Speicherinitiative – Bericht Phase1
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Nickel-Metallhydrid-Batterien TRL8<br />
Die Technologie der Nickel-Metallhydrid-Batterien<br />
(NiMH) wurde frühzeitig in Hybridfahrzeugen<br />
eingesetzt. Sie wurde jedoch aufgrund ungünstiger<br />
Selbstentladung (bis zu 25% pro Monat), Energiedichte<br />
(55 bis 80 Wh/kg), Kosten (über 700 €/kWh)<br />
und anderer Kenndaten mittlerweile von Lithium-<br />
Ionen-Batterien abgelöst. Derzeit existiert keine<br />
aktive Forschung zur NiMH-Batterie in Österreich.<br />
Sie diente in der <strong>Speicherinitiative</strong> vor allem als<br />
Referenztechnologie.<br />
Lithium-Ionen-4V-Batterien TRL8-9<br />
Status Quo<br />
Bei der etablierten Li-Ionen-4V-Technologie<br />
(Li-Ionen-4V) sind die Zellen (meist Mangan-Spinellbasierte<br />
Systeme) ausgereift. Eine einheitliche<br />
Zellchemie ist derzeit nicht vorhanden (viele<br />
Komponenten-Kombinationen möglich), auch auf<br />
Systemebene (Pack + Leistungselektronik) ist keine<br />
Einheitlichkeit gegeben. Die Li-Ionen-4V-Batterien<br />
werden in Elektrofahrzeugen, zur Netzstabilisierung<br />
im Regelenergiemarkt und bei Inselanlagen<br />
Handlungsempfehlungen<br />
• Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur<br />
Erhöhung der Leistungs- und Energiedichte<br />
für mobile Anwendungen, der Schnelllade-/<br />
Entladefähigkeit, der Brandsicherheit, der<br />
Recyclingrate<br />
• Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur<br />
Optimierung von Materialien (Reduktion<br />
toxikologisch gefährlicher Stoffe wie z.B.<br />
Cobalt), Zellkomponenten, Zelldesign,<br />
Thermomanagement in Fahrzeugen und<br />
Kostensenkung<br />
• Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur<br />
produktionsoptimierten Entwicklung von Zellen<br />
und Batterie-Packs mit verbesserten Verbindungstechnologien<br />
(Kontaktierungen, Schweißungen,<br />
Klebstoffe), austauschfreundliche<br />
Batterie-Integration (Tausch wegen Alterungserscheinungen,<br />
Second Life)<br />
• Forschungs- und Entwicklungsprojekte<br />
zu Diagnostik und zum Selbstmonitoring<br />
von Zellen und des gesamten Batteriemanagements<br />
Die Lithium-Ionen-4V-Technologie wird bereits breit eingesetzt.<br />
(Foto: Samsung SDI Battery Systems GmbH)<br />
eingesetzt. Sie können in ein bis drei Stunden geladen<br />
werden, eine Schnellladung ist in 30 Minuten<br />
<strong>–</strong> bei „super fast charge“ sogar in 15 Minuten <strong>–</strong><br />
möglich. Die Kosten sinken seit Jahren und liegen<br />
derzeit für reine Elektrofahrzeuge bei rund 300 bis<br />
350 €/kWh, für Plug-in-Hybrid Fahrzeuge bei rund<br />
700 €/kWh. In Europa gibt es keine signifikanten<br />
Produktionslinien für die Zellproduktion, die<br />
Qualität der in China produzierten Zellen hat in den<br />
letzten Jahren stark zugenommen. Aus Rohstoffsicht<br />
sind einzig die weltweit in drei politisch<br />
instabilen Ländern (Bolivien, Chile, Afghanistan)<br />
konzentrierten Lithium-Vorkommen ein Thema.<br />
In Österreich kommt Lithium in der Koralpe vor.<br />
Redox-Flow-Batterie TRL8-9<br />
Status Quo<br />
Die Redox-Flow-Batterie ist ein elektrochemischer<br />
Speicher, der Strom mit Hilfe einer Flüssigkeit<br />
(Elektrolyt) speichert. Um eine höhere Arbeitsspannung<br />
zu erreichen, werden mehrere elektrochemische<br />
Zellen zu Stacks zusammengefasst.<br />
Die Entwicklung von Redox-Flow-Batterien ist weit<br />
fortgeschritten, einige Unternehmen haben weltweit<br />
mehr als 100 Batterie-Systeme installiert.<br />
Die Technologie weist derzeit einen Marktanteil von<br />
ca. 10% auf. Die häufigste Variante ist die sogenannte<br />
Vanadium-Redox-Flow-Batterie.<br />
Redox-Flow-Batterien werden vor allem für mehrstündige<br />
bis langfristige Anwendungen eingesetzt,<br />
z.B. um Schwankungen erneuerbarer Energie-<br />
Anlagen abzufedern, aber auch in Micro-Grids und<br />
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Abschlussbericht der <strong>Speicherinitiative</strong> <strong>–</strong> Startphase <strong>–</strong> Detailbericht