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Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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Produktion<br />

Bild 4: Handling-Module können eine zentrale Metallpulver-<br />

Aufbereitungsstation bilden<br />

koppelung von „Pre Production“,<br />

„Production“ und „Postprocessing“<br />

gekennzeichnet. Dies beinhaltet<br />

unter anderem eine flexible<br />

Maschinenbeschickung sowie eine<br />

räumliche Trennung der Auf- und<br />

Abrüstvorgänge. Zielsetzung war<br />

es dabei, die Prozesskomponenten<br />

durch Schnittstellen gezielter<br />

abzustimmen und die Flexibilität<br />

der Prozessgestaltung zu einem<br />

ganzheitlichen Ansatz zu erhöhen.<br />

Möglich wird dies durch<br />

einen konsequenten modularen<br />

Aufbau von „Handling-Stationen“<br />

und „Bau- bzw. Prozess-Einheiten“<br />

der hinsichtlich Kombination und<br />

Vernetzung deutlich mehr Flexibilität<br />

und Verfügbarkeiten verspricht.<br />

Auch wird es möglich<br />

sein, die gegebene Materialvielfalt<br />

durch eine gezielte Kombination<br />

dieser Module besser, und letztendlich<br />

wirtschaftlicher zu handhaben.<br />

So kann der Anlagennutzer<br />

zukünftig mithilfe der Module<br />

sehr genau die Produktionsaufgabe<br />

hinsichtlich Bauteilgeometrie<br />

oder Material „maßschneidern“.<br />

Alles in allem werden Effizienz und<br />

Verfügbarkeit des Produktionssystems<br />

deutlich erhöht, bei signifikanter<br />

Reduktion des Flächenbedarfs.<br />

Simulierte Produktionsszenarien<br />

haben gezeigt, dass dieser<br />

um bis zu 85% im Vergleich zu<br />

bestehenden Möglichkeiten reduziert<br />

werden kann. Darüber hinaus<br />

wird die Laserleistung/m 2 um den<br />

Faktor sieben gesteigert. Dr. Florian<br />

Bechmann: „Die Aufbaugeschwindigkeiten<br />

haben durch die<br />

Multilasertechnik enorm zugenommen.<br />

Auch die Bauraumgrößen<br />

haben beachtliche Zuwächse<br />

erfahren. Nun wollen wir durch ein<br />

integriertes Anlagenkonzept die<br />

Möglichkeiten aufzeigen, wie die<br />

Ansätze der „Industrie 4.0“ das<br />

meditronic-journal 1/<strong>2016</strong><br />

Additive Manufacturing als Fertigungsstrategie<br />

der Zukunft verändern<br />

können. Dort warten zahlreiche<br />

Potenziale für ein Plus an<br />

industrieller Wertschöpfung und<br />

Serientauglichkeit.“<br />

Lösungen aus dem<br />

Werksbaukasten – die<br />

modulare Prozessstation<br />

Die gezeigte Prozessstation<br />

verfügt über einen Bauraum von<br />

400 x 400 x >400 mm, Laserquellen,<br />

Prozessgasmanagement und<br />

Filtertechnik sind im Modul integriert,<br />

die Schichtstärken liegen<br />

im gewohnten Bereich. Zudem<br />

verfügt die Anlagenlösung über<br />

einen variablen Fokusdurchmesser<br />

und wird wahlweise mit 1-,<br />

2- oder 4-Laser-Optik mit unterschiedlicher<br />

Laserleistung von 400<br />

- 1.000 W verfügbar sein. Eine<br />

gegebene Redundanz der Laser<br />

sorgt dafür, dass bei Ausfall eines<br />

Lasers die verbleibenden drei<br />

Laser immer noch die gesamte<br />

Bauplatte abdecken – der Baujob<br />

kann trotzdem fertiggestellt<br />

werden. Dr. Florian Bechmann:<br />

„Immer mehr Laserquellen erhöhen<br />

nur bedingt die zu erwartenden<br />

Geschwindigkeiten. Sie erhöhen<br />

aber letztlich auch die Komplexität<br />

und Abhängigkeiten, was zu<br />

