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Arbeitspapier / Abteilung Wirtschaft Günter Buchholz, Ralf Hoburg ...

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Und kein Banker denkt mehr ans Fegefeuer.<br />

Aber damit wir sind mitten drin in der ethischen Diskussion.<br />

Wir fragen nach der ethischen Qualität des Bankwesens, in diesen Tagen aktueller denn je.<br />

Wir fragen, ob es richtig ist, ja auch danach, ob es gut ist, dass sich die Weltwirtschaft in dieser<br />

Weise entwickelt, die wir mit dem Schlagwort der Globalisierung versehen haben.<br />

Wir fragen danach, ob das Verhältnis gut ist zwischen den Ländern des Südens, die überwiegend die<br />

Rohstoffe dieser Welt besitzen und den Ländern des Nordens mit ihren transnationalen<br />

Unternehmen.<br />

Wir fragen danach, ob das Handeln jenes niedersächsischen Monopolisten und europäischen<br />

Marktführers (VW) den Menschen in Hannover und der Region wirklich hilft und nützt oder eher<br />

doch nicht? Wir fragen aber zunehmend auch nach den Machtstrukturen und Marktverhalten der<br />

sozialen Organisationen und Unternehmungen, ist das wirtschaftlich noch vertretbar und ethisch<br />

legitim? Wir fragen nach der Rangfolge zwischen Ökologie und Ökonomie.<br />

Und letztlich können wir, wenn wir vor uns glaubwürdig bleiben wollen, das ist eine moralische,<br />

wohl auch ethische Kategorie, wenn wir also weiterhin uns selbst glauben wollen, dann können wir<br />

nicht vor uns Halt machen.<br />

Wir fragen also nach uns als wirtschaftlichen Subjekten, als Unternehmer, aber auch als<br />

Verbraucher, als Kunden, als Kleinaktionäre und als politisch und sozial Handelnde - und das auf<br />

der privaten Ebene und auf der professionellen Ebene im Hinblick.<br />

Und damit bin ich bei zwei weiteren Groborientierungen dessen, was wir <strong>Wirtschaft</strong>sethik nennen:<br />

a) Individualethik – Sozialethik, den ethischen Fragen für den Einzelnen und den Fragen, die das<br />

Gemeinsame, eben das Soziale betreffen. Zu letzterem gehören auch die strukturellen und<br />

institutionellen Fragen.<br />

b) Die drei Ebenen wirtschaftlichen Handelns und ethischer Reflexion:<br />

Mikroebene - Mesoebene - Makroebene<br />

Vor 220 Jahren veröffentlichte Adams Smith das Grundlagenwerk der modernen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>swissenschaften „Der Wohlstand der Nationen!“ Oder genauer übersetzt: „Eine<br />

Untersuchung über die Natur und die Ursache des Wohlstandes der Nationen“.<br />

Wenn irgendwo in Deutschland oder in anderen westlichen Ländern darüber gestritten wird, was<br />

denn die richtige <strong>Wirtschaft</strong>spolitik sei, wird dieser Herr Smith angerufen als die Autorität dessen,<br />

was wir den freien Markt zu nennen gelernt haben, sozusagen als den ersten Kronzeugen und<br />

Heiligen der reinen <strong>Wirtschaft</strong>slehre. Da ich mich, wenn auch nur als protestantischer Theologe mit<br />

Heiligen und Scheinheiligen einigermaßen auskenne, will ich Ihnen ein paar Grundzüge seiner<br />

Lehre, um deren reine und pure Auslegung und Interpretation immer wieder gestritten wird,<br />

vorstellen.<br />

1.<br />

Staatseingriffe und künstliche Produktionsbeschränkunken sind abzulehnen, Zollbarrieren und<br />

künstliche Privilegierungen sind also schädlich, nicht förderlich.<br />

2.<br />

Wohlstand des Volkes entsteht durch „Erwerbsfleiß“ und „Sparsamkeit“.<br />

3.<br />

Gibt es in einer freien <strong>Wirtschaft</strong> das freie Spiel der <strong>Wirtschaft</strong>skräfte werden Menschen, Männer<br />

und Frauen des Volkes durch das eigene Interesse motiviert, unter den Bedingungen des freien<br />

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