22.09.2015 Aufrufe

IM KW 39

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein Bildungshaus am Scheideweg<br />

Das Bildungshaus St. Stefanus bietet seine Seminarräume Interessenten zur Vermietung an<br />

Nach Jahrzehnten im Zeichen vielfältiger Bildungsarbeit<br />

sorgte die Ankündigung des traditionsreichen Bildungshauses<br />

St. Stefanus in Karres, seine Seminarräume zur Vermietung<br />

anzubieten, in der Umgebung für so manches Aufsehen. Die<br />

RUNDSCHAU sprach mit Mitgliedern des Vorstandes vor Ort<br />

über die Gründe dieser Entscheidung, die Arbeit der vergangenen<br />

Jahre und wie es nun weitergehen soll.<br />

Von Manuel Matt<br />

Für die kommende Wintersaison suchen wir zur<br />

Verstärkung unseres Teams, begeisterte und dynamische Mitarbeiter(innen):<br />

Verkäufer(in) für Sportmode + Accessoires<br />

Mitarbeiter(in) für Verleih<br />

Mitarbeiter(in) für Kassa<br />

Schriftliche Bewerbung an INTERSPORT Pregenzer,<br />

Seilbahnstraße 42, 6533 Fiss, Tel.:+43 5476 / 20086,<br />

Handy: +43 676 / 841625350 oder per<br />

mail an: office@intersport-pregenzer.com<br />

Die 1948 von Alfred Lange als Bildungs-<br />

und Freundesgemeinschaft<br />

gegründete Stefanusgemeinschaft<br />

sieht sich seit jeher dazu berufen, junge<br />

Menschen, Frauen und Männer<br />

gleichermaßen, für verantwortungsvolle<br />

Aufgaben in Kirche und Welt<br />

auszubilden und für ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten zu motivieren. 21 Jahre<br />

später, im Jahre 1969, nahm auch in<br />

Tirol der erste Stefanuskreis in der<br />

Diözese Innsbruck seine Arbeit auf,<br />

als deren wesentliches Merkmal die<br />

gelebte Freundschaft im verständnisund<br />

vertrauensvollen Neben- und<br />

Miteinander sowie im helfenden Füreinander<br />

gilt. Eine wichtige Rolle hatte<br />

dabei natürlich über die Jahre auch<br />

das in Karres ansässige und bekannte<br />

Bildungshaus der Stefanus-Gemeinschaft<br />

inne – umso überraschender<br />

kam für viele die Ankündigung, dass<br />

die hauseigenen Seminarräume zur<br />

Vermietung ausgeschrieben werden.<br />

DAS LIEBE GELD. „Wir haben<br />

uns mit der Situation eingehend<br />

beschäftigt und haben dabei leider<br />

erkennen müssen, dass die Bildungstätigkeit<br />

von der Oberländer Bevölkerung<br />

immer weniger angenommen<br />

wird“, bedauert Rudolf Bednarz, Obmann<br />

der Tiroler Stefanus-Gemeinschaft.<br />

Zudem kostet Bildungsarbeit<br />

Geld. Dieses sei aber in den letzten<br />

Jahren zunehmend zur „Mangelware“<br />

geworden – auch, weil man einen der<br />

wichtigsten Sponsoren, nämlich den<br />

Bund, verloren habe. Gründe für die<br />

Einstellung der Fördertätigkeit seien<br />

keine genannt worden: „Das sind nur<br />

Ermessensausgaben, also wie schon<br />

PREGENZER<br />

Wir bieten dir für diese Position ein<br />

Bruttomonatsgehalt (38,5 Std.) in<br />

der Höhe von € 1.789,-<br />

(Entlohnung KV Handel Angestellte),<br />

mit der Bereitschaft zur<br />

Überzahlung, je nach Vordienstzeiten,<br />

Berufserfahrung und<br />

Qualifikation.<br />

RUNDSCHAU Seite 10 23./24. September 2015<br />

Rent_Ins_Rundschau_Wi15_Pregenzer_104x135.indd 1 14.09.15 12:35<br />

Obm.-Stv.in Monika Grill und Obm. Rudolf Bednarz blicken der Zukunft optimistisch<br />