Anfälligkeit führen kann, und somit<br />

den gewünschten positiven Effekt<br />

ins Negative umschlagen lässt.“<br />

Lösungen aus dem<br />

Werksbaukasten<br />

– die modulare<br />

Handling-Station<br />

Die neue Handling-Station verfügt<br />

über eine integrierte Siebstation<br />

und Pulver-Management. Es<br />

werden nun keine Container für<br />

den Transport zwischen Maschine<br />

und Siebstation benötigt. Entpacken,<br />

Vorbereitungen für den<br />

nächsten Baujob sowie Sieben<br />

finden somit in einem geschlossenen<br />

System statt, ohne das der<br />

Bediener in Kontakt mit dem Pulver<br />

gerät. Der Reiz einer modularen<br />

Handling-Station liegt aber<br />

auch in den spezifischen Konfigurationen:<br />

Eine Handling-Station<br />

kann mit zwei Prozess-Stationen<br />

zu einer „Fertigungszelle“ verbunden<br />

werden. Auch ermöglicht der<br />

Werksbaukasten mehrere Handling-Stationen<br />

zu einer Materialaufbereitungsanlage<br />

zusammenzufügen<br />

und räumlich von den Prozess-Stationen<br />

zu trennen.<br />

Kombinationen von<br />

Modulen aus dem<br />

Werksbaukasten<br />

Drei Modultypen kennt der neue<br />

Werksbaukasten: Prozessmodul,<br />

Dosier-Modul und „Over flow“-<br />

Modul, welche in unterschiedlichen<br />

Höhen angeboten werden sollen.<br />

Bemerkenswert ist die direkte<br />

Verknüpfung dieser Module ohne<br />

Rohre oder Schläuche sowie<br />

deren Identifikation über RFID-<br />

Interfaces. Entsprechend ergibt<br />

sich ein sicherer Materialstrom<br />

bei hohen Materialdurchsätzen<br />

bei gleichzeitiger Flexibilität wenn<br />

es gilt, unterschiedliche Materialtypen<br />

dem Bauprozess zuzuführen<br />

und zu verarbeiten. „Zukünftig“,<br />

so Dr. Florian Bechmann, „denken<br />

wir an weitgehend automatisierte<br />

AM-Fabriken. Den Transport<br />

von Material oder ganzen<br />

Modulen kann man sich wie fahrerlose<br />

Transportsysteme vorstellen.<br />

Das könnte dann der nächste<br />

Schritt der Weiterentwicklung sein.<br />

Die AM-Fertigung kann maximal<br />

automatisiert werden.“<br />

Neuartiger 2-Achsen<br />

Beschichtungsprozess<br />

Das neue Anlagenkonzept verfügt<br />

über ein neuartiges 2-Achsen<br />

Beschichtungssystem welches<br />

es erlaubt, die Rückfahrt des<br />

Beschichters parallel zur Belichtung<br />

durchzuführen. Dies führt zu<br />

einer wesentlichen Zeitersparnis<br />

beim Beschichtungsprozess.<br />

Die Beschichterklingen, wahlweise<br />

aus Gummi, Stahl oder<br />

Carbon, können während des<br />

Baujobs automatisch gewechselt<br />

werden. Dies führt zu mehreren<br />

Vorteilen so Dr. Florian<br />

Bechmann: „Ein automatisiertes<br />

Werkzeugwechselsystem, wie in<br />

der CNC-Maschinentechnik, verspricht<br />

hohe Flexibilität, Zeitvorteile<br />

beim Rüsten der Maschine<br />

und reduziert den manuellen Eingriff<br />

des Bedieners. Wir sprechen<br />

hier bewusst von einer „robusten<br />

Produktion“.“<br />

Concept Laser GmbH<br />

www.concept-laser.de<br />

Bild 5: Verkettung der „AM Factory of Tomorrow“: Die<br />

AM-Fabrik der Zukunft soll ein flexibel erweiterbares,<br />

hochgradig automatisiertes und zentral steuerbares Meta-<br />

Produktionssystem sein, welches sich maximal an den<br />

Produktionsaufgaben ausrichtet<br />

Alle Bilder: Concept Laser GmbH<br />

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