S - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Bohr/Altmeyer-Belz 119
dierungsaudits traten hier unterschiedliche Auffassungen seitens der Umweltguta-
cher auf, die zu einer Verunsicherung der KMU führten. Generell ist anzumerken,
daß die Umweltbilanzdaten in der Umwelterklärung so detailliert aufgeführt sein soll-
ten, daß Kennzahlen abgeleitet werden können.
9.6 Methodik und Hilfsmittel
Das gesamte Arbeitsmaterial (Checklisten, Fragebögen) sollte in einer Form aufbe-
reitet werden, die unmißverständlich erkennen läßt, daß hiermit kleine und mittlere
Handwerksbetriebe angesprochen werden. Die Anwendung von Arbeitsmaterialien,
die auf den Berater zugeschnitten sind, ist seitens der Betriebe auf Ablehnung ge-
stoßen.
9.7 Probleme und Chancen der EG-Öko-Audit-Verordnung und Empfehlungen
zur Weiterentwicklung
Aus den Erfahrungen, die im Rahmen des Projektes Euromanagement-Umwelt und
der Beratung weiterer zehn KMU bei der Umsetzung der EG-Öko-Audit-Verordnung
gewonnen wurden, werden folgende Anregungen und Vorschläge für die Novellie-
rung von EMAS abgeleitet:
• Allgemein: Die Freiwilligkeit der Teilnahme am System muß erhalten bleiben.
Der Text der Verordnung sowie die Anhänge sollten insgesamt neu sortiert und
reduziert werden. Es sollten einfache und klare Formulierungen verwendet wer-
den. Eine Anpassung an die DIN EN ISO 14001 hinsichtlich der Gliederung und
Formulierung bietet sich an. Die Verordnung ist in ihrer jetzigen Form kompliziert
strukturiert und erfordert bei der Klärung konkreter Fragestellungen einen unnöti-
gen Suchaufwand.
Eine Aufnahme weiterer Branchen, wie im Rahmen der nationalen Erweiterungs-
verordnungen vorgesehen, ist sinnvoll und notwendig. Hierzu sollten die Einver-
ständniserklärungen der betroffenen Wirtschaftszweige vorliegen. Eine generelle
Öffnung für den Dienstleistungssektor ist anzustreben.