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Speicherinitiative – Bericht Phase1

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II Technologische Verfügbarkeit<br />

von Wärme-/Kältespeichern<br />

Viele Speichertechnologien sind technisch ausgereift<br />

und werden bereits seit vielen Jahren am<br />

Markt eingesetzt, wie Kleinwasserspeicher, Speichereinsatz<br />

bei KWK-Anlagen, Bauteilaktivierung,<br />

Power-to-Heat, Großwasserspeicher bis 2.000 MWh<br />

und Eisspeicher. Einige neue Technologien befinden<br />

sich in Entwicklung, wie Hochtemperatur-Feststoffspeicher,<br />

große Erdsonden-Felder, mobile Speicher,<br />

sensible Flüssigkeitsspeicher, Großspeicher bis<br />

200.000 MWh, Phasenwechselspeicher (PCM) und<br />

thermochemische Speicher (TCM).<br />

In den nächsten Jahren besteht folgender Entwicklungsbedarf<br />

bei Wärme-/Kältespeichern:<br />

• Hochtemperatur-Feststoffspeicher über 500°C<br />

befinden sich im Prototypenstadium. Sie ermöglichen<br />

hohe Wärmeleistungen von bis zu<br />

100 MW, der Wirkungsgrad liegt bei 70 bis 80<br />

Prozent. Verschiedene heimische Anlagenbauer<br />

beschäftigen sich in F&E-Projekten mit der<br />

Weiterentwicklung der Technologie.<br />

• Großspeicher bis 200 GWh brauchen praxisnahe<br />

Weiterentwicklung, die technische Machbarkeit<br />

ist in Studien grundsätzlich nachgewiesen.<br />

Mit Wärmeleistungen bis 500 MW und<br />

geringen Verlusten von unter drei Prozent pro<br />

Monat eignen sich Großspeicher sehr gut als<br />

Langzeitspeicher. In Österreich gibt es nur<br />

einen Anbieter mit Erfahrung bei thermischen<br />

Großspeichern.<br />

• Adsorptionsspeicher brauchen technologische<br />

Weiterentwicklung, die technische Machbarkeit<br />

im Labormassstab ist nachgewiesen. Da die<br />

Selbstentladung des Speichers praktisch null<br />

ist, eignet er sich gut als Langzeitspeicher in<br />

Gebäuden.<br />

• Speicher mit Phasenwechselmaterial (PCM)<br />

befinden sich im Entwicklungs- bis Demonstrationsstadium.<br />

Die Problemstellungen betreffen<br />

Materialeigenschaften sowie die optimale<br />

Wärmeübertragung im Speicher. Speicher mit<br />

organischen Materialien (z.B. Zuckeralkohole,<br />

Paraffine) können nahezu 100% Wirkungsgrad<br />

erreichen und könnten in Zukunft mit einem<br />

sehr hohen Anteil inländischer Wertschöpfung<br />

produziert werden.<br />

• Thermochemische Speicher (TCM) brauchen<br />

technologische Weiterentwicklung, die technische<br />

Machbarkeit im Labormassstab ist nachgewiesen.<br />

Wegen der hohen Leistungsdichte sind<br />

sie ein möglicher zukünftiger Schlüssel für die<br />

Saisonspeicherung in Gebäuden.<br />

Der Einsatz von Speichern reicht vom Ausgleich<br />

kurzfristiger Lastschwankungen bei Industrieprozessen<br />

bis zum saisonalen Energieausgleich in<br />

Wärmenetzen. Dementsprechend unterschiedlich<br />

sind die technischen Anforderungen an Speicher,<br />

was die Energie- und Leistungsdichte, den Wirkungsgrad,<br />

die Selbstentladung, die Zyklenfestigkeit<br />

und andere Kennzahlen betrifft. Die wichtigsten<br />

Kleinwasserspeicher<br />

Großwasserspeicher<br />

bis<br />

200 GWh<br />

thermochemische<br />

Speicher<br />

Adsorptions -<br />

speicher<br />

Phasenwechselspeicher organisch<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Forschungsthema<br />

Technologiereifegrad<br />

Marktreife<br />

Abb. 2: Wärmespeichertechnologien (eigene Darstellung)<br />

Phasenwechselspeicher<br />

anorganisch<br />

Hochtemperatur<br />

Feststoffspeicher<br />

› 500˚C<br />

mobile Speicher<br />

sensible Flüssigkeitsspeicher<br />

Eisspeicher<br />

Erdsonden-<br />

Felder<br />

thermische<br />

Bauteilaktivierung<br />

speichergestützte<br />

Kraft-Wärme-<br />

Kopplung<br />

Großwasserspeicher<br />

bis 2 GWh<br />

Power-to-Heat<br />

Abschlussbericht der <strong>Speicherinitiative</strong> <strong>–</strong> Startphase <strong>–</strong> Summary 11

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