Hinz&Kunzt 278 April 2016
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JAN-SEBASTIAN<br />
Als Kind wusste er immer, wenn<br />
Samstag war: Der Geruch des leicht<br />
säuerlichen Žurek zog durch die<br />
Treppenhäuser, legte sich über die<br />
Kleinstadt, in der er in Polen wohnte.<br />
„Damals wurde noch auf Kohleöfen<br />
gekocht“, erzählt Jan-Sebastian.<br />
„Wurde die Hitze weniger, stellte man<br />
den Ansatz aus Roggenschrot und<br />
Wasser auf den Ofen – das beschleunigte<br />
den Gärungsprozess.“ Als das<br />
Žurek neulich bei der Vorstellung des<br />
neuen Heftes serviert wurde, waren<br />
alle begeistert. Ausgegeben<br />
wurden übrigens flotte 50 Liter der<br />
schmackhaften Suppe.<br />
Jan-Sebastians Zurek<br />
500 ml Zurek-Grundlage<br />
(gekauft oder selbst gemacht)<br />
400 g Rindersuppenfleisch<br />
ein faustgro es Stück Sellerie<br />
1 Lorbeerblatt<br />
2 Pimentkörner<br />
2 schlesische Wei - oder<br />
Raucherwürste<br />
50 g geraucherter Speck,<br />
Handvoll getrocknete<br />
Pilze gewürfelt<br />
1 Zwiebel<br />
1 Knoblauchzehe<br />
350 g Kartoffeln<br />
4 Eier<br />
50 ml Sahne<br />
Salz, Pfeffer,<br />
getrockneter Majoran<br />
Sauer macht satt<br />
Die schlesische Sauermehlsuppe oder Žurek war einst ein Arme-Leute-<br />
Essen. Heute ist sie vor allem in Polen als Osteressen populär. Ungewohnt,<br />
aber spannend: Die Grundlage bildet gegorener Roggenschrot.<br />
TEXT: FRANK KEIL; FOTO: CHRISTIAN HAGEN<br />
SO WIRD ES GEKOCHT:<br />
1. Die Žurek-Grundlage gibt es in polnischen Lebensmittelgeschäften. Wie man sie<br />
selbst herstellen kann, steht unter www.mampf-hh.de<br />
Žurek wird mit Wasser als Suppenbasis gestreckt. Jan-Sebastian nimmt dafür selbst<br />
hergestellte Rinderbrühe. Dazu Rindersuppenfleisch und Sellerie am Stück einige<br />
Minuten anrösten. 1 Liter kaltes Wasser zugießen, 1 Lorbeerblatt und 2 Pimentkörner<br />
zugeben. Zwei Stunden köcheln lassen.<br />
2. Derweil Kartoffeln schälen und in 1 cm große Würfel schneiden. Getrocknete<br />
Pilze mit kochendem Wasser übergießen, für zehn Minuten einweichen. Dann fein hacken.<br />
Eier richtig hart kochen, beiseitestellen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.<br />
3. Ist das Rindfleisch weich, es aus dem Topf nehmen. Beiseitestellen, abkühlen lassen.<br />
4. Speck auslassen, Zwiebeln und Knoblauch dazugeben und glasig dünsten.<br />
5. Žurek-Grundlage unter Rühren zu der Brühe geben und aufkochen lassen. Speck-<br />
Zwiebel-Mischung, Pilze und Kartoffeln zugeben und bei mittlerer Hitze etwa 15 Minuten<br />
köcheln lassen. Dabei öfter umrühren, damit nichts anbrennt.<br />
6. Fleisch aus dem Suppenfleisch auslösen und würfeln. Wenn die Kartoffeln gar sind,<br />
die Hitze reduzieren. Mit Sahne verfeinern, mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken.<br />
7. Würste in die Suppe legen und so aufwärmen. Man kann sie ganz lassen oder in<br />
Scheiben schneiden. Rindfleischwürfel ebenfalls zugeben und aufwärmen.<br />
8. Die Eier pellen. Je ein gevierteltes Ei in einen Suppenteller geben. Mit Suppe<br />
übergießen und unbedingt heiß löffeln.<br />
Getestet von MAMPF: www.mampf-hh.de<br />
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