Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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tig. Der Lehrer im Ort stand nicht auf Jesu<br />
Seite. Die Schwester betete viel für ihn.<br />
Eines Tages dachte sie: Wie kannst du die<br />
Schwierigkeiten überwinden und diesen<br />
Mann unter den Einfluss des Evangeliums<br />
bringen? Dann nahm sie sich ein Herz,<br />
ging zu dem Lehrer und sagte: „Herr<br />
Lehrer, ich muss am Sonntag in unserer<br />
Gemeinschaft ein Lied singen, und ich<br />
hätte dieses Lied vorher noch gern einmal<br />
durchgesungen. Leider ist aber niemand<br />
da, der mich auf einem Instrument begleitet.<br />
Ich weiß nicht, ob ich es wagen darf,<br />
Sie um diesen Dienst zu bitten. Aber wenn<br />
Sie mir diesen Wunsch erfüllten, wäre ich<br />
Ihnen sehr, sehr dankbar!“<br />
„Hm“, machte der Lehrer, „wie heißt<br />
denn das Lied?“ Die Schwester zeigte ihm<br />
die Noten. Es war das Lied:<br />
Am Gnadenthron stand ich<br />
als ein verlorner Sohn,<br />
durchs Herz ging mir ein Stich,<br />
das war der Sünde Lohn.<br />
Mit Schrecken kam‘s mir ein,<br />
es sei für mich zu spät,<br />
müsst‘ ewig draußen sein,<br />
da rang ich im Gebet.<br />
Die Woche verging. Die Schwester kam<br />
noch einmal mit der gleichen Bitte, und<br />
wieder wurde sie ihr gewährt. Dann war<br />
in dem Dorf eine Evangelisation. Die<br />
Schwester hätte sich gefreut, den Lehrer<br />
in die Versammlungen mitnehmen zu<br />
können. Allen bisherigen Einladungen<br />
hatte er nicht Folge geleistet. Jetzt kam<br />
die Schwester zu ihm und sagte: „Herr<br />
Lehrer, ich muss wieder singen, und zwar<br />
mehrere Lieder, bitte tun Sie mir noch einmal<br />
den Liebesdienst und begleiten Sie<br />
mich beim Üben.“ Nachdem sie die Lieder<br />
durchgesungen hatte, fasste die Schwester<br />
Mut und sagte: „Herr Lehrer, ich habe<br />
etwas auf dem Herzen, es ist vielleicht ein<br />
Wunsch, den Sie mir nicht erfüllen. Wenn<br />
Sie es aber tun, dann weiß ich, dass es ein<br />
besonderes Entgegenkommen von Ihnen<br />
ist, und ich wäre zu jedem Gegendienst<br />
bereit.“<br />
„Nun, Schwester, tun Sie nicht so geheimnisvoll,<br />
was haben Sie denn?“<br />
„Herr Lehrer, können Sie nicht morgen<br />
einmal mit in die Versammlung kommen,<br />
um mich dort auf dem Harmonium zu begleiten?<br />
Dann klappt es wenigstens.“<br />
„Ja, was soll man da sagen, wenn eine<br />
Schwester so herzlich bittet – gut, ich<br />
gehe mit. Aber glauben Sie ja nicht, dass<br />
ich mich bekehre. Machen Sie keine Bekehrungsversuche!“<br />
Der Lehrer ging mit,<br />
hörte das Evangelium und wurde von der<br />
Macht des Wortes überwunden. Später<br />
trat er in das Schwesternwerk ein, wurde<br />
Direktor eines Mutterhauses und hat viele<br />
Seelen <strong>zum</strong> Herrn geführt.<br />
Die Seele muss bis <strong>zum</strong> Herrn geführt<br />
werden. Als Junge habe ich in den Bächen<br />
unserer Berge gefischt. Einst sagte mir ein<br />
erfahrener Fischer: „Wenn du Forellen mit<br />
der Hand fangen willst, dann musst du<br />
in dem richtigen Augenblick zugreifen.“<br />
Mancher hat deshalb so wenige Fische für<br />
Jesus fangen können, weil er allgemeine<br />
religiöse Gespräche geführt hat, anstatt<br />
aufs Ganze zu gehen und die Seele <strong>zum</strong><br />
Herrn zu führen.<br />
Das Fischen mit der Angel<br />
„Dann sprach er zu seinen Knechten: Die<br />
Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen<br />
waren nicht würdig. Darum geht hin an