18.07.2016 Aufrufe

Speicherinitiative – Bericht Phase1

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mögliches Geschäftsmodell<br />

Virtuelle Speicher im Netz<br />

Die Zielgruppe dieses Geschäftmodells sind Prosumer<br />

(Haushalte und KMU) mit Photovoltaikanlage,<br />

aber ohne Speichermöglichkeit. Der überschüssige<br />

Photovoltaikstrom wird in das Netz eingespeist und<br />

bei Bedarf wieder aus dem Netz bezogen, wobei<br />

mit dem eingespeisten Strom vom Energiehändler<br />

gegenverrechnet wird. Dass Strom in diesem<br />

Geschäftsmodell gespeichert wird, ist möglich,<br />

aber nicht zwingend notwendig.<br />

Problemstellung<br />

Ein Vorteil dieses Geschäftsmodells ist, dass keine<br />

Speicherinvestition beim Kunden/bei der Kundin<br />

erforderlich ist, da z.B. vorhandene Speicherkraftwerke<br />

der Energiewirtschaft genutzt werden. Die<br />

regulatorischen Rahmenbedingungen entsprechen<br />

in einigen Fällen jenen des Geschäftsmodells<br />

„virtuelles (Speicher)-Kraftwerk“ und sind problematisch<br />

(mehrfach anfallende Netzgebühren etc.).<br />

Die Frage ist, ob die Kunden/innen-Akzeptanz bei<br />

diesem Geschäftsmodell gegeben ist, da ein ferner<br />

zentraler Speicher im Netz nicht dem Bedürfnis<br />

nach Unabhängigkeit durch einen Speicher daheim<br />

oder in unmittelbarer Nähe entspricht, was einen<br />

wesentlichen Treiber der Entwicklung am Speichermarkt<br />

entspricht. Die Speicherung des Stroms<br />

müsste jedenfalls dokumentiert und kontrolliert<br />

werden, da sich dieses Geschäftsmodell sonst<br />

nicht vom konventionellen Energieverkauf unterscheiden<br />

würde.<br />

Mögliches Geschäftsmodell<br />

Netzdienstleistung für Verteilnetznetzbetreiber<br />

Dieses Geschäftsmodell leistet die Sicherstellung<br />

von Netzstabilität, Netzqualität und Lastmanagement.<br />

Die Netzdienstleistung kann von Aggregatoren,<br />

Kraftwerksbetreibern oder Übertragungsbzw.<br />

Verteilnetzbetreibern erbracht werden.<br />

Die Erlöse werden durch die Bereitstellung von<br />

Systemdienstleistungen, Engpassmanagement,<br />

Schwarzstart oder Spannungshaltung erzielt.<br />

Problemstellung<br />

Die erforderlichen Technologien sind am Markt<br />

vorhanden. Die regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

entsprechen jenen des Geschäftsmodells<br />

„virtuelles (Speicher)-Kraftwerk“ und sind problematisch<br />

(mehrfach anfallende Netzgebühren etc.).<br />

Darüber hinaus ist es Netzbetreibern aufgrund der<br />

Bestimmungen zu Unbundling nicht erlaubt, einen<br />

Speicher zu betreiben, der am Markt teilnimmt. In<br />

der Praxis fehlen volkswirtschaftliche Gegenüberstellungen<br />

der Kosten von Speicherlösungen und<br />

von Netzverstärkungen auf allen Netzebenen. Die<br />

Schwarzstartfähigkeit von Speichern (das ist die<br />

Fähigkeit, unabhängig vom Stromnetz bei dessen<br />

Ausfall anzufahren) erfordert die 24-stündige<br />

Anwesenheit von Personal und ist nur in Verbindung<br />

mit anderen Netzdienstleistungen wirtschaftlich<br />

darstellbar. Dies gilt auch für die Spannungsbandregelung<br />

im Verteilnetz, die derzeit von<br />

Netzbetreibern geleistet und durch die Netz -<br />

ge bühren abgedeckt wird.<br />

Best Practice Beispiel<br />

KELAG bzw. Energie AG: „Sonnenplus-<br />

Speicher“ bzw. „Sonnenstrom-Speicherpakt“<br />

Durch eine Gebühr erwerben Kunden/innen<br />

einen Anteil an einem virtuellen Speicher im<br />

Stromnetz (die Speicherkraftwerke der EVU),<br />

in dem ihr überschüssiger Photovoltaikstrom<br />

gespeichert wird. http://haushalte.kelag.at/<br />

content/page_sonnenplus-speicher-17044.jsp<br />

http://www.energieag.at/eag_at/page/339536908<br />

088248262_592193074332042997~824290315056<br />

021935~824312496951512730~107432510616091<br />

9371_1074325106160919371,de.html<br />

Best Practice Beispiele<br />

Salzburg AG: Power-to-Heat<br />

Systemstabilisierung durch einen 15 MW-<br />

Elektrodenkessel für Regelenergiebetrieb.<br />

https://www.salzburg-ag.at/presse/aktuellemeldungen/salzburg-ag-nimmt-zweite-powerto-heat-anlage-in-betrieb-2942/<br />

EVN AG: Großbatteriespeicher<br />

Netz- bzw. Frequenzstabilisierung durch den<br />

Bau eines 2,2 MW-Großbatteriespeichers<br />

(geplant). https://www.evn.at/EVN-Group/<br />

Medien/Pressemeldungen-(2)/EVN-Tochter-<br />

Netz-NO-baut-Smart-Grid-Gro%C3%9Fbatteriez.aspx<br />

Abschlussbericht der <strong>Speicherinitiative</strong> <strong>–</strong> Startphase <strong>–</strong> Detailbericht<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!