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Vom Gottesleugner zum Evangelisten

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11<br />

„Nein“, sagte er, „ich gehe nicht wieder<br />

hin. Die letzte Entscheidung, wie diese<br />

Leute sie fordern, kann ich nicht treffen.<br />

Man würde verachtet werden, wenn man<br />

in der Gemeinschaft der Frommen durchs<br />

Leben gehen wollte. Und das fällt mir zu<br />

schwer.“ Und dieser Freund verunglückte<br />

später tödlich mit seinem Motorrad.<br />

Am nächsten Abend regnete es in Strömen.<br />

Meiner Frau konnte ich nicht sagen,<br />

wohin ich wollte, ich ging aber wieder in<br />

die Versammlung. Wieder war‘s dasselbe<br />

Bild, dieselbe Liebe, dieselbe Freundlichkeit.<br />

Meine Verkrampfung Gott gegenüber<br />

begann mehr und mehr zu schwinden.<br />

Mein verschlossenes Herz begann<br />

sich zu öffnen. Es war der letzte Abend<br />

der Evangelisation. Zwei Versammlungen<br />

hatten nicht genügt, um mir <strong>zum</strong> völligen<br />

Durchbruch zu verhelfen. Aber das Sehnen<br />

nach Gott, nach Frieden in Christus<br />

Jesus war nun so stark geworden, dass es<br />

unbedingt zu einer Entscheidung kommen<br />

musste. Entweder kam ich zur Ruhe<br />

und zur Gewissheit, oder ich kehrte wieder<br />

in mein altes Leben zurück.<br />

Noch einmal ging ich mit meiner Frau<br />

auf den Tanzboden. Es wurde Mitternacht.<br />

Die Tänze, die ganze Umgebung, alles<br />

ließ mich kalt. Ich sprang auf und sagte<br />

zu meiner Frau: „Bleib, wenn du willst, ich<br />

kann‘s nicht mehr. Meine Seele schreit<br />

nach Gott, nach dem lebendigen Gott!“<br />

Wir gingen nach Hause. Keiner sagte ein<br />

Wort. Wir waren ja nicht gewohnt, über<br />

solche Dinge zu sprechen.<br />

Bald danach fuhren wir in meine Heimat<br />

zu meiner Mutter und meinen Geschwistern.<br />

Dort lebte eine meiner Schwestern,<br />

die denselben Kampf, dieselbe Not durchlebt<br />

und durchlitten hatte und dann <strong>zum</strong><br />

Glauben gekommen war. Oft hatten wir<br />

uns über diese Fragen unterhalten, und<br />

immer wieder hatte sie mein Lästern,<br />

mein Spotten, mein Höhnen hinnehmen<br />

müssen. Nun kam ich als Suchender, und<br />

sie wusste es nicht. Ich sagte zu ihr: „Gibt<br />

es hier auch schon mal eine Evangelisationsversammlung?“<br />

Sie erwiderte: „Gott wird bald mit dir<br />

fertig werden, du hast bald ausgespottet,<br />

ich bete für dich, dass Gott sich dir offenbaren<br />

möge. Hier ist im Herbst eine Evangelisationswoche,<br />

wenn die Kartoffelernte<br />

vorbei ist. Dann kommt ein einfacher<br />

Mann, der den Herrn Jesus persönlich<br />

erlebt hat, und verkündet die frohe Botschaft.“<br />

„Bis <strong>zum</strong> Herbst kann ich es unmöglich<br />

aushalten“, sagte ich, denn es war erst Februar.<br />

Meine Schwester ging ins Dorf und<br />

kam mit der Kunde zurück: „Morgen beginnt<br />

hier eine Evangelisation!“ Ich wusste<br />

sofort: Die war für mich von Gott eingelegt<br />

worden. Er, der große Gott, suchte<br />

mich in meinem Elend und wollte sich mir<br />

offenbaren.<br />

Ich ging mit in die Evangelisationsversammlung.<br />

Auch hier waren die Geschwister<br />

aufmerksam und freundlich.<br />

Sie begrüßten mich schon an der Tür. Ich<br />

hörte die Ausführungen des schlichten<br />

Gottesmannes. Das Wort packte mich,<br />

und es wurde mir klar: Nur das Kreuz von<br />

Golgatha befreit dich von dem ewigen Gericht.<br />

Dann sang der Chor. Ich merkte etwas<br />

von der Kraft des Evangeliums, das im<br />

Lied verkündigt wurde. Es war mir klar,<br />

jetzt geht es um eine ganze und endgültige<br />

Entscheidung. Wie soll ich meinen<br />

damaligen Zustand beschreiben? Ich sah<br />

im Licht Gottes mein Leben so in Sünde<br />

getaucht, wie einen mit Wasser vollgesogenen<br />

Schwamm.<br />

Lieber Leser, wenn du noch kein Licht

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