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Vom Gottesleugner zum Evangelisten

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26<br />

Herz nötig, das in ganzer Abhängigkeit<br />

auf den Herrn Jesus gerichtet ist und von<br />

ihm Ströme des Segens empfängt. Für<br />

den Abfluss braucht man ein Herz voller<br />

Liebe zu den Menschen, um ihnen da<br />

weiterzugeben, was man von Jesus empfangen<br />

hat. Wichtig jedoch ist: Um Kanal<br />

Gottes sein zu können, hat man nichts<br />

nötiger als die tägliche Reinigung.<br />

Einmal kam ich, nachdem ich schon<br />

lange ein Eigentum des Herrn Jesus war,<br />

in eine große innere Not. Ich hatte das<br />

Wort gelesen: Vergesset nicht die Reinigung<br />

der vorigen Sünden (2. Petrus 1,9).<br />

Ich dachte nach und sagte mir: Dein Zustand<br />

gleicht eigentlich einem Kleid, das<br />

gründlich gewaschen wurde, an dem aber<br />

hier und da noch Flecken zu sehen sind.<br />

Der alte Schmutz und grobe Dreck hat<br />

da noch fester aIs an anderen Stellen gesessen,<br />

und deshalb müsste, so meinte<br />

ich, eine noch tiefer gehende Reinigung<br />

erfolgen. Dies schien mir auch das vorher<br />

erwähnte Wort sagen zu wollen. Als<br />

einfacher Mann, der nicht lange mit seinem<br />

Verstand nachgrübelt, handelte ich<br />

auch ganz einfach und kindlich. Ich ging<br />

in ein Zimmer, schloss die Tür hinter mir<br />

zu und nahm stundenlang weder Essen<br />

noch Trinken zu mir. Dann beugte ich<br />

meine Knie vor dem Herrn, nahm einen<br />

großen Zettel und schrieb alle Begebenheiten<br />

auf, die mir aus meinem Leben in<br />

Erinnerung waren und die, nach meiner<br />

Meinung, einen sehr starken Schmutz<br />

hinterlassen hatten. Ich ging dabei meine<br />

Gedankenwelt durch, blieb auch bei dem<br />

stehen, was mein Auge gesehen hatte,<br />

ging weiter zu dem, was die Ohren gehört<br />

und der Mund geredet hatte, überlegte,<br />

wohin mich meine Füße getragen und<br />

was meine Hände betastet hatten, ja, was<br />

mein Herz in sich aufgenommen hatte.<br />

Bei diesem Aufzeichnen, das ich natürlich<br />

nur in Stichworten vollzog, begann ich bei<br />

der Jugend und ging bis in die Stunde, in<br />

der ich lebte. Einbezogen wurden die Tage<br />

und auch die Nächte, der Krieg und auch<br />

der Frieden, das Haus und auch die Fremde,<br />

Stunden des Alleinseins und auch der<br />

Gesellschaft. Ich bekam in starkem Maße<br />

den Eindruck, die Reinigung der vorigen<br />

Sünden muss so tief gehen, dass auch bei<br />

der Erinnerung an ihre Vielzahl und Größe<br />

das Bewusstsein der völligen Tilgung und<br />

Befreiung bleibt. Ich stand ja davor, mich<br />

dem Herrn Jesus zur Verfügung zu stellen,<br />

damit ER mich für sich gebrauchen könne.<br />

Ich kam dann zu einer tiefen Buße, ja,<br />

zu Stunden und Tagen tiefer Beugung und<br />

Demütigung vor dem Herrn Jesus. Dann<br />

kam ein Segen über mich, der mich ganz<br />

ergriff und erfüllte. Ich konnte nur noch<br />

rufen: Herr, höre auf mit deinem Segen,<br />

ich kann es nicht mehr ertragen. Mir war,<br />

als würde ich vergehen. Später habe ich<br />

oft gedacht: Wenn ich mich in jener Stunde<br />

doch immer mehr für die Segnungen<br />

Gottes und für die Ausrüstung für meinen<br />

<strong>Evangelisten</strong>dienst geöffnet hätte!<br />

Wie man eine solche Erfahrung nennen<br />

mag, darüber kann man sich streiten. Jedenfalls<br />

war es eine besondere Ausrüstung<br />

für einen besonderen Dienst. Ohne<br />

diese Ausrüstung hätte ich nicht mit meinem<br />

Zelt unter die breite Masse gehen<br />

können, sie hätte mich entweder erdrückt<br />

oder ich hätte sie gar nicht erreicht.<br />

Dann erfüllte mich ein starkes Sehnen,<br />

Seelen zu gewinnen: Herr, gib mir Seelen!<br />

Ich vergoss Tränen um der Verlorenen willen<br />

und wurde getröstet durch das Verheißungswort:<br />

Die mit Tränen säen, werden<br />

mit Jubel ernten!<br />

Leider gibt es auch Verstandesmenschen,<br />

die der Meinung sind, Tränen sei-

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