Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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28<br />
Stunde fest, in der ich kniend laut beten<br />
wollte, wenigstens so laut, dass ich die<br />
Worte im Mund formte, um abschweifende<br />
Gedanken auszuschalten.<br />
Wer den Herrn Jesus nur in Stunden der<br />
Not anruft, wird diese letzte, tiefe Freude,<br />
die ein Gotteskind haben soll, nicht<br />
als eine bleibende Freude verspüren. Es<br />
muss zu einem planmäßigen Gebetsleben<br />
kommen, sodass man nicht nur im<br />
Bett liegend, in Gedanken betet, sondern<br />
täglich, planmäßig und mit Ernst die Knie<br />
vor dem Herrn Jesus beugt. Zu einem<br />
solchen planmäßigen Gebetsleben muss<br />
man sich viel Zeit nehmen.<br />
Wenn du dir von mir einen besonderen<br />
Rat geben lassen willst, dann tue folgendes:<br />
Beachte die Uhr, wenn du betest,<br />
damit du täglich eine gewisse Zeit, die du<br />
festlegst, auf den Knien vor deinem Herrn<br />
zubringst. Beginne einmal mit einer Viertelstunde<br />
täglich. Besser wäre es, wenn<br />
du täglich eine halbe Stunde betend mit<br />
dem Herrn Jesus Gemeinschaft hättest –<br />
natürlich auf den Knien.<br />
Vor längerer Zeit besuchte mich eine<br />
Krankenschwester. Sie sagte mir, dass<br />
sie innerlich sehr zurückgegangen wäre.<br />
Ihre Freude am Herrn wäre nicht mehr so<br />
stark. Der Drang <strong>zum</strong> Lesen des Wortes<br />
Gottes wäre kaum noch vorhanden. Sie<br />
erzählte mir, dass es Tage gäbe, an denen<br />
sie sich nicht einmal mehr über die Errettung<br />
ihrer Seele freuen könnte.<br />
Ich machte ihr den Vorschlag, ab sofort<br />
täglich eine halbe Stunde zu beten – möglichst<br />
kniend – und zwar so, dass sie ihre<br />
eigene Stimme hören könnte. So bleibe sie<br />
besser vor Zwischengedanken bewahrt.<br />
Die Schwester machte den Einwand, dass<br />
sie unmöglich so viel Gebetsstoff hätte,<br />
um eine halbe Stunde im Gebet verharren<br />
zu können. Wir sprachen uns darüber aus.<br />
Dann sagte ich ihr, wie etwa sie ihre Gebete<br />
gestalten könnte. Am Morgen solle sie<br />
zuerst ihr eigenes Leben täglich aufs Neue<br />
vor dem Herrn Jesus ausbreiten, ihn bitten,<br />
dass er das ganze Leben restlos beherrschen<br />
und alle Gebiete ihres Lebens ganz<br />
in Besitz nehmen soll. Alle Schwierigkeiten<br />
und Nöte sollte sie dem Herrn sagen, auch<br />
wenn sie am Abend sehen müsse, dass sie<br />
tagsüber doch anders gewandelt wäre, als<br />
sie es sich am Morgen vorgenommen hätte.<br />
Alles, was es auch sei, möge sie so vor<br />
dem Herrn ausbreiten.<br />
Weiter riet ich ihr, den ganzen Kreis ihrer<br />
Familienangehörigen dem Herrn Jesus<br />
zu nennen. Sicher gäbe es in ihrer Familie<br />
manches Glied, das sie besonders fürbittend<br />
dem Herrn hinlegen könnte. Der<br />
eine ist vielleicht noch nicht gerettet, der<br />
andere auf halbem Wege stehengeblieben,<br />
der dritte macht dem Herrn nicht so<br />
viel Freude, wie es sein sollte. Wenn man<br />
sich dazu Zeit nimmt, dann weckt der<br />
Geist Gottes so viel Ernst im Gebet und<br />
Verlangen <strong>zum</strong> Gebet in uns, dass immer<br />
neuer Stoff <strong>zum</strong> Gebet vorhanden ist.<br />
Darüber hinaus wartet die Gemeinde<br />
der Gotteskinder, zu der wir gehören, darauf,<br />
dass ihre Glieder Fürbitte füreinander<br />
üben. Da ist die Schwester Müller, die im<br />
Gebet mit ihren Nöten nicht allein fertig<br />
wird. Die Schwierigkeiten türmen sich<br />
hoch auf. Seelen, für die sie schon so lange<br />
betet, kommen nicht <strong>zum</strong> Herrn. Da<br />
ist die Familie Meier. Zwei Glieder dieser<br />
Familie sind errettet, drei gehen noch auf<br />
dem breiten Weg. Wenn man so die einzelnen<br />
Familien der Gemeinde der Gläubigen<br />
vor den Herrn bringt, wird man viel<br />
Stoff <strong>zum</strong> Beten finden.<br />
Dann denkt man an die Männer und<br />
Frauen, die im Werk des Herrn stehen.<br />
Manche von ihnen versuchen Seelenge-