Vom Gottesleugner zum Evangelisten
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Schluss bekannte er: „lch bin in einer tiefen<br />
inneren Not! Ich habe gläubige Angehörige,<br />
die für mich beten und ich möchte<br />
jetzt mein Leben ordnen. Ich weiß<br />
nicht, was mir von Seiten des weltlichen<br />
Richters bevorsteht, ich möchte aber vor<br />
dem himmlischen Richter bestehen können,<br />
wenn ich einmal vor ihm erscheinen<br />
muss.“ So schüttete er mir sein Herz aus.<br />
Als wir vor dem Herrn auf den Knien lagen,<br />
der über jeden Menschen einmal<br />
das letzte Urteil sprechen wird, löste sich<br />
allmählich die innere Verkrampfung bei<br />
ihm, die Verbitterung in seinen Zügen<br />
schwand. Ich habe mir Zeit genommen,<br />
mit ihm über das Erlösungswerk zu sprechen<br />
und wies ihn immer wieder auf die<br />
Liebe des Herrn Jesus hin, der für die<br />
Sünder gekommen ist. Und dann ergriff<br />
er im Glauben: Das Blut Jesu Christi, des<br />
Sohnes Gottes, reinigt mich von …<br />
„Von wie viel Sünde?“ fragte ich ihn.<br />
„Von aller Sünde!“ kam es aus seinem<br />
Mund.<br />
„Auch von der Sünde?“ fragte ich.<br />
„Von aller Sünde!“ wiederholte er. Und<br />
dann dankten wir miteinander auf den<br />
Knien dem Herrn, der sich auch eines<br />
reuigen Mörders erbarmt.<br />
Man hätte mit dem Mann auch über<br />
sein verpfuschtes Leben sprechen, ihm<br />
Vorhaltungen machen oder ihm mit leidigem<br />
Trost kommen können. Aber das<br />
wäre nutzlos gewesen. Es gab nur ein<br />
Heilmittel, und das musste glaubensmutig<br />
angewandt werden.<br />
Ich habe den von schwerer Schuld Befreiten<br />
mehrfach besucht. Einmal begleitete<br />
mich ein Freund. Nachdem wir ein<br />
Gotteswort gelesen hatten, beugten wir<br />
uns alle drei im Gebet. Es war ergreifend,<br />
wie der Blinde, in dessen Seele es licht<br />
geworden war, seinem Retter aus vollem<br />
Herzen dankte. „Wenn eure Sünden<br />
wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden<br />
wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin,<br />
sollen sie [weiß] wie Wolle werden“<br />
(Jes.1,18), spricht der Herr.<br />
Eines Tages besuchte ich eine Familie.<br />
Die Frau war lange krank gewesen, dem<br />
Tode nahe, und sie sagte: „Der Herr hat<br />
mich geheilt.“ Und ihr Mann sagte: „Ja, es<br />
ist ein Wunder an ihr geschehen, die Ärzte<br />
halten es nicht für möglich.“ Mit diesem<br />
Mann kam ich in ein Gespräch, ging mit<br />
ihm über den Hof seines Hauses, und<br />
zuletzt kamen wir in den Geflügelstall, in<br />
dem die Enten, Gänse und Hühner waren.<br />
Unser Gespräch war auf dem Höhepunkt<br />
angelangt. Wir sprachen über die Übergabe<br />
des Lebens an Christus und knieten<br />
in dem Geflügelstall nieder, ohne auf den<br />
Schmutz zu achten. Und dieser Mann<br />
übergab sein Leben dem Herrn Jesus.<br />
Doch dann stockte er. Er hatte sich ein<br />
Horoskop stellen lassen, und versucht,<br />
sein Leben danach einzurichten. An einem<br />
bestimmten Tag war das und das<br />
zu tun, an einem anderen durfte kein Geschäft<br />
abgeschlossen werden, an einem<br />
dritten musste er sich hüten, besondere<br />
Entscheidungen zu treffen usw. Und auch<br />
das kam unter das Blut Jesu. „Geht nicht<br />
zu den Wahrsagern und Zeichendeutern.<br />
Die solches tun, sind dem Herrn ein Gräuel“,<br />
sagt das Wort Gottes. Danach wurde<br />
sein Herz froh und still. Heute suchen<br />
er und seine Frau die Gemeinschaft der<br />
Kinder Gottes und fühlen sich dort wohl.<br />
Er ist mein Freund geworden und hat mir<br />
manchen Liebesdienst erwiesen.<br />
Eines Tages, es war im zweiten Kriegsjahr,<br />
kam mein Junge zu mir gelaufen und<br />
sagte: „Vater, da kommt ein Unteroffizier,<br />
er hat das Eiserne Kreuz und andere Abzeichen.“