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technik automobil<br />
Es tut sich wieder etwas<br />
_ Der Kfz-Reparaturmarkt wächst wieder, sagt Klaus Burger,<br />
Präsident des ASA-Verbands. Beim traditionellen Pressegespräch<br />
erfuhr die <strong>amz</strong>-Redaktion die Hintergründe, welche Neuigkeiten<br />
es rund um den „Service am Automobil“ gibt und wo die Reise der<br />
Reparatur-Branche hingehen könnte.<br />
D<br />
ie Automechanika 2010 hat<br />
deutliche Impulse für ein<br />
Wachstum des Werkstattausrüstermarkts<br />
gesetzt“, sagte Klaus<br />
Burger, Präsident des Bundesverband<br />
der Hersteller und Importeure<br />
von Automobil-Service-Ausrüstungen<br />
(ASA), beim traditionellen Pressegespräch.<br />
Damit habe sich der Trend bestätigt,<br />
der bereits zum Jahresanfang auf eine<br />
Wiederbelebung hoffen ließ, so Burger. Im<br />
Gespräch mit der Fachpresse erläuterte der<br />
ASA-Präsident die Hintergründe und forderte<br />
gleichzeitig die Politik auf, die Wege<br />
für neue Prüfverfahren zu ebnen.<br />
Anhaltender Aufwärtstrend<br />
„Die konjunkturelle Tiefphase der letzten<br />
beiden Jahre ist für die Werkstattausrüstungsbranche<br />
definitiv vorbei“, berichtete<br />
der ASA-Präsident. Eine Umfrage unter den<br />
Mitgliedern habe ergeben, dass der Großteil<br />
mit der Automechanika 2010 zufrieden<br />
bis sehr zufrieden sei. „Insgesamt herrscht<br />
eine deutlich bessere Stimmung als noch<br />
vor zwei Jahren“, erklärte der Branchenexperte.<br />
Seinen Worten zufolge zeichnet sich<br />
in Deutschland eine vermehrte Nachfrage<br />
nach neuer Werkstattausrüstung ab. Insbesondere<br />
bei Diagnose und Achsvermessung,<br />
aber auch in den Segmenten Klima-<br />
und Reifenservice sowie Hebetechnik sei<br />
dies deutlich erkennbar.<br />
Der Umfrage zufolge sei ein Trend hin<br />
zu preiswerten Produkten zu erkennen.<br />
„Die Werkstätten fragen zunehmend danach“,<br />
so der ASA-Präsident. Der Markt<br />
habe sich geöffnet und immer mehr Anbieter<br />
aus Fernost drängten über deutsche<br />
Händler mit Dumpingpreisen auf den<br />
Markt. „Tiefstpreisoffensiven sind nichts<br />
Neues für die ASA-Mitglieder. Wir sind<br />
daher in der Lage, uns den neuen Marktbedingungen<br />
anzupassen. Unser Ziel ist es<br />
jedoch, die Kunden nicht mit günstigsten<br />
Verkaufspreisen, sondern mit hoher Qualität,<br />
gutem Service und niedrigen Lebenszykluskosten<br />
zu überzeugen“, sagte Burger.<br />
Man wolle die Kfz-Servicebetriebe zudem<br />
mit neuen und innovativen Produkten<br />
unterstützen, damit diese mit der raschen<br />
Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik<br />
Schritt halten könnten. Burger appellierte<br />
18 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 12-2010<br />
in diesem Zusammenhang auch an den<br />
Gesetzgeber, rasch den Weg für die Anpassung<br />
der AU an neue Technologien zu<br />
ebnen. Zudem erwarte der Verband eine<br />
klare Richtungsvorgabe seitens der Politik<br />
bei der Revision des §29 StVZO.<br />
Endrohrprüfung unerlässlich<br />
„Seit Ende 2008 gilt für alle Fahrzeuge mit<br />
OBD, die vor dem 1. Januar 2006 erstmals<br />
