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Vom Gottesleugner zum Evangelisten

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druck, hier wächst ein Evangelist heran, der<br />

einmal Seelen für Jesus gewinnen wird.<br />

Das Menschenfischen oder<br />

das Seelengewinnen<br />

Niemand ist von Natur zu dieser hohen<br />

Aufgabe tüchtig. Wen der Meister zu diesem<br />

Dienste ruft, der hat nur eins zu tun:<br />

Zu Jesus zu kommen und ganz in seine<br />

Nachfolge zu treten. Man muss in seiner<br />

Nähe bleiben und das Auge auf ihn richten;<br />

die Verbindung mit ihm muss ganz<br />

innig sein, wenn man zu diesem Dienst<br />

tüchtig werden will. Möchten viele in unserer<br />

Zeit dem Wink des Herrn folgen<br />

und Menschenfischer werden! Es fehlt an<br />

Arbeitern im Werk des Herrn, die nichts<br />

suchen als seine Ehre und die Rettung<br />

freud- und friedeloser Seelen. Möchten<br />

doch auch manche Bibelschule und manches<br />

Seminar die jungen Männer mehr zu<br />

Seelengewinnern erziehen!<br />

Ein Fisch kommt nicht und sagt: „Hier,<br />

fang mich! Halt einmal deine Hand hin,<br />

ich möchte hineingleiten!“ Nein, das Fischefangen<br />

erfordert viel Mühe, Zeit und<br />

Geschicklichkeit. Man muss die Fische in<br />

ihren Schlupfwinkeln suchen, ihnen auf<br />

allerlei Weise nachspüren und bewährte<br />

Fischerregeln beachten, will man einen<br />

Fang tun. Und auf dem Gebiet des Seelengewinnens<br />

ist es ähnlich.<br />

Das Fischen mit der Hand<br />

Dazu gehört Glaubensmut. Eines Tages<br />

wurde ich telefonisch angerufen und<br />

gebeten, wenn irgend möglich im Krankenhaus<br />

einer nahen Stadt einen Mann<br />

zu besuchen, den ein schweres Geschick<br />

getroffen habe. Ich sagte zunächst: „Es ist<br />

mir nicht möglich, denn ich muss übermorgen<br />

wieder verreisen und habe bis<br />

morgen noch viel Post zu erledigen.“<br />

„Nun“, sagte die Anruferin, „wenn Sie<br />

es doch tun, würde ich mich sehr freuen.“<br />

Am nächsten Morgen hatte ich die meiste<br />

Post beantwortet. Nach dem Mittagessen<br />

legte ich mich hin. Als ich aber lag,<br />

kam eine innere Stimme: „Stehe auf und<br />

mache den Besuch im Krankenhaus!“ Ich<br />

gehorchte der Stimme und machte mich<br />

auf. In der Stadt fand ich auch bald das<br />

Krankenhaus, und die Stationsschwester<br />

wurde mir vorgestellt. Ich bat sie, mich<br />

zu dem Mann zu führen und mir einen<br />

Raum für ein seelsorgerliches Gespräch<br />

zu geben.<br />

„Ja“, meinte sie, „wissen Sie eigentlich<br />

mehr über den Mann?“<br />

„Nein“, erwiderte ich.<br />

Sie sagte: „Dieser Mann lebte von seiner<br />

Frau getrennt und hatte ein Verhältnis<br />

mit einer anderen Frau. Eines Tages<br />

aber eröffnete diese ihm, dass er nicht<br />

mehr zu kommen brauche, da sie einen<br />

anderen Liebhaber gefunden habe, der<br />

ernstere Absichten mit ihr hätte. In seiner<br />

Eifersucht war der Mann so erregt, dass er<br />

seinen Revolver zog und einen Schuss auf<br />

sie abfeuerte. Als er sah, was er angerichtet<br />

hatte, richtete er den Revolver gegen<br />

seinen Kopf und drückte ab. Die schwerverletzte<br />

Frau wurde bei uns eingeliefert,<br />

starb aber bald. Der Mann blieb am Leben,<br />

wurde aber blind; und jetzt“, sagte<br />

die Schwester, „will ich ihn holen.“<br />

Ich versuchte, das Vertrauen dieses<br />

Mannes zu gewinnen, und er erzählte mir<br />

dann dieselbe traurige Geschichte. Zum

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