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Vom Gottesleugner zum Evangelisten

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winner zu sein. Andere fühlen sich besonders<br />

berufen und begabt, den Hirtendienst<br />

zu tun. Wieder andere sind Lehrer<br />

des Volkes Gottes und versuchen, es in<br />

der Erkenntnis weiterzuführen. Sie alle<br />

kommen in Stunden hinein, in denen sie<br />

unter ihrer Schwachheit leiden. Sie sähen<br />

gern mehr Frucht ihrer Bemühungen. Und<br />

da bedarf es der Beter und ihrer Fürbitte.<br />

Treue Beter werden im Werk des Herrn<br />

gesucht. Wie freut es einen <strong>Evangelisten</strong>,<br />

wenn er weiß, dass seiner täglich von vielen,<br />

treuen Seelen vor dem Throne Gottes<br />

gedacht wird! Dort allein ist die Stelle, von<br />

welcher Arbeiter im Weinberg des Herrn<br />

Zuflüsse erwarten können.<br />

Dann kann man mit seinen Gebeten bis<br />

an die Enden der Erde gehen. Alle Gebiete,<br />

von denen man weiß, dass dort das<br />

Evangelium verkündigt wird, kann man<br />

dem Herrn nennen.<br />

Da unterbrach mich die Schwester und<br />

rief: „Hören Sie auf, sonst komme ich mit<br />

einer halben Stunde nicht aus!“<br />

Wir unterhielten uns dann darüber,<br />

dass es schließlich zu einem Beten ohne<br />

Unterlass – so sagt es das Wort Gottes –<br />

kommen müsste. Ich erzählte ihr, dass ich<br />

schon damals als Eisenbahner, nachdem<br />

ich erst kurz den Herrn gefunden hatte,<br />

jeden Gegenstand, den er mir auf das<br />

Herz legte, ihm sofort in einem oder zwei<br />

Sätzen im Gebet genannt hätte. Es war<br />

dies eine schöne Zeit in meinem jungen<br />

Glaubensleben.<br />

Von Gott <strong>zum</strong> <strong>Evangelisten</strong>dienst<br />

berufen!<br />

Meine Mutter schätze und liebe ich,<br />

wie kaum eine andere Person auf dieser<br />

Erde. Sie ist weise und klug, spricht nicht<br />

viel, was sie aber spricht, hat Wert und<br />

Wucht. Meine älteste Schwester sagte<br />

einmal: „Unsere Mutter kann in besonders<br />

schwierigen Situationen schweigen,<br />

und das müssen wir Kinder mehr von ihr<br />

lernen.“<br />

Wir waren neun Kinder, sieben davon<br />

leben noch; und in solch einer großen<br />

Familie geht es nicht immer sanft und<br />

lieblich zu, wie man sich denken kann.<br />

Manchmal standen wir Kinder uns wie<br />

Hund und Katze gegenüber. Und da war<br />

Mutter immer wieder der stille, ruhende<br />

Pol in aller Unruhe und die stets ausgleichende<br />

Gerechtigkeit. Diese Eigenschaften<br />

hat sie sich auch im Alter erhalten, ja,<br />

sie sind vielleicht noch stärker hervorgetreten.<br />

Mein Vater hatte ein kleines Fuhrgeschäft.<br />

Er war ein selten treuer Versorger<br />

seiner Familie. Kein Wetter hat er<br />

gescheut, um für die Seinen zu schaffen.<br />

Tag und Nacht war er darauf bedacht, die<br />

Seinen vor Mangel zu schützen. Er war<br />

ein herzensguter, dabei aber äußerlich<br />

rauer Mann. Auch ihn, der schon lange in<br />

der Ewigkeit ist, ehre ich und schätze ihn<br />

hoch über sein Grab hinaus.<br />

Er hatte einen guten Grundsatz, den er<br />

auch uns Kindern einprägte. Wiederholt<br />

sagte er: „Kinder, man darf keine Arbeit<br />

scheuen und man muss alles können.“<br />

„Wer weiß“, wandte er sich an mich, „wie<br />

du dies und das im Leben einmal gebrauchen<br />

kannst. Und wenn du es nicht<br />

brauchst, so hast du auch nichts verloren.“<br />

Als Junge war ich im Pferdestall zu Hause.<br />

Das Pferd musste abgerieben werden,<br />

wenn es nach Hause kam und geschwitzt<br />

hatte oder vom Regen durchnässt war. Die<br />

Fütterung übernahm ich gern. Beim An-

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