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Vom Gottesleugner zum Evangelisten

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17<br />

Lieder, betete mit ihnen und lauschte dem<br />

Wort Gottes. Oh, es ist ein Vorgeschmack<br />

des Himmels, Gemeinschaft mit solchen<br />

haben zu dürfen, die den Herrn Jesus lieben!<br />

Wie gern bin ich dort ein- und aus<br />

gegangen, wo zwei oder drei in Jesu Namen<br />

versammelt waren! Wie zog es mich<br />

immer wieder dort hin! Wie fühlte ich<br />

mich da zu Hause! Die herrlichen Lieder<br />

waren für mich kostbar und erquickend!<br />

Ich vergesse nie, wie man mir einmal den<br />

Vers sang: „Christen sehen sich nie <strong>zum</strong><br />

letzten Mal!“<br />

Immer wieder hörte ich aber auch, wie<br />

hier und dort jemand sagte: „Wenn wir<br />

den noch einmal mit in die Gastwirtschaft<br />

kriegen, dann kippt er um. Er hat dies alles<br />

viel zu sehr geliebt, um damit restlos<br />

fertig zu sein.“ Ich ging zu einem der<br />

Wirtshaushelden und sprach von meiner<br />

Bekehrung, von meinem Glück, wie ich es<br />

früher auch schon getan hatte. Da sagte<br />

er zu mir: „Du hast mir das alles doch<br />

schon vorher erzählt.“<br />

„Ja“, antwortete ich, „aber du glaubst<br />

nicht, wie tief es im Herzen verwurzelt<br />

ist. Für mich gibt es nur eins; Die Brücken<br />

abzubrechen und den Bruch mit der Welt<br />

zu vollziehen, um ganz dem Herrn Jesus<br />

zu folgen.“<br />

Ich las das Wort Gottes, viele Kapitel<br />

täglich. Was mir wichtig war, wurde angestrichen.<br />

Oft hatte ich fast alles angestrichen,<br />

weil mir alles so wichtig war.<br />

Der Bruch mit der von Gott losgelösten<br />

Welt zog aber auch den Bruch mit der religiösen<br />

Welt nach sich. Mir wurde klar: Du<br />

bist mit Christus gestorben, nun willst du<br />

dies auch nach Römer 6 und anderen Bibelstellen<br />

bezeugen. Ich habe genau wie<br />

ein Heide ganz in der Welt gelebt. Jetzt<br />

will ich auch meine Zugehörigkeit <strong>zum</strong><br />

Volk des Herrn dadurch bekennen, dass<br />

ich mich öffentlich taufen lasse. Ich will<br />

bekennen, dass ich mit Christus nicht nur<br />

gestorben, sondern auch begraben bin.<br />

Ich wurde in einem Bach an der Landstraße<br />

getauft. Das Wasser wurde gestaut;<br />

jeder hatte Gelegenheit, zuzusehen. Der<br />

Bruch mit der Welt war dadurch völlig und<br />

endgültig geworden. Und als ich dann enger<br />

mit der Gemeinschaft der Gotteskinder<br />

verwuchs, mit ihnen das Brot brach,<br />

mit ihnen die letzte Gemeinschaft aufnahm,<br />

da zweifelte keiner mehr daran,<br />

dass mich die Welt verloren hatte und<br />

dass mich die Kinder Gottes und der, den<br />

sie lieben, ganz gewonnen hatten.<br />

Immer gewisser wurde mir: Ich muss<br />

den Herrn von Herzen bezeugen, ich<br />

muss mehr unternehmen. Ich muss Größeres<br />

für ihn tun, der alles, sein ganzes<br />

Leben für mich dahingegeben hat.<br />

Ich bezog wöchentlich hundert kleine,<br />

christliche Verteilschriften. Und wenn ich<br />

Früh- oder Spätdienst hatte, dann ging ich<br />

in meinen freien Stunden über die Berge<br />

des Oberbergischen Landes von Dorf<br />

zu Dorf, von Haus zu Haus und verteilte<br />

diese Schriften. Sie enthielten Bekehrungsgeschichten<br />

oder hatten sonst einen<br />

evangelistischen Inhalt. Es war mein<br />

sehnlichster Wunsch, Seelen für Jesus zu<br />

gewinnen. Wie freute ich mich, als ich<br />

nach Jahren eine Frucht dieser Arbeit vorfand!<br />

Ich traf ein gläubiges Ehepaar, und<br />

Mann und Frau bekannten, durch die von<br />

mir verteilten Schriften den Herrn Jesus<br />

gefunden zu haben.<br />

Ich entsinne mich, dass ich in einem<br />

Ort auch wieder von Haus zu Haus zog.<br />

Ob Lehrer, Pfarrer, Gendarm oder Bauer,<br />

ob katholische oder evangelische oder<br />

freikirchliche, jeder bekam ein christliches<br />

Schriftchen. Mein Ziel war, allen ein Zeugnis<br />

von Jesus zu geben. Ich führte Buch

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