Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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hineinleuchtete. Es kamen Stunden, in<br />
denen ich meinte, nicht mehr auf dieser<br />
Erde zu sein. Das Wort Gottes schien mir<br />
ein Bergwerk zu sein, das Gott seinen Kindern<br />
aufgeschlossen hat. Je tiefer ich grub,<br />
desto mehr Schätze kamen hervor. Wenn<br />
ich dann wieder meine Knie beugte und in<br />
manchen Stunden dasselbe Wort las, dann<br />
merkte ich, wie mir dieses kostbare Metall<br />
– so will ich es einmal nennen – zu Münzen<br />
wurde, ja, zu einem Zahlungsmittel,<br />
das ich mitnehmen durfte. Wie freute ich<br />
mich dann, in dem Reichtum eines Kindes<br />
Gottes durchs Leben gehen zu können.<br />
Durch das Lesen des Wortes Gottes<br />
kommt aber auch immer stärker der<br />
Wunsch hervor, sich tiefer – und täglich<br />
mehr – der Reinigung zu unterziehen.<br />
2. Die tägliche Reinigung. Die Freude<br />
über die Errettung meiner Seele erfüllte<br />
Tag und Nacht mein Herz. Ich war jungbekehrt,<br />
und alles war mir so groß und<br />
neu. Ich meinte, es jedem sagen zu müssen,<br />
dass der Herr Jesus mein Leben umgestaltet<br />
hat.<br />
Es dauerte aber nicht lange, da merkte<br />
ich, dass doch wieder etwas in mein<br />
Leben hineingekommen war, was dem<br />
Herrn Jesus nicht gefiel. Ich wusste, die<br />
große Wäsche und der generelle Hausputz<br />
in meinem Leben waren vollzogen.<br />
Das Werk der Erlösung hatte ich für mich<br />
angenommen. Es war mir klar, dass der<br />
Herr Jesus Recht hatte mit seinem Wort<br />
Johannes 13,10: „Jesus spricht zu ihm: Wer<br />
gebadet ist, hat es nicht nötig, gewaschen<br />
zu werden, ausgenommen die Füße, sondern<br />
er ist ganz rein.“ Dies war ein für alle<br />
Mal bei mir geschehen. Doch der nächste<br />
Satz – der eigentlich nur ein Nebensatz<br />
ist – lautet: „Ausgenommen die Füße.“ Ja,<br />
solange der Himmelsbürger seine Füße<br />
noch auf dieser schmutzigen Erde hat,<br />
setzt sich täglich der Staub der Landstraße<br />
darauf. Wohl dem Kind Gottes, das es<br />
versteht, sich dieser täglichen Reinigung<br />
immer wieder zu unterziehen. Ein alter,<br />
väterlicher Freund sagte einmal zu mir:<br />
Es ist gut, dass für uns die Worte aus 1.<br />
Johannes 1,7 und 9 gelten: „Wenn wir aber<br />
unsere Sünden bekennen, so ist er treu und<br />
gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und<br />
uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Und<br />
weiter: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes,<br />
reinigt uns von aller Sünde.“<br />
Es wird wohl bei dir und auch bei mir<br />
so sein, dass wir diesen Weg der Beugung<br />
und Demütigung vor dem Herrn täglich<br />
gehen müssen. Wer die Reinigung nicht<br />
täglich und nicht richtig vollzieht, ja,<br />
wer Reste von einem Tag in den anderen<br />
mitschleppt, ist innerlich arm, trotz des<br />
großen Reichtums in Jesus Christus. Ihm<br />
fehlt das klare Auge, um sich gründlicher<br />
und tiefer zu erkennen. Er sieht aber auch<br />
das Kreuz von Golgatha, und die so vollkommen<br />
vollbrachte Tat der Erlösung,<br />
von Tag zu Tag weniger.<br />
Es fehlt ihm das offene Ohr, um die<br />
Stimme Gottes zu hören. Ermahnungen<br />
und Ermutigungen des Herrn gehen an<br />
einem nicht täglich gereinigten Herzen<br />
vorbei. Man wird taub für das, was man<br />
hören soll.<br />
Aus dem Mund kommen keine Lobund<br />
Dankeslieder mehr. Die Anbetung<br />
verstummt. Statt dessen fließt der Mund<br />
über von Jammern, Stöhnen, Klagen und<br />
Seufzen. Man rutscht so recht in das „Armesündertum“<br />
hinein und zappelt und<br />
zappelt, findet aber das Seil nicht, an dem<br />
man sich aufrichten kann. Du und ich, wir<br />
sollen wie ein Kanal sein, der von Gott<br />
gespeist wird und zu den Menschen hinführt.<br />
Für den Zufluss ist ein demütiges