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Arbeitspapier / Abteilung Wirtschaft Günter Buchholz, Ralf Hoburg ...

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– die philosophische Ethik mag hier durchaus abweichen – sollte der Gedanke der sozialen<br />

Gleichheit (der sicherlich als absolute Forderung eine Utopie bleibt) ergänzt werden durch den<br />

Aspekt der „Gabe“, der aus der jüdischen Tradition heraus stammt. Danach bilden Wohlstand und<br />

Reichtum ein „Geschenk“ bzw. eine Gabe, die es zu teilen gilt. Wenn man so will, ist die Klausel<br />

des Grundgesetzes, wonach das Eigentum verpflichtet, eine tiefes soziales Erbe jüdischer Kultur in<br />

Europa. Kann man so weit gehen und von der „Sozialität des Geldes“ sprechen? M.a.W. stehen wir<br />

heute vor der eminent wirtschaftsethischen Frage: Ist der Markt mit seinem ihm implizit<br />

zugesprochenen morali-schen „Wertuteil“ gut für alle Bereiche der Gesellschaft zu sein, die<br />

wirklich für alle Bereiche der Gesellschaft angemessene Form des ökonomischen<br />

Gestaltungsprinzips? Oder deutlicher formuliert: Bedarf es nicht gerade um des „Wohlstandes“ der<br />

Nationen willen Bereiche, die dem Marktgeschehen enthoben und eher nach moralisch-ethischen<br />

Kriterien behandelt werden? Ich gestehe, dass ich zumindest in zwei Bereichen diese Auffassung<br />

vertreten könnte: „Geld“ sollte etwa in der Gesellschaft eine Ware „sui generis“ sein und bleiben,<br />

das dem kompletten Zugriff des Marktes enthoben ist und die Systeme der Sozialen Sicherung sind<br />

Bereiche, die sich der totalen Ökonomisierung verweigern, weil es in ihnen um das „Letzte“ des<br />

Menschen, nämlich seinen Tod bzw. seine Gesundheit geht.<br />

Bei alledem wird es darauf ankommen, bescheiden zu bleiben, d.h. es wäre doch schon viel<br />

gewonnen, wenn Unternehmer vor Ort mit Wissenschaftlern ins Gespräch kämen über die ethischen<br />

Grundsätze ihres persönlichen ökonomischen Handelns. Dabei würden wir fest-stellen, dass jenseits<br />

theoretischer Modelle und Diskussionen viel unternehmensethisches Handeln bereits vorhanden ist.<br />

Es ist nur noch zu wenig erforscht! Und das ist dann unsere Aufgabe.<br />

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