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www.<strong>amz</strong>.de/<br />

reifen2010<br />

Vielfältige Möglichkeiten<br />

Allen Vorschlägen gemeinsam ist, dass<br />

sie sich nicht unbedingt an der Realität,<br />

sondern an den Möglichkeiten orientieren,<br />

die das Produkt Reifen für die Gestaltung<br />

eines Raumes bietet. Es ging also<br />

nicht darum, einen bestehenden Raum<br />

irgendwie zu dekorieren, sondern einen<br />

Raum zu schaffen, der gewissermaßen<br />

den Reifen repräsentiert.<br />

Professor Münzing war begeistert von<br />

der Vielfalt der Ideen, die er auch bewusst<br />

gefördert hat. Das Spektrum reichte von<br />

Hightech-Lösungen mit Scanner-Einsatz<br />

bis hin zu reduzierten eher zeichnerisch<br />

orientierten Lösungen. Natürlich sind<br />

sich alle Beteiligten darüber einig, dass<br />

nicht jeder Betrieb im Reifenhandel sich<br />

so viele Gedanken über das Design im Inneren<br />

seines Betriebes machen kann.<br />

Doch es ging darum, aufzuzeigen, wie<br />

man das Produkt Reifen aus seiner Nische<br />

herausholen und ansprechend präsentieren<br />

kann. Denn es ist inzwischen<br />

unbestritten, dass es in Zukunft nicht<br />

ausreichen wird, ein Produkt einfach nur<br />

anzubieten. Entscheidend werden die so<br />

genannten weichen Faktoren sein, also<br />

einerseits der Service und andererseits<br />

die Frage, ob und wie sich der Kunde mit<br />

dem Produkt identifizieren kann.<br />

Jedrzej Golecki und Petra Meisenbacher haben mit ihrem<br />

Entwurf ganzheitlich gedacht und bis hin zur Kleidung alles<br />

auf das Thema Reifen abgestimmt. Auch das Gebäude.<br />

Foto: Golecki/Meisenbacher<br />

Wohlfühlfaktor entscheidet<br />

Hierfür ist nicht allein die Qualität entscheidend,<br />

sondern auch, dass der Kunde<br />

sich wohlfühlt. Und genau hier kann<br />

eigentlich jeder ansetzen, der etwas verkaufen<br />

möchte. Das Erzeugen positiver<br />

Gefühle ist bereits jetzt ein wichtiger Faktor<br />

für gute Geschäfte. Dieser Trend wird<br />

sich laut Münzing in Zukunft noch verstärken.<br />

Nur so kann man sich nach seiner Ansicht<br />

als guter Händler positionieren.<br />

Ein weiterer zentraler Aspekt ist seiner<br />

Meinung nach, jederzeit Authentizität zu<br />

kommunizieren. Das heißt schlicht, dass<br />

man seinen Mitmenschen ein harmonisches<br />

Bild seines Betriebes und der Menschen<br />

darin vermittelt. Ein blütenweißes<br />

Outfit in einem ansonsten schmuddeligen<br />

Betrieb ist dafür ein gutes Beispiel. Ein so<br />

gekleideter Mitarbeiter wird ein falsches<br />

Bild vermitteln und dem Kunden signalisieren,<br />

dass hier etwas nicht stimmt.<br />

Genauso ist es auch mit der Einrichtung.<br />

Sie sollte insgesamt ein harmonisches Bild<br />

vermitteln und zum Thema Autowerkstatt<br />

passen. Laut Münzing ist dabei weniger<br />

meist mehr. Um ein ansprechendes Ambiente<br />

zu erzeugen reicht es seiner Ansicht<br />

nach, sich von überflüssigem Ballast zu<br />

befreien. Das heißt für ihn, auch nur das<br />

auszustellen, was wirklich wichtig ist und<br />

kein Sammelsurium im Verkaufsraum anzuhäufen.<br />

Wie immer sollte man einfach<br />

einmal versuchen, den eigenen Betrieb mit<br />

den Augen des Kunden zu sehen.<br />

Authentisch sein<br />

Münzing nennt ein Beispiel aus einem<br />

Reifen-Betrieb. Wenn dort prominent im<br />

Raum eine ganze Palette mit Scheibenreiniger<br />

steht, kann die kommunizierte<br />

Botschaft nicht Winterreifen heißen. Und<br />

genau das ist der springende<br />

Punkt. Man muss sich immer<br />

die Frage stellen, ob die sichtbaren<br />

Gegenstände und Gestal-<br />

Vom Reifenprofil inspieriert ist der Vorschlag<br />

von Gerrit Schweiger. Foto: Schweiger<br />

Florian Häsler stellt die Vielfalt des Angebots<br />

in den Vordergrund. Foto: Häsler<br />

tungselemente eine bestimmte Botschaft<br />

aussenden können. Wer eine große Torte<br />

sieht, fragt schnell, ob es etwas zu feiern<br />

gibt. Wer so seinen Betrieb auf den Prüfstand<br />

stellt, kann schon ohne großen Aufwand<br />

ein gutes Bild vermitteln.<br />

Doch Münzing weist auf einen weiteren<br />

wichtigen Aspekt bei der Gestaltung<br />

hin. Er hat die Erfahrung gemacht, dass<br />

Transparenz auf die Kunden positiv wirkt.<br />

Das kann bedeuten, dass der Blick in die<br />

– hoffentlich saubere und aufgeräumte –<br />

Werkstatt für die Kunden frei ist. So wissen<br />

sie, dass der Betrieb nichts zu verbergen<br />

hat. Ein Fenster zwischen Annahme- oder<br />

Verkaufsraum oder auch eine offene Tür<br />

können dies schon erreichen.<br />

Es geht also nicht immer nur um Design.<br />

Manchmal reicht es auch, mit offenen<br />

Augen durch die Welt zu gehen. Das können<br />

wir alle von den Design-Studenten<br />

lernen.<br />

Dr. Frauke Weber<br />

<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 12-2010 61

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