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ganz und gar für Christus verfügbar sein

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6./7. Juli 2013 / Nr. 27 rom <strong>und</strong> dIe WelTerSTer oFFIZIeller emPFAng„Überrascht <strong>und</strong> begeistert“Salesianerpater Norbert Hofmann über Papst-Treffen mit jüdischer DelegationROM – Erstmals hat Papst Franziskusoffiziell eine jüdische Delegationempfangen. R<strong>und</strong> 30 Mitgliederdes „International JewishCommittee on Interreligious Consultations“waren im Vatikan zuGast. Der deutsche SalesianerpaterNorbert Hofmann ist innerhalb desPäpstlichen Rats <strong>für</strong> die Einheit derChristen <strong>für</strong> den Dialog mit demJudentum zuständig. Er begleitetedie Delegation zu Papst Franziskus.Unser Vatikan-Korrespondent MarioGalgano hat mit Pater Hofmannüber das Papsttreffen gesprochen.Pater Hofmann, Papst Franziskushat erstmals in <strong>sein</strong>em Pontifikateine jüdische Delegation empfangen.Wie verlief das Treffen?Das Treffen fand in einer sehrfre<strong>und</strong>lichen, fre<strong>und</strong>schaftlichen <strong>und</strong>lockeren Atmosphäre statt. Jeder Teilnehmerwurde vom Papst persönlichbegrüßt <strong>und</strong> konnte einige Worte mitihm wechseln. Dieser Papst verstehtes, durch <strong>sein</strong>en normalen zwischenmenschlichenUmgang die Herzender Menschen zu gewinnen. Man hatnicht den Eindruck, mit irgendeinemWürdenträger zu tun zu haben. DieJuden schätzten es natürlich auchsehr, dass er an <strong>sein</strong>e positiven Erfahrungenim jüdisch-katholischenDialog aus der Zeit als Erzbischof inBuenos Aires erinnerte.Was haben die Gäste Ihnen im Anschlussdes Treffens gesagt?Die jüdischen Gäste waren überrascht<strong>und</strong> begeistert von der unkompliziertenArt des neuen Papstes. Einerder Teilnehmer, der schon oft an privatenAudienzen mit verschiedenenPäpsten teilgenommen hat, meinte,dass das <strong>für</strong> ihn die lockerste <strong>und</strong>entspannteste, am wenigsten formelleAudienz überhaupt war. Alle warensehr dankbar <strong>für</strong> die Begegnung <strong>und</strong>wurden durch sie bereichert.Papst Franziskus hatte bereits alsErzbischof von Buenos Aires einreges Verhältnis zum Judentum. Esgibt ein Dialog-Buch von KardinalJorge Mario Bergoglio <strong>und</strong> demargentinischen Rabbiner AbrahamSkorka. Wie hat Bergoglioals Papst den Dialog mit dem Judentumausgerichtet?Im Dialog mit den Juden machtFranziskus dort weiter, wo er als Erzbischofvon Buenos Aires aufgehörthat. Es kommt auf jedenFall eine Kontinuitätim Umgangmit den Judenzum Ausdruck.Er hat persönlichejüdischeFre<strong>und</strong>e, derenFre<strong>und</strong>schafter sehr schätzt<strong>und</strong> auch jetztals Papst weiterpflegt. Insoferndarf man mit gutemGr<strong>und</strong> davon ausgehen,dass dieserPapst eineGa-rantie <strong>für</strong> die Intensivierung des jüdisch-katholischenDialogs darstellt.Was sind die größten Herausforderungenim jüdisch-katholischenDialog?Nach wie vor geht es um dieAufarbeitung einer kompliziertenGeschichte zwischenJuden <strong>und</strong> Katholiken, umneue theologische Herausforderungen<strong>und</strong> darum,trotz aller Unterschiede diegemeinsame Fre<strong>und</strong>schaftzu vertiefen. Zudem sindJuden <strong>und</strong> Christen eingeladen,gemeinsam ein Segen<strong>für</strong> die Menschheit zu werden,indem sie aufgr<strong>und</strong> gemeinsamerWerte im sozial-karitativenBereich zusammenarbeiten.InfoChristen können keine Antisemiten <strong>sein</strong>Christen können aufgr<strong>und</strong> ihrer gemeinsamenWurzeln mit dem Judentumkeine Antisemiten <strong>sein</strong>. Das hatPapst Franziskus bei <strong>sein</strong>em erstenTreffen mit der jüdischen Delega tionausdrücklich betont. In <strong>sein</strong>er Ansprache,die er mit dem hebräischenFriedensgruß „Shalom“ eröffnete, verwiesFranziskus auf die f<strong>und</strong>amentaleBedeutung, die dem Konzilsdokument„Nostra Aetate“ zukomme, mit demder jüdisch-christliche Dialog von katholischerSeite neu begründet wurde.Die in der Konzilserklärung festgehaltenenPrinzipien, erklärte derPapst, hätten den Weg zu größererVertrautheit mit der Kultur desanderen <strong>für</strong> Juden <strong>und</strong> Christengekennzeichnet. Besondere Würdigungerfuhren auch <strong>sein</strong>e Vorgängerim Papstamt, die mit einerSerie von Dokumenten, aberauch sehr bezeichnenden Gestenden Dialog <strong>und</strong> die theologischeDiskus sion in den vergangenenJahrzehnten gefördert hätten.Mario GalganoZur Homepage von Mario GalganoZum Buch „Franziskus“ von Mario GalganoDer deutsche Salesianerpater Norbert Hofmannist im Päpstlichen Rat <strong>für</strong> die Einheitder Christen <strong>für</strong> den Dialog mit dem Judentumzuständig.Foto: Galgano

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