Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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36<br />
muss kapitulieren, auch mir hat der Herr<br />
Jesus die Sünden in meinem Leben gezeigt.<br />
Ich kann so vor Gott nicht bestehen,<br />
auch ich muss den Herrn Jesus als<br />
meinen Retter haben.“<br />
Sie kam wieder in die Versammlung,<br />
hatte eine seelsorgerliche Aussprache<br />
und wurde so glücklich wie ihr Mann. Wir<br />
blieben in regem Briefwechsel. Und als<br />
der Mann in eine andere Garnisonstadt<br />
versetzt wurde, versammelten sich in seiner<br />
Wohnung gläubige Soldaten und auch<br />
solche, die den Heiland suchten.<br />
Der Krieg kam. Längere Zeit hörte ich<br />
nichts mehr von dem Waffenmeister.<br />
Unser Haus bekam auch Einquartierung,<br />
nachdem der Feldzug in Polen beendet<br />
war und Truppen nach Westen zogen. Als<br />
einer der Soldaten unser Haus betrat, um<br />
bei uns Quartier zu nehmen, und Bibelverse<br />
an den Wänden sah, sagte er: „Ihr<br />
gehört doch wohl dem Herrn Jesus.“ Wir<br />
bejahten es. Darauf sagte er: „Wir haben<br />
einen Waffenmeister, der liebt auch den<br />
Herrn Jesus.“<br />
„So, wo ist er denn?“<br />
„Er ist in einem Nachbarort, weil die<br />
einzelnen Batterien verteilt liegen.“<br />
Ich erkundigte mich nach ihm und fand<br />
ihn bald. Und siehe, es war derselbe Waffenmeister,<br />
der in Siegen den Herrn Jesus<br />
gefunden hatte. Er kam nun durch meine<br />
Vermittlung in das Haus eines gläubigen<br />
Fabrikanten am Ort, hatte dort schöne<br />
Gemeinschaft, besuchte auch uns, und<br />
wir erlebten manche schöne Stunde miteinander.<br />
Eines Tages erzählte er mir: „In<br />
unserer Batterie waren mehrere Gotteskinder,<br />
und wir haben oft an unserem Geschütz,<br />
ehe es wieder losging, eine kurze<br />
Gebetsgemeinschaft gehabt.“<br />
Einmal kam während der Arbeit eine<br />
Frau <strong>zum</strong> Glauben an den Herrn Jesus.<br />
Sie war sehr glücklich. Als wir dem<br />
Herrn für ihre Errettung dankten, sagte<br />
ich im Gebet: „Herr, rette doch auch ihren<br />
Mann!“ „Mein Mann“, sagte die Frau<br />
nach dem Gebet zu mir, „hat gesagt, keine<br />
zehn Pferde brächten ihn in solch eine<br />
Versammlung.“<br />
„Nun“, entgegnete ich, „der Herr Jesus<br />
ist stärker als zehn Pferde, wir wollen sehen,<br />
was er tun wird.“ Es dauerte einige<br />
Tage, wir beteten weiter für diesen Mann.<br />
Dann sah ich eines Abends, dass neben<br />
der Frau ein Mann saß. Ich dachte, das<br />
könnte wohl der Mann sein, für den wir<br />
besonders gebetet hatten. Und immer<br />
wieder sah ich an den Abenden dieses<br />
Paar, und es setzte sich immer weiter<br />
nach vorn.<br />
Eines Abends saßen sie fast vor dem<br />
Rednerpult. Nach meiner Ansprache hatte<br />
ich den inneren Drang, diesen Mann<br />
anzusprechen: „Mein Lieber, ich habe den<br />
Eindruck, Sie sollten sich heute Abend<br />
<strong>zum</strong> Herrn wenden, damit Sie auch so<br />
glücklich werden wie Ihre Frau.“<br />
„So ist mir noch keiner gekommen“,<br />
erwiderte der Mann, „so etwas Unhöfliches,<br />
einem so die Pistole auf die Brust<br />
zu setzen!“ Er drehte sich auf dem Absatz<br />
herum und ging hinaus.<br />
Die Frau sagte zu mir: „Lieber Herr, wie<br />
konnten Sie auch so etwas machen?! Er<br />
kommt nie wieder, da kenne ich meinen<br />
Mann zu gut.“ Auch Brüder stellten mich<br />
zur Rede und betrachteten mein Verhalten<br />
als Entgleisung.<br />
Die Brüder, die als meine Gehilfen mit<br />
mir zogen, ermutigte ich, doch mit mir für<br />
diesen Mann besonders zu beten. Wiederum<br />
vergingen einige Tage - denn die Arbeit<br />
dauerte im ganzen zweiundzwanzig<br />
Tage -, da sah ich jenen Mann wieder im<br />
Saal. Nach der Ansprache blieb mancher