dem opdö? Xoyo? gemäss und von ihm geboten ist.Jedoch bleiben wir vorerst noch bei dem negativen Teil unsererArgumentation! Ist es nicht völlig undenkbar, dass Zeno die Versäumungder /'.a^r^y-ovra für moralisch irrelevant gehalten haben sollte VEr muss doch, wie alle Stoiker nach ihm, zu den 7.av)-/;y.ovia u. a. auchdie Verehrung der Götter, die Pietät gegen die Eltern etc. gerechnethaben. Hätte er nun behauptet, die Versäumung dieser viadY;y.ovtor. seikeine Sünde, so würden ihm die Athener wohl den Prozess gemacht,jedenfalls aber keinen goldenen Kranz und kein Denkmal aus Erzapexfj? ivsya yal . rtoyspoom-qq gewidmet haben.Aber dürfen wir den Cicero nicht vielleicht so verstehen, dass ermit dem Ausdruck <strong>of</strong>ficia praetermissa nicht die Verletzung, sondernnur die NichtÜbernahme der ya^^Y^xovia meinte? <strong>Epictet</strong> sagt ja a.a.O.deutlich, dass der Kyniker sündigt, wenn er die ül>ernommenc ehelichePflicht nicht erfüllt,' aber nicht, wenn er sie überhaupt nicht auf sichnimmt. Es ist dies in der That ein Unterschied, der wohl zu beachtenist: es ist etwas anderes, gegen ein bestehen<strong>des</strong> y.ai^V-''^"^ z^'handeln, als ein solches überhaupt nicht zu übernehmen. Wohl ist janach <strong>Epictet</strong> bloss der Kyniker von gewissen y.a^Y;y.ovTa dispensiert. Aberwenn überhaupt die y.at^YjXOvua derart sind, dass einzelne Menschenunbeschadet ihrer sittlichen Vollkommenheit davon befreit werdenkönnen, so könnte man immerhin mit einem gewissen Rechte sagen,sie seien sittlich adiaphor. Jedoch abgesehen davon, dass es nach<strong>Epictet</strong> für alle anderen Menschen ausser .dem Kyniker keineswegso-leichgiltig ist, wie sie sich zu diesen Pflichten stellen, auch derid est Deccata in malis; <strong>of</strong>ficia autem servata praeteimissaque media putal.at.fin IIL^.58 cum, quod ho^estum sit, id sokun bonum esse d.camus .consentaneun.tarnen est fungi <strong>of</strong>ficio, cum id <strong>of</strong>ficium nee in boms ponamus °;; J" '"^^l;;- .^,^.^ .1) Epict III, 22, 69 wer die y.aa-r,v'>vt'/. nicht beobachtet .verliert den /.a/.o,Bonhöffer, <strong>Die</strong> Ethik <strong>des</strong> Stoikers <strong>Epictet</strong>.l't

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