Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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Lieder, betete mit ihnen und lauschte dem<br />
Wort Gottes. Oh, es ist ein Vorgeschmack<br />
des Himmels, Gemeinschaft mit solchen<br />
haben zu dürfen, die den Herrn Jesus lieben!<br />
Wie gern bin ich dort ein- und aus<br />
gegangen, wo zwei oder drei in Jesu Namen<br />
versammelt waren! Wie zog es mich<br />
immer wieder dort hin! Wie fühlte ich<br />
mich da zu Hause! Die herrlichen Lieder<br />
waren für mich kostbar und erquickend!<br />
Ich vergesse nie, wie man mir einmal den<br />
Vers sang: „Christen sehen sich nie <strong>zum</strong><br />
letzten Mal!“<br />
Immer wieder hörte ich aber auch, wie<br />
hier und dort jemand sagte: „Wenn wir<br />
den noch einmal mit in die Gastwirtschaft<br />
kriegen, dann kippt er um. Er hat dies alles<br />
viel zu sehr geliebt, um damit restlos<br />
fertig zu sein.“ Ich ging zu einem der<br />
Wirtshaushelden und sprach von meiner<br />
Bekehrung, von meinem Glück, wie ich es<br />
früher auch schon getan hatte. Da sagte<br />
er zu mir: „Du hast mir das alles doch<br />
schon vorher erzählt.“<br />
„Ja“, antwortete ich, „aber du glaubst<br />
nicht, wie tief es im Herzen verwurzelt<br />
ist. Für mich gibt es nur eins; Die Brücken<br />
abzubrechen und den Bruch mit der Welt<br />
zu vollziehen, um ganz dem Herrn Jesus<br />
zu folgen.“<br />
Ich las das Wort Gottes, viele Kapitel<br />
täglich. Was mir wichtig war, wurde angestrichen.<br />
Oft hatte ich fast alles angestrichen,<br />
weil mir alles so wichtig war.<br />
Der Bruch mit der von Gott losgelösten<br />
Welt zog aber auch den Bruch mit der religiösen<br />
Welt nach sich. Mir wurde klar: Du<br />
bist mit Christus gestorben, nun willst du<br />
dies auch nach Römer 6 und anderen Bibelstellen<br />
bezeugen. Ich habe genau wie<br />
ein Heide ganz in der Welt gelebt. Jetzt<br />
will ich auch meine Zugehörigkeit <strong>zum</strong><br />
Volk des Herrn dadurch bekennen, dass<br />
ich mich öffentlich taufen lasse. Ich will<br />
bekennen, dass ich mit Christus nicht nur<br />
gestorben, sondern auch begraben bin.<br />
Ich wurde in einem Bach an der Landstraße<br />
getauft. Das Wasser wurde gestaut;<br />
jeder hatte Gelegenheit, zuzusehen. Der<br />
Bruch mit der Welt war dadurch völlig und<br />
endgültig geworden. Und als ich dann enger<br />
mit der Gemeinschaft der Gotteskinder<br />
verwuchs, mit ihnen das Brot brach,<br />
mit ihnen die letzte Gemeinschaft aufnahm,<br />
da zweifelte keiner mehr daran,<br />
dass mich die Welt verloren hatte und<br />
dass mich die Kinder Gottes und der, den<br />
sie lieben, ganz gewonnen hatten.<br />
Immer gewisser wurde mir: Ich muss<br />
den Herrn von Herzen bezeugen, ich<br />
muss mehr unternehmen. Ich muss Größeres<br />
für ihn tun, der alles, sein ganzes<br />
Leben für mich dahingegeben hat.<br />
Ich bezog wöchentlich hundert kleine,<br />
christliche Verteilschriften. Und wenn ich<br />
Früh- oder Spätdienst hatte, dann ging ich<br />
in meinen freien Stunden über die Berge<br />
des Oberbergischen Landes von Dorf<br />
zu Dorf, von Haus zu Haus und verteilte<br />
diese Schriften. Sie enthielten Bekehrungsgeschichten<br />
oder hatten sonst einen<br />
evangelistischen Inhalt. Es war mein<br />
sehnlichster Wunsch, Seelen für Jesus zu<br />
gewinnen. Wie freute ich mich, als ich<br />
nach Jahren eine Frucht dieser Arbeit vorfand!<br />
Ich traf ein gläubiges Ehepaar, und<br />
Mann und Frau bekannten, durch die von<br />
mir verteilten Schriften den Herrn Jesus<br />
gefunden zu haben.<br />
Ich entsinne mich, dass ich in einem<br />
Ort auch wieder von Haus zu Haus zog.<br />
Ob Lehrer, Pfarrer, Gendarm oder Bauer,<br />
ob katholische oder evangelische oder<br />
freikirchliche, jeder bekam ein christliches<br />
Schriftchen. Mein Ziel war, allen ein Zeugnis<br />
von Jesus zu geben. Ich führte Buch