zugelassen wurden, verbindlich der AU-<br />
Leitfaden 4. Dieser bezieht die OBD-Funktionalität<br />
viel stärker in den AU-Ablauf ein<br />
als bisher. Sind keine Fehlercodes vorhanden<br />
und alle Prüfbereitschaftstests (Readiness-Codes)<br />
gesetzt, kann die Endrohrprüfung<br />
entfallen. Damit spielt die OBD<br />
eine Schlüsselrolle beim Beurteilen der<br />
Schadstoffemissionen“, erklärte Harald<br />
Hahn, Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises<br />
Diagnose und Vizepräsident des ASA-Verbands.<br />
Seit der Einführung des Leitfadens<br />
4 werde vor allem das Prüfverfahren bei<br />
der Diesel-AU sehr kontrovers diskutiert.<br />
„Verschiedene Branchenverbände plädieren<br />
sogar dafür, die AU vollständig abzuschaffen.<br />
Der ASA-Verband dagegen setzt<br />
sich für die Wiedereinführung einer uneingeschränkten<br />
Endrohrprüfung mit einer<br />
neuen, verfeinerten Messtechnik ein“, erläuterte<br />
Hahn weiter.<br />
Hauptargument für die Endrohrprüfung<br />
sei die Tatsache, dass die OBD bei<br />
modernen Dieselfahrzeugen defekte<br />
Abgasreinigungssysteme nicht sicher erkennen<br />
könne. Untersuchungen an über<br />
1000 Fahrzeugen im Rahmen der Studie<br />
„Emission Check 2010“ hätten gezeigt,<br />
dass die OBD deutliche Grenzen habe.<br />
„In mehreren Messreihen an Fahrzeugen<br />
verschiedener Hersteller wurde nachgewiesen,<br />
dass selbst das Entfernen des<br />
Partikelfilters keine Auswirkung auf die<br />
MIL-Anzeige hat“, bemängelt der Diagnosespezialist.<br />
Überdies wies der AK-Vorsitzende darauf<br />
hin, dass heutige Opazimeter (Trübungsmessgeräte)<br />
nicht in der Lage seien,<br />
den Trübungswert moderner Dieselmotoren<br />
zu bestimmen. Für die von den ASA-<br />
Mitgliedern entwickelten Opazimeter der<br />
zweiten Generation stelle dies allerdings<br />
kein Problem dar. „Die neuen Geräte ar-<br />
„Die Politik muss den Weg für die rasche<br />
Einführung neuer Prüfverfahren ebnen“,<br />
appellierte ASA-Präsident Klaus Burger<br />
beim traditionellen Pressegespräch.<br />
„Deutschland ist, was die Genauigkeit bei<br />
der Bremsenprüfung anbelangt, seit Jahren<br />
hinten dran“, bemängelte Frank Beaujean,<br />
Vorsitzender ASA-Arbeitskreis Prüfstände.<br />
„Der neue Branchenkontenrahmen SKR51<br />
bringt Vorteile, aber derzeit gibt es noch zu<br />
viele offenen Fragen“, kritisierte Wolfgang<br />
Börsch, Vorsitzender der AK Software und<br />
Dienstleistungen.<br />
beiten nach dem Streulichtverfahren und<br />
liefern um den Faktor 100 genauere Messergebnisse“,<br />
erläuterte Hahn. Der Experte<br />
geht davon aus, dass es bis Mitte 2011 ein<br />
Zulassungsverfahren für die neuen Messgeräte<br />
gibt, so dass diese rechtzeitig verfügbar<br />
sind, wenn die neue AU-Richtlinie<br />
2010/48/EU zum Jahresende 2011 greift.<br />
Schärfer prüfen<br />
„Auch bei der Fahrzeugüberprüfung gibt<br />
es einigen Neuerungen“, wusste Frank<br />
Beaujean, Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises<br />
Prüfstände, zu berichten. Am 5.<br />
Juli 2010 etwa wurde die EU-Richtlinie<br />
2010/48/EU verabschiedet, die unter<br />
anderem regelt, welche Baugruppen