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Geschäftsführer Basel - Herbst 2014

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60 Auto & Moto<br />

Urs Schweizer: «Mobilität<br />

darf nicht Feindbild sein!»<br />

Parkplatzmisere, Staus, Baustellenchaos – Urs Schweizer, Präsident der Basler Sektion des ACS, beobachtet<br />

mit wachsendem Unbehagen die Unfähigkeit der für die Basler Verkehrspolitik Verantwortlichen zu pragmatischen<br />

und realitätsnahen Lösungen.<br />

Interview mit Urs Schweizer<br />

von Niggi Freundlieb<br />

Der ehemalige Nationalrat und Präsident<br />

der Basler FDP, der Anfang Jahr nach<br />

zehn Jahren von seinem Grossratsmandat<br />

zurücktrat und mit seinem Rücktritt aus dem Bürgerrat<br />

Mitte Jahr seine politische Karriere langsam<br />

ausklingen liess, gehört aber kraft seines Amtes als<br />

ACS-Präsident immer noch zu jenen Stimmen, die<br />

in den leidigen Diskussionen um die Basler Verkehrspolitik<br />

wahr- und ernst genommen werden.<br />

Im Interview mit dem <strong>Geschäftsführer</strong> macht Urs<br />

Schweizer aus seinem Herzen keine Mördergrube<br />

und nennt Ross und Reiter, wenn es darum geht,<br />

die Problempunkte der Basler Verkehrspolitik zu<br />

orten.<br />

<strong>Geschäftsführer</strong>: Was ist Ihre zentrale Kritik<br />

an der Basler Verkehrspolitik?<br />

Urs Schweizer: Aus ideologischen Gründen<br />

wird die motorisierte Mobilität bekämpft. Pragmatische<br />

und ökonomische Überlegungen sind<br />

zweit- und drittrangig. Es geht bei der aktuellen<br />

Basler Verkehrspolitik nicht mehr darum, optimale<br />

Bedingungen für die legitimen Bedürfnisse aller<br />

Verkehrsteilnehmenden und aller Verkehrsträger<br />

zu schaffen, sondern sie gegeneinander auszuspielen<br />

und insbesondere das Auto als Verursacher allen<br />

Übels zu verteufeln. Vor allem aber kritisiere<br />

ich auch, dass keine langfristigen Visionen und<br />

Konzepte entwickelt werden und dass – zum Beispiel<br />

bei der Osttangente und den Autobahnen,<br />

aber auch im Bereich des OeV und des Schienenverkehrs<br />

– abgewartet und die Verantwortung an<br />

andere abgeschoben wird. Nachdem ja die Automobilverbände<br />

und das Gewerbe klare Worte zum<br />

Thema Osttangente gesprochen haben, ist jetzt<br />

wenigstens auch aus Bundesbern Bewegung in die<br />

Geschichte gebracht worden.<br />

An wen richtet sich Ihre Kritik im Speziellen?<br />

Viele Köche verderben den Brei! Sicher trägt<br />

Hanspeter Wessels als Vorsteher des Bau- und<br />

Verkehrsdepartements eine grosse Verantwortung<br />

für die aktuellen Probleme, aber auch dafür, dass<br />

in seinem Departement ein nicht wertneutrales,<br />

sondern ideologisch gefärbtes, gegen die motorisierte<br />

Mobilität gerichtetes Klima herrscht, was<br />

von vornherein gerade für die diesbezüglichen<br />

Bedürfnisse der Wirtschaft verheerend ist. Oder<br />

nehmen wir das sich nun in der Vernehmlassung<br />

befindende verkehrspolitische Leitbild des Regierungsrates<br />

zur Umsetzung des Städte-Initiative-Gegenvorschlags.<br />

Herausgekommen ist da<br />

doch vor allem ein Sammelsurium an untauglichen<br />

und wirtschaftsschädigenden Verkehrsverhinderungsmassnahmen.<br />

Als Gewerbler stelle<br />

ich fest, dass die Verwaltung teilweise – nicht<br />

überall – relativ praxisfern agiert, um es einmal<br />

vorsichtig auszudrücken. Wer die ursprünglichen<br />

Bestimmungen des Verkehrskonzepts für die<br />

Innenstadt gelesen hat, weiss, von was ich rede,<br />

wobei die zum Beispiel vom Gewerbeverband<br />

im Nachhinein konzertierten Vorstösse lediglich<br />

in Nuancen eine Verbesserung erreicht haben.<br />

Nichts gegen an den Universitäten dieser Welt<br />

gut ausgebildete Mitarbeitende, aber Science-<br />

Fiction gehört auf die Leinwand oder ins Bücherregal,<br />

sollte aber nicht die Grundlage der<br />

täglichen, vom Steuerzahler alimentierten Arbeit<br />

sein. Ich meine, es ist zwar höchst ehrenwert, wie<br />

sich der Präsident der Umwelt-, Verkehrs- und<br />

Energiekommission (UVEK), Michael Wüthrich,<br />

für das Klima einsetzt, aber zu glauben, dass die<br />

Welt ausgerechnet hier von <strong>Basel</strong> aus gerettet werden<br />

könnte, halte ich doch für etwas ambitioniert!<br />

Überhaupt fehlt es unserer basel-städtischen Politik<br />

auch ein bisschen am Willen, etwas zu verändern.<br />

Nehmen wir das Beispiel Herzstück<br />

Regio-S-Bahn. Da geht seit Jahren nicht viel,<br />

st cker<br />

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