100 Kolumne Wie Umweltorganisationen das Zubetonieren der Landschaft fördern MARCEL SCHWEIZER Präsident Gewerbeverband <strong>Basel</strong>-Stadt Mitglied Komitee «Stadtradentwicklung 2 x Ja» Ein Maulwurf ist sicher ein interessantes Tier. Bloss, Weitblick ist seine Stärke nicht. Steckt er seine Schnauze aus der Erde, kann er gerade mal Hell und Dunkel unterscheiden. Da ist es natürlich schwierig, über die eigene Nasenspitze hinauszuschauen, um vielleicht noch etwas von der Umwelt um einen herum wahrzunehmen. Denke ich an Maulwürfe, kommen mir in letzter Zeit automatisch auch die Umweltverbände WWF und Pro Natura sowie die Grünen in den Sinn. Denn ihr Referendum gegen die moderaten Stadtrandentwicklungen im Osten und im Süden von <strong>Basel</strong> (Teile der Zonenplanrevision) ist derart kurzsichtig, dass es geradezu absurd ist. Um was geht es: An zwei Orten, auf dem Bruderholz und in den Rheinäckern, soll neuer Wohnraum für 3 400 Personen entstehen – für Eingesessene, Zuzüger und Rückkehrer. Im Osten sollen inmitten eines Landschaftsparks platz-, ressourcen- und umweltschonend einzelne Baukörper in den Himmel ragen. Und im Süden sind attraktive Familien- und Alterswohnungen am Siedlungsrand geplant. Warum ist das sinnvoll? Erstens, weil <strong>Basel</strong> wächst und dringend neuen Wohnraum braucht. Die Leerstandquote ist rasant gesunken, es drohen Zustände wie in Zürich, wo sich bei Wohnungsbesichtigungen massenweise Familien im Treppenhaus die Füsse wund stehen. Und zweitens, weil damit der Umnutzungsdruck auf die heute schon raren Wirtschaftsflächen in der Stadt abgeschwächt werden kann. Für viele Gewerbetreibende ist es unmöglich geworden, in der Stadt eine geeignete Fläche für ihr Unternehmen zu finden. Andere müssen dem Druck nach neuem Wohnraum weichen. Es muss unser aller Ziel sein, den Menschen in dieser Stadt Platz zum Wohnen, zum Arbeiten und zur Freizeitgestaltung bieten zu können. Schaffen wir das, ist dies nicht nur ökonomisch und gesellschaftlich, sondern auch ökologisch höchst sinnvoll. Kurze Wege reduzieren den Verkehr, weil Fahrten wegfallen. Und ganz wichtig: Sie wirken der Zersiedelung der Landschaft entgegen. Gerade dies ist ein ureigenes Anliegen von WWF, Pro Natura und den Grünen – respektive wäre ... Denn eben: Die Stadtrandentwicklungen werden ja bekämpft. Warum ist diese Haltung nun kurzsichtig? Weil ein Nein zu den Stadtrandentwicklungen nicht dazu führt, dass keine Wohnungen mehr benötigt werden in <strong>Basel</strong> und der Umgebung. Sprich: Die Wohnungen werden gebaut. So oder so. Wenn nicht in der Stadt, dann halt auf dem Land. Dabei würde ungleich mehr Naturraum umgenutzt werden. Denn anstatt in der Stadt mit höheren Häusern und auf kleiner Fläche Wohnraum für 3 400 Personen anzubieten, würden (auf der) in <strong>Basel</strong>-Landschaft dann einfach Einfamilienhäuser für die wachsende Bevölkerung der Region <strong>Basel</strong> gebaut. Dies kann nicht im Interesse von WWF, Pro Natura den Grünen und ihren Mitgliedern sein. Mit ihrem Tunnelblick auf das Gebiet <strong>Basel</strong>-Stadt torpedieren sie ihre eigenen Bemühungen, nämlich möglichst viel Naturraum zu erhalten. Näher wohnen, näher arbeiten, näher einkaufen, näher die Freizeit verbringen – das macht eine Stadt attraktiv und erfolgreich. Und das ist ökologisch sinnvoll. <strong>Geschäftsführer</strong> 03 // <strong>2014</strong>
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