Speicherinitiative – Bericht Phase1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
und der Nutzung verschiedener Energiequellen<br />
inkl. Abwärme könnten Energy Hubs entstehen,<br />
die Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle<br />
bieten, wie Verbraucher zur Flexibilitätserhöhung<br />
von Wärmenetzen beitragen können. Die Speicherung<br />
erfolgt in Wasserspeichern, Betonbauteilen<br />
oder künftig auch in chemischen Speichern (PCM,<br />
TCM) über einen Zeitraum von Stunden bis zu<br />
Tagen bzw. Wochen (Beton, PCM, TCM). Zentrale<br />
Speicher in Gebäuden in Verbindung mit Wärmenetzen<br />
könnten langfristig in Siedlungs- und<br />
Ballungsräumen richtungsweisend sein und<br />
dezentrale Systeme im Gebäude durch bessere<br />
Wirtschaftlichkeit und Effizienz ablösen.<br />
5.1.2. Bauteilintegrierter Speicher<br />
für Heizung und Kühlung<br />
Sowohl kurzfristig als auch langfristig wird die<br />
Nutzung vorhandener Speichermassen im Gebäude<br />
für Heizung und Kühlung an Bedeutung zunehmen.<br />
Vor allem in dichtbesiedelten Gebieten bietet die<br />
multifunktionale Bauteilnutzung eine optimale<br />
Raumnutzung für Speicher im Gebäude. Das Umsetzungspotenzial<br />
liegt vor allem im Neubau, wo zu<br />
geringen Mehrkosten eine Speicherung von Niedertemperaturwärme<br />
(20 bis 40° C) über Wochen in<br />
Bauteilen (Fundament, Wände, Decke) erzielt werden<br />
kann. Diese Speichertechnologie ist grundsätzlich<br />
auf alle Gebäudekategorien anwendbar.<br />
Sie kann sowohl zur Speicherung von lokal erzeugter<br />
Überschusswärme als auch von Überschussstrom<br />
aus dem Netz (Power-to-Heat) beitragen<br />
und damit die Flexibilität von Smart-Grids bzw.<br />
smarten Wärmenetzen unterstützen.<br />
5.1.3. Speicher für Warmwasser und