Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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7<br />
jemand half, dass ich wieder aufkam und<br />
nach Hause fand.<br />
Aus meiner weltlichen Umgebung heraus<br />
lernte ich auch meine Frau kennen.<br />
Sie stammte aus einer Gastwirtschaft.<br />
Dort habe ich dann des Öfteren hinter<br />
der Schänke gestanden, habe Bier gezapft<br />
und bei Festlichkeiten auch die Gäste<br />
bedient. Doch dabei war mein Herz im<br />
tiefsten Grund unglücklich und verdrossen.<br />
Wenn irgendwelche Schwierigkeiten<br />
auftraten, dann habe ich aufbegehrt und<br />
mit Gott gehadert, obwohl ich kundtat, an<br />
sein Dasein nicht zu glauben.<br />
Ich heiratete, meine Frau war katholisch.<br />
Wenngleich ich an keinen Gott glaubte,<br />
ließ ich mich doch katholisch trauen. Ich<br />
versprach auch, meine Kinder katholisch<br />
zu erziehen, was ich auch gehalten habe.<br />
All dies konnte aber meinem Leben, mit<br />
dem es immer tiefer bergab ging, keinen<br />
Halt mehr geben.<br />
Gott ließ mich nicht in meinem Elend<br />
und in meinem Jammer. Er verzieh mir<br />
mein Spotten, Lästern und den Hass,<br />
den ich gegen ihn und seinen Sohn Jesus<br />
Christus im Herzen hegte. Er begann damit,<br />
meinen Herzensboden durch Krankheit<br />
aufzulockern und urbar zu machen.<br />
Das war ein Roden, als Gott anfing,<br />
das viele Unkraut, das in mir wucherte,<br />
hart anzupacken. Er durchpflügte mein<br />
Inneres und gebrauchte die Egge und<br />
den Kultivator, sodass die Tiefen meiner<br />
Seele erschüttert und aufgerührt wurden.<br />
Das ist für den alten Menschen eine sehr<br />
schmerzhafte Prozedur.<br />
Wie viel Arbeit des Geistes Gottes war<br />
nötig, um mein hartes Herz für das Samenkorn<br />
seines Wortes, gestreut durch<br />
treue Zeugen, empfänglich zu machen!<br />
Wie viel Leid, wie viel Kummer, wie viele<br />
Tränen hätte ich mir ersparen können,<br />
wenn ich die Jugendzeit dem Herrn geweiht<br />
hätte!<br />
Die große Wende meines<br />
Lebens<br />
Ein alter, treuer Gottesmann in meiner<br />
Heimat, der heute schon beim Herrn<br />
ist, fragte mich einmal, als ich als Soldat<br />
auf Urlaub war: „Wenn du nicht aus dem<br />
Kriege zurückkehrst, wo wirst du dann<br />
die Ewigkeit zubringen?“ Ich versuchte<br />
auf alle mögliche Weise, das Gespräch in<br />
andere Bahnen zu lenken. Dieser treue<br />
Zeuge Jesu ließ aber nicht locker, sondern<br />
versuchte vielmehr, das Gespräch auf<br />
mein Sündenleben zu lenken. Er deckte<br />
so manches auf und berührte manchen<br />
heiklen Punkt. Am liebsten wäre ich fortgelaufen,<br />
wollte jedoch nicht feige sein.<br />
Und obwohl ich auswich, fiel doch ein<br />
Körnchen des göttlichen Samens in mein<br />
Herz. Später, in meiner Garnisonstadt,<br />
führte Gott es wieder so, dass ein anderer<br />
Zeuge Jesu sich um mich mühte und<br />
alles daransetzte, mich einmal in eine<br />
Gemeinde mitzunehmen. Ich weiß nicht<br />
mehr, was dort geredet und gesungen<br />
wurde; aber der Liebeseifer und der Mut<br />
dieses Zeugen haben sicherlich dazu gedient,<br />
ein winziges Körnchen des Wortes<br />
in mein Herz zu legen.<br />
Meine Mutter las zu Hause oft ein Blaukreuzblättchen.<br />
Als Junge hatte ich das<br />
Blättchen, wenn ich Langeweile hatte,<br />
auch gelesen. Und auch davon war, das<br />
habe ich später gemerkt, etwas in mir haften<br />
geblieben. Ich hatte gelesen, wie viel<br />
Elend und Not ein Trinker seiner Familie<br />
bereiten kann und wie kostbar und herrlich<br />
es andererseits ist, wenn in einem