entgegen.<br />

RS-Foto: Matt<br />

der Name sagt, im Ermessen des Förderungsgebers.<br />

Dieses Ermessen war<br />

nicht mehr gegeben und damit wurde<br />

die Förderung eingestellt“, nimmt der<br />

Obmann gezwungermaßen die Entscheidung,<br />

die der Bund „ohne lange<br />

Erklärung“, mittels eines „kurzen<br />

Schreibens mit ein paar Zeilen“ mitgeteilt<br />

habe, zur Kenntnis. Die Konsequenz<br />

ist, dass das Hausprogramm<br />

gekürzt bzw. auf ein Minimum reduziert<br />

wird. Ein Hausprogramm im<br />

Sinne der früheren Jahre werde es so<br />

nun nicht mehr geben. Sehr wohl<br />

seien aber vereinzelte eigene Veranstaltungen<br />

im Bildungshaus im Rahmen<br />

des Möglichen. Die Bildungstätigkeit<br />

werde in den Stefanus-Kreisen<br />

in ganz Tirol weitergeführt.<br />

WIE GEHT ES WEITER? Auf<br />

die Frage angesprochen, warum man<br />

sich für den Weg der Vermietung<br />

entschieden hat, antwortet Monika<br />

Grill, Obm.-Stv.in der Tiroler Stefanus-Gemeinschaft:<br />

„Der Entschluss<br />

ist klarerweise finanzieller Natur. Die<br />

Einnahmen sind schon dadurch zurückgegangen,<br />

dass das Bildungshaus<br />

nicht mehr so angenommen wurde<br />

wie früher. Manche Veranstaltungen<br />

mussten abgesagt werden, weil das Interesse<br />

nicht da war. Jetzt, damit das<br />

Haus nicht ganz ungenützt bleibt,<br />

versuchen wir es so, dass man Räume<br />

für Bildungszwecke vermietet.“ Die<br />

Veranstaltungen müssten aber in das<br />

Konzept passen, so Grill: „Wir haben<br />

Schwerpunkte. Wir sind ein katholisches,<br />

ein christliches Haus – und<br />

wir werden natürlich schauen, was<br />

kommt. Alles können wir nicht nehmen,<br />

es muss zu unserer Ausrichtung<br />

,Glauben – Wissen – Reden –Bildung<br />

– Freundschaft‘ passen.“ Ob es schon<br />

Interessenten gebe? „Ja, es sind Interessenten<br />

da, es finden auch schon<br />

Veranstaltungen statt. Also es sieht<br />

schon danach aus, dass dies der richtige<br />

Weg für uns ist“, verrät Obm.-<br />

Stv.in Monika Grill.<br />

PARADIGMENWECHSEL.<br />

Es sei zunehmend schwieriger geworden,<br />

Themen zu finden, die<br />

einerseits den Schwerpunkten entsprechen,<br />

andererseits aber auch<br />

Menschen anziehen: „Bei rein religiösen<br />

Themen hat man immer<br />

Mühe, Menschen zu solchen Veranstaltungen<br />

zu bringen – auch<br />

mit zugkräftigen und bekannten<br />

Referenten“, erläutert Bednarz. Mit<br />

diesen Problemen sei man aber<br />

nicht allein, auch andere von der<br />

Diözese betriebenen Einrichtungen<br />

seien davon betroffen. „Jetzt weicht<br />

man auf Themen aus, die das Leben<br />

des Menschen, seine Gesundheit,<br />

Erziehung, betrachten“, führt der<br />

Obmann weiter aus. Gründe für<br />

diese Entwicklung gebe es einige:<br />

„Ein Grund ist natürlich, dass Bildung<br />

ganz allgemein auf sehr vielen<br />

Ebenen angeboten wird, besonders<br />

im städtischen Bereich durch VHS,<br />

BFI, Wifi, Gewerkschaft, die politischen<br />

Parteien, verschiedene Akademien<br />

und andere. Bildung ist sehr<br />

weit gestreut und viele bieten Ähnliches<br />

oder fast Gleiches an. Ein anderes<br />

Thema ist, dass die Menschen<br />

irgendwie ,bequemer‘ geworden<br />

sind – sie gehen nicht mehr so gerne<br />

irgendwo hin, schon gar nicht am<br />

Abend“, nennt Bednarz zahlreiche<br />

Gründe, „der Preis ist es aber sicher<br />

nicht. Die Kosten bei unseren Veranstaltungen<br />

waren immer sehr gering,<br />

wir haben nie etwas daran verdient<br />

– im Gegenteil, wir haben immer<br />

etwas draufgelegt, um die Kosten<br />

für Teilnehmer sehr gering halten zu<br />

können. Aber dennoch ist es nicht<br />

gelungen, die Teilnehmerzahl zu<br />

halten geschweige denn zu steigern,<br />

sie sind kontinuierlich gefallen, das<br />

ist aus der Statistik ganz klar zu ersehen.“<br />

- Nähere Informationen zur<br />

Arbeit und den Veranstaltungen im<br />

Bildungshaus bzw. in den Stefanuskreisen<br />

sind unter www.stefanus.at<br />

zu finden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!