12.02.2016 Aufrufe

1-2016

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Produktion<br />

Bild 3: Verfahrensintegration<br />

auch bei der<br />

Lasermikrobearbeitung:<br />

medizintechnisches<br />

Instrument, bei dem<br />

definierte Geometrien<br />

lasergeschnitten und<br />

anschließend geschliffen<br />

werden<br />

Modular, kompakt und im<br />

höchsten Maße flexibel<br />

swisstec hat die Kundenbedürfnisse<br />

erkannt, analysiert und<br />

führt den Trend hin zur Multi-Achs<br />

Laser-Mikrobearbeitung an und<br />

bietet kompakte Anlagen an, die<br />

modular konzipiert sind und dem<br />

Kunden auch für zukünftige Anforderungen<br />

ein Höchstmaß an Flexibilität<br />

ermöglichen. Jetzt schon<br />

ist die individuelle Auswahl der<br />

Strahlenquelle wie CW Faserlaser<br />

(„continuous wave“) und UKP<br />

Femtosekunden-Laser („Ultrakurzpuls“)<br />

und diese in verschiedenen<br />

Wellenlängen im grünen und IR<br />

bzw. UV-Bereich („Infrarot bzw.<br />

Ultraviolett) möglich. Das Gleiche<br />

gilt auch für diverse Bearbeitungsmöglichkeiten<br />

wie Laserschneiden,<br />

-bohren, -schweißen<br />

und -abtragen.<br />

Laser und Mechanik in<br />

einem Prozess verbunden<br />

Flexibilität bedeutet Anpassungsfähigkeit<br />

an wechselnde<br />

Umstände und swisstec setzt<br />

dies in der Zusammenführung<br />

von Laserprozessen und mechanischen<br />

Bearbeitungsschritten<br />

um, und zwar in nur einer Anlage.<br />

In der Praxis wird dies am Beispiel<br />

einer konkreten Kundenapplikation<br />

deutlich. Dabei handelt es<br />

sich um ein Produkt aus der Medizintechnik,<br />

im Durchmesser von<br />

0,27 bis 0,8 mm. Dieses erfordert,<br />

neben der Laserbearbeitung, auch<br />

das mechanische Schleifen und<br />

Umformen (Konifizieren) (Bild 3).<br />

Das Konzept sieht hierfür standardmäßig<br />

die X-Achse (dynamischer<br />

Vorschub des Stangenmaterials)<br />

und die A-Achse (Rundachse)<br />

vor. Zusätzliche aber verfügt<br />

die Anlage über eine Achse<br />

für den Querversatz des Schneidlasers<br />

(Y) und für die Radiuskompensation<br />

(Z).<br />

Bild 4: Komplettbearbeitung<br />

medizintechnischer<br />

Produkte: Neben der<br />

Lasermikrobearbeitung<br />

werden auch<br />

Umformoperationen,<br />

mechanisches Konifizieren,<br />

das Verschweißen von<br />

Rohrenden mittels<br />

Faserlaser sowie das<br />

Schleifen unterschiedlichster<br />

Geometrien integriert<br />

Multi-Achs Laser-Mikrobearbeitung<br />

mit bis zu<br />

acht Achsen<br />

Die Feinbearbeitung wird von<br />

einer weiteren Achse übernommen.<br />

Hierfür kommt eine HSC-<br />

Schleifspindel zum Einsatz, welche<br />

das Produkt mit einer Drehzahl<br />

bis 60.000 min -1 bearbeitet.<br />

Die integrierte Schwenkachse<br />

erlaubt eine individuelle Winkelstellung,<br />

während eine weitere<br />

Achse für die axiale und radiale<br />

Zustellung der Schleifspindel sorgt.<br />

Somit können vielfältige Rohrgeometrien<br />

einer Schleifbearbeitung<br />

unterzogen werden (Bild 4). Darüber<br />

hinaus entfallen Handlingszeiten,<br />

mögliche Umspannfehler<br />

werden vermieden, die Bearbeitung<br />

erfolgt wesentlich schneller<br />

und die Qualität bleibt konstant<br />

hoch.<br />

Bei dem Konifiziervorgang<br />

wird die Spitzengeometrie erstellt<br />

(Bild 5). Hierbei wird das motorisch<br />

angetriebene Konifizierwerkzeug<br />

(swisstec pat.) eingesetzt<br />

um die Spitze oder Mantelfläche<br />

des Rohres in der Form zu<br />

verändern. So wird dadurch die<br />

ursprüngliche Dicke des Werkstücks<br />

/ der Wandstärke nicht<br />

abgetragen (Bild 2).<br />

Der Laserschweißpunkt sorgt<br />

für die Dichtheit und Rundheit der<br />

Spitze. Nachdem die komplette<br />

Spitzengeometrie mit einem diamantenbeschichteten<br />

Werkzeug<br />

überschliffen wurde, kommt der<br />

Schneidelaser zum Einsatz und<br />

schließt die Bearbeitung ab.<br />

Zusammengefasst lässt sich der<br />

komplette Bearbeitungsprozess<br />

wie folgt darstellen:<br />

• vollautomatischer Materialvorschub<br />

ab langem Rohr<br />

• das Rohr wird auf der Stirnseite<br />

geschnitten<br />

• die Spitze / Mantelfäche konifiziert<br />

• im Anschluss erfolgt die Verschweißung<br />

der Spitze<br />

• Schleifen der Spitze und des<br />

Konus<br />

• Schneiden weiterer Rohrkonturen<br />

• Ablängen des Bauteils<br />

• Vollautomatische Teile Entnahme<br />

mit Handling-System<br />

Dabei variieren die Zykluszeiten,<br />

je nach Aufwand, zwischen 10 bis<br />

50 s. Ein immer wieder überarbeitetes<br />

Konzept sowie eine kontinuierliche<br />

Entwicklungsarbeit ermöglichen<br />

eine weitere Optimierung<br />

und Rationalisierung der Arbeitsschritte<br />

ohne dabei auf Prozesssicherheit,<br />

Präzision oder Qualität<br />

zu verzichten. Die optimalen<br />

Ergebnisse und geringen Stückkosten<br />

sprechen für sich. Darüber<br />

hinaus überzeugen auch die<br />

geringen Abmaße, vor allem in<br />

der Praxis, denn Raum ist nicht<br />

immer genügend vorhanden und<br />

wenn ja, kostet dieser Geld. Die<br />

Anlage mit bis zu acht Achsen<br />

integriert in der modularen Bauweise<br />

sowohl die Strahlenquelle<br />

(fs-Laser zum Schneiden, Faserlaser<br />

zum Schweißen) als auch das<br />

Achsen-Steuerungsmodul ›Powerbox‹<br />

mit 19 4/6 HE + 24/7-Bearbeitung<br />

Höhe für bis zu acht NC-<br />

Achsen (swisstec pat.) (Bild 1).<br />

swisstec<br />

micromachining ag<br />

info@swisstecag.com<br />

www.swisstecag.com<br />

Bild 5: Filigrane medizintechnische Instrumente, bei denen lasergeschnitten, -gebohrt und<br />

eine definierte Geometrie mittels einer Konifiziereinheit erzeugt wird. Zudem lassen sich<br />

mithilfe des integrierten Vision-Systems die bearbeiteten Geometrien automatisch vermessen<br />

meditronic-journal 1/<strong>2016</strong><br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!