03.02.2016 Aufrufe

Vom Gottesleugner zum Evangelisten

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

25<br />

hineinleuchtete. Es kamen Stunden, in<br />

denen ich meinte, nicht mehr auf dieser<br />

Erde zu sein. Das Wort Gottes schien mir<br />

ein Bergwerk zu sein, das Gott seinen Kindern<br />

aufgeschlossen hat. Je tiefer ich grub,<br />

desto mehr Schätze kamen hervor. Wenn<br />

ich dann wieder meine Knie beugte und in<br />

manchen Stunden dasselbe Wort las, dann<br />

merkte ich, wie mir dieses kostbare Metall<br />

– so will ich es einmal nennen – zu Münzen<br />

wurde, ja, zu einem Zahlungsmittel,<br />

das ich mitnehmen durfte. Wie freute ich<br />

mich dann, in dem Reichtum eines Kindes<br />

Gottes durchs Leben gehen zu können.<br />

Durch das Lesen des Wortes Gottes<br />

kommt aber auch immer stärker der<br />

Wunsch hervor, sich tiefer – und täglich<br />

mehr – der Reinigung zu unterziehen.<br />

2. Die tägliche Reinigung. Die Freude<br />

über die Errettung meiner Seele erfüllte<br />

Tag und Nacht mein Herz. Ich war jungbekehrt,<br />

und alles war mir so groß und<br />

neu. Ich meinte, es jedem sagen zu müssen,<br />

dass der Herr Jesus mein Leben umgestaltet<br />

hat.<br />

Es dauerte aber nicht lange, da merkte<br />

ich, dass doch wieder etwas in mein<br />

Leben hineingekommen war, was dem<br />

Herrn Jesus nicht gefiel. Ich wusste, die<br />

große Wäsche und der generelle Hausputz<br />

in meinem Leben waren vollzogen.<br />

Das Werk der Erlösung hatte ich für mich<br />

angenommen. Es war mir klar, dass der<br />

Herr Jesus Recht hatte mit seinem Wort<br />

Johannes 13,10: „Jesus spricht zu ihm: Wer<br />

gebadet ist, hat es nicht nötig, gewaschen<br />

zu werden, ausgenommen die Füße, sondern<br />

er ist ganz rein.“ Dies war ein für alle<br />

Mal bei mir geschehen. Doch der nächste<br />

Satz – der eigentlich nur ein Nebensatz<br />

ist – lautet: „Ausgenommen die Füße.“ Ja,<br />

solange der Himmelsbürger seine Füße<br />

noch auf dieser schmutzigen Erde hat,<br />

setzt sich täglich der Staub der Landstraße<br />

darauf. Wohl dem Kind Gottes, das es<br />

versteht, sich dieser täglichen Reinigung<br />

immer wieder zu unterziehen. Ein alter,<br />

väterlicher Freund sagte einmal zu mir:<br />

Es ist gut, dass für uns die Worte aus 1.<br />

Johannes 1,7 und 9 gelten: „Wenn wir aber<br />

unsere Sünden bekennen, so ist er treu und<br />

gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und<br />

uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Und<br />

weiter: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes,<br />

reinigt uns von aller Sünde.“<br />

Es wird wohl bei dir und auch bei mir<br />

so sein, dass wir diesen Weg der Beugung<br />

und Demütigung vor dem Herrn täglich<br />

gehen müssen. Wer die Reinigung nicht<br />

täglich und nicht richtig vollzieht, ja,<br />

wer Reste von einem Tag in den anderen<br />

mitschleppt, ist innerlich arm, trotz des<br />

großen Reichtums in Jesus Christus. Ihm<br />

fehlt das klare Auge, um sich gründlicher<br />

und tiefer zu erkennen. Er sieht aber auch<br />

das Kreuz von Golgatha, und die so vollkommen<br />

vollbrachte Tat der Erlösung,<br />

von Tag zu Tag weniger.<br />

Es fehlt ihm das offene Ohr, um die<br />

Stimme Gottes zu hören. Ermahnungen<br />

und Ermutigungen des Herrn gehen an<br />

einem nicht täglich gereinigten Herzen<br />

vorbei. Man wird taub für das, was man<br />

hören soll.<br />

Aus dem Mund kommen keine Lobund<br />

Dankeslieder mehr. Die Anbetung<br />

verstummt. Statt dessen fließt der Mund<br />

über von Jammern, Stöhnen, Klagen und<br />

Seufzen. Man rutscht so recht in das „Armesündertum“<br />

hinein und zappelt und<br />

zappelt, findet aber das Seil nicht, an dem<br />

man sich aufrichten kann. Du und ich, wir<br />

sollen wie ein Kanal sein, der von Gott<br />

gespeist wird und zu den Menschen hinführt.<br />

Für den Zufluss ist ein demütiges

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!