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Vom Gottesleugner zum Evangelisten

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uns nicht rufen, aber uns hat der gerufen,<br />

dem Sie dienen. Wir werden heute Abend,<br />

wenn sich irgendeine Störung bemerkbar<br />

macht, aufräumen!“ Fortan sah ich jeden<br />

Abend diese beiden uniformierten<br />

Schutzengel im Zelt. Niemand wagte<br />

mehr zu stören.<br />

Noch einmal bauten wir in diesem Jahr<br />

unser Zelt auf, und zwar in Düsseldorf.<br />

Vor und während dieser Arbeit war es immer<br />

wieder unser Flehen: Herr, lass doch<br />

die Arbeit an diesem letzten Ort die herrlichste,<br />

lass sie doch die Krone aller bisherigen<br />

Arbeiten werden!<br />

Anfangs schien es allerdings, als wollten<br />

uns die Schwierigkeiten erdrücken.<br />

Die Platzmiete betrug 1000 RM. Die Einladungszettel<br />

und Plakatsäulen konnten<br />

nicht, wie in anderen Städten, benutzt<br />

werden. Der Herr schenkte aber andere,<br />

gute Möglichkeiten, um an die Menschen<br />

heranzukommen.<br />

Durch anhaltenden Regen standen in<br />

den ersten zwei Tagen beide Zelte unter<br />

Wasser. Da durften wir die Liebe der<br />

Geschwister erfahren, die uns tatkräftig<br />

unterstützten. Auch freuten wir uns sehr,<br />

dass die führenden Brüder, die Pfarrer<br />

und Prediger, in der vordersten Front der<br />

Gebetskämpfer standen. Das war leider<br />

nicht überall so.<br />

Es waren gesegnete Augenblicke, wenn<br />

wir eine Dreiviertelstunde vor der Abendversammlung<br />

die Knie miteinander beugten.<br />

Da trennte uns nicht Stand oder<br />

Rang, sondern da verband uns die Liebe<br />

Jesu. Der Sieg war dann auch herrlich.<br />

Wir liehen uns noch ein drittes Zelt. Am<br />

Schluss der Arbeit reichte aber alles bei<br />

Weitem nicht aus. Die Schlussversammlung<br />

wird wohl die größte aller bisherigen<br />

Versammlungen gewesen sein.<br />

Wie viele der Herr durch unseren Dienst<br />

erreicht hat, geht auch daraus hervor, dass<br />

wir in etwa zweieinhalb Jahren fünfzigtausend<br />

eigene Liederhefte brauchten.<br />

Die Lob- und Dankversammlung der<br />

Jungbekehrten war etwas Einzigartiges.<br />

Da saß eine große Schar Mädchen aus<br />

einem Heim, die dankte dem Herrn für<br />

ihre Errettung. Darunter waren solche, die<br />

durch die Sünde krank und elend geworden<br />

waren. Eines Abends sagte mir eine<br />

Diakonisse von der Mitternachtsmission:<br />

„Dort ringt gerade eine der schlimmsten<br />

Dirnen Düsseldorfs um Gnade.“<br />

In Düsseldorf erlebten wir die besonderen<br />

Wirkungen des Herrn an gefallenen<br />

Mädchen. In einem Heim allein waren<br />

etwa hundertzwanzig untergebracht. Ein<br />

Bruder, der in der Stadt als treuer Gottesmann<br />

bekannt war, übernahm es, die<br />

Mädchen mit Autobussen <strong>zum</strong> Zelt fahren<br />

zu lassen. Abend für Abend saßen sie mit<br />

den sie begleitenden Diakonissen in der<br />

Versammlung. An einem Sonntagnachmittag<br />

kam der Geist Gottes über sie. Aus<br />

ihrem Herzen rang sich die Bitte: „Erlöse<br />

mich, Herr Jesu! Zieh mich aus dem<br />

furchtbaren Schlamm und Schmutz der<br />

Sünde!“ Gott schenkte ernste Reue und<br />

Buße. Als sie alle ihr Herz ausgeschüttet,<br />

siebzig bis achtzig den Herrn Jesus angerufen<br />

hatten, fassten es viele im Glauben,<br />

dass der Sünderheiland auch ihr Heiland<br />

ist. Schöner konnte der Abschluss des<br />

Jahres 1938 kaum sein.<br />

Wenn ich die Orte, an denen wir gearbeitet<br />

haben, im Geist noch einmal an mir<br />

vorüberziehen lasse, so fließt mein Herz<br />

von Lob und Dank über. Es war ein herrlicher<br />

Siegeszug, immer eine Offenbarung<br />

der Gotteskraft, die in den Schwachen<br />

mächtig ist. Unsere Empfindungen und<br />

Erfahrungen kommen darum so recht in<br />

den Psalmworten <strong>zum</strong> Ausdruck: „Er geht

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