1-2016
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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Produktion<br />
Bild 3: Verfahrensintegration<br />
auch bei der<br />
Lasermikrobearbeitung:<br />
medizintechnisches<br />
Instrument, bei dem<br />
definierte Geometrien<br />
lasergeschnitten und<br />
anschließend geschliffen<br />
werden<br />
Modular, kompakt und im<br />
höchsten Maße flexibel<br />
swisstec hat die Kundenbedürfnisse<br />
erkannt, analysiert und<br />
führt den Trend hin zur Multi-Achs<br />
Laser-Mikrobearbeitung an und<br />
bietet kompakte Anlagen an, die<br />
modular konzipiert sind und dem<br />
Kunden auch für zukünftige Anforderungen<br />
ein Höchstmaß an Flexibilität<br />
ermöglichen. Jetzt schon<br />
ist die individuelle Auswahl der<br />
Strahlenquelle wie CW Faserlaser<br />
(„continuous wave“) und UKP<br />
Femtosekunden-Laser („Ultrakurzpuls“)<br />
und diese in verschiedenen<br />
Wellenlängen im grünen und IR<br />
bzw. UV-Bereich („Infrarot bzw.<br />
Ultraviolett) möglich. Das Gleiche<br />
gilt auch für diverse Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
wie Laserschneiden,<br />
-bohren, -schweißen<br />
und -abtragen.<br />
Laser und Mechanik in<br />
einem Prozess verbunden<br />
Flexibilität bedeutet Anpassungsfähigkeit<br />
an wechselnde<br />
Umstände und swisstec setzt<br />
dies in der Zusammenführung<br />
von Laserprozessen und mechanischen<br />
Bearbeitungsschritten<br />
um, und zwar in nur einer Anlage.<br />
In der Praxis wird dies am Beispiel<br />
einer konkreten Kundenapplikation<br />
deutlich. Dabei handelt es<br />
sich um ein Produkt aus der Medizintechnik,<br />
im Durchmesser von<br />
0,27 bis 0,8 mm. Dieses erfordert,<br />
neben der Laserbearbeitung, auch<br />
das mechanische Schleifen und<br />
Umformen (Konifizieren) (Bild 3).<br />
Das Konzept sieht hierfür standardmäßig<br />
die X-Achse (dynamischer<br />
Vorschub des Stangenmaterials)<br />
und die A-Achse (Rundachse)<br />
vor. Zusätzliche aber verfügt<br />
die Anlage über eine Achse<br />
für den Querversatz des Schneidlasers<br />
(Y) und für die Radiuskompensation<br />
(Z).<br />
Bild 4: Komplettbearbeitung<br />
medizintechnischer<br />
Produkte: Neben der<br />
Lasermikrobearbeitung<br />
werden auch<br />
Umformoperationen,<br />
mechanisches Konifizieren,<br />
das Verschweißen von<br />
Rohrenden mittels<br />
Faserlaser sowie das<br />
Schleifen unterschiedlichster<br />
Geometrien integriert<br />
Multi-Achs Laser-Mikrobearbeitung<br />
mit bis zu<br />
acht Achsen<br />
Die Feinbearbeitung wird von<br />
einer weiteren Achse übernommen.<br />
Hierfür kommt eine HSC-<br />
Schleifspindel zum Einsatz, welche<br />
das Produkt mit einer Drehzahl<br />
bis 60.000 min -1 bearbeitet.<br />
Die integrierte Schwenkachse<br />
erlaubt eine individuelle Winkelstellung,<br />
während eine weitere<br />
Achse für die axiale und radiale<br />
Zustellung der Schleifspindel sorgt.<br />
Somit können vielfältige Rohrgeometrien<br />
einer Schleifbearbeitung<br />
unterzogen werden (Bild 4). Darüber<br />
hinaus entfallen Handlingszeiten,<br />
mögliche Umspannfehler<br />
werden vermieden, die Bearbeitung<br />
erfolgt wesentlich schneller<br />
und die Qualität bleibt konstant<br />
hoch.<br />
Bei dem Konifiziervorgang<br />
wird die Spitzengeometrie erstellt<br />
(Bild 5). Hierbei wird das motorisch<br />
angetriebene Konifizierwerkzeug<br />
(swisstec pat.) eingesetzt<br />
um die Spitze oder Mantelfläche<br />
des Rohres in der Form zu<br />
verändern. So wird dadurch die<br />
ursprüngliche Dicke des Werkstücks<br />
/ der Wandstärke nicht<br />
abgetragen (Bild 2).<br />
Der Laserschweißpunkt sorgt<br />
für die Dichtheit und Rundheit der<br />
Spitze. Nachdem die komplette<br />
Spitzengeometrie mit einem diamantenbeschichteten<br />
Werkzeug<br />
überschliffen wurde, kommt der<br />
Schneidelaser zum Einsatz und<br />
schließt die Bearbeitung ab.<br />
Zusammengefasst lässt sich der<br />
komplette Bearbeitungsprozess<br />
wie folgt darstellen:<br />
• vollautomatischer Materialvorschub<br />
ab langem Rohr<br />
• das Rohr wird auf der Stirnseite<br />
geschnitten<br />
• die Spitze / Mantelfäche konifiziert<br />
• im Anschluss erfolgt die Verschweißung<br />
der Spitze<br />
• Schleifen der Spitze und des<br />
Konus<br />
• Schneiden weiterer Rohrkonturen<br />
• Ablängen des Bauteils<br />
• Vollautomatische Teile Entnahme<br />
mit Handling-System<br />
Dabei variieren die Zykluszeiten,<br />
je nach Aufwand, zwischen 10 bis<br />
50 s. Ein immer wieder überarbeitetes<br />
Konzept sowie eine kontinuierliche<br />
Entwicklungsarbeit ermöglichen<br />
eine weitere Optimierung<br />
und Rationalisierung der Arbeitsschritte<br />
ohne dabei auf Prozesssicherheit,<br />
Präzision oder Qualität<br />
zu verzichten. Die optimalen<br />
Ergebnisse und geringen Stückkosten<br />
sprechen für sich. Darüber<br />
hinaus überzeugen auch die<br />
geringen Abmaße, vor allem in<br />
der Praxis, denn Raum ist nicht<br />
immer genügend vorhanden und<br />
wenn ja, kostet dieser Geld. Die<br />
Anlage mit bis zu acht Achsen<br />
integriert in der modularen Bauweise<br />
sowohl die Strahlenquelle<br />
(fs-Laser zum Schneiden, Faserlaser<br />
zum Schweißen) als auch das<br />
Achsen-Steuerungsmodul ›Powerbox‹<br />
mit 19 4/6 HE + 24/7-Bearbeitung<br />
Höhe für bis zu acht NC-<br />
Achsen (swisstec pat.) (Bild 1).<br />
swisstec<br />
micromachining ag<br />
info@swisstecag.com<br />
www.swisstecag.com<br />
Bild 5: Filigrane medizintechnische Instrumente, bei denen lasergeschnitten, -gebohrt und<br />
eine definierte Geometrie mittels einer Konifiziereinheit erzeugt wird. Zudem lassen sich<br />
mithilfe des integrierten Vision-Systems die bearbeiteten Geometrien automatisch vermessen<br />
meditronic-journal 1/<strong>2016</strong><br />
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