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Studien aus dem Gebiete der lettischen Archäologie, Ethnographie ...

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36Lebensschicksale und ihre Geschichte, jede hat ihre Blütezeit undihlen Nie<strong>der</strong>gang ; da finden wir ganze Coalitionen von Sittengruppenund dagegen an<strong>der</strong>e, mit denen sie um ihre Existenzringen müssen in Siegen und Nie<strong>der</strong>lagen; wie Blumen undUnkräuter neues Terrain erobern und altes verlieren, so bürgernsich hier Sitten ein und weiden dort veidiängt. Aus <strong>dem</strong>Dunkel wachsen sie hnvoi, strecken sich empor und breiten sich<strong>aus</strong>; da sehen wir manch frisches grünes Blatt am knorrigenAste, und manche son<strong>der</strong>bare Frucht neben wun<strong>der</strong>baren Blüten«kelchen, mancher Ast ragt auch verdorrt in die Höhe, o<strong>der</strong> nurein abgebrochener Stumpf giebt uns Kunde, daß einst auch anihm Leben war, bis er von lebenskräftigeren Zweigen überschattetund hei Seite gedrängt wurde. Woher kam das Samenkorn?Nicht die Wissenschaft, nur <strong>der</strong> Glaube kann es sagen! das nursehen wir, empor nach oben ringt alles. Das Göttliche imMenschen ist es, wasdurch Nacht zum Lichte strebt.Was nun das Entstehen und Wachsen <strong>der</strong> für uns in Fragekommenden Sitte <strong>der</strong> Raubehe anlangt, so liegt es nach <strong>dem</strong>früher Gesagten auf <strong>der</strong> Hand, daß, nach<strong>dem</strong> überhaupt gelegentlichdas eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e gefangene Mädchen <strong>aus</strong> einem Kriegs»zuge nach H<strong>aus</strong>e gebracht worden war und sich dort als Sklavin,als Arbeiterin bewährt hatte und dabei auch als besondeieiBesitz des Mannes diesem angenehm gewoiden war, sowohl dieStammesweib« eine feincie Eileichtnung ihm Arbeitslast, alsauch die ledigen Männer ein eigenes Weib weiden gewünschthaben. Fanden nun g«ade keine giößncn gemeinsamen Kriegszügestatt, so thaten sich wohl einige Jünglinge zusammen, ummit List wassnholenden odn hütenden Mädchen eines an<strong>der</strong>nStammes aufzulauern und sie zu rauben, wie das noch heutzutagein Afrika u. f. w. geschieht und wie es einst auch nachweisbarbei den Letten geschehen ist. Dabei konnte <strong>der</strong> Jünglingnoch besser als im Toben des Kampfes ein Mädchen sich<strong>aus</strong>wählen, welches ihm wohlgefiel; auch war noch glößnnRuhmbei kühnei Einzelthat zu gewinnen. Das Zufällige konnte, wennauch nui langsam zui Gewohnheit weiden, und wir wissen es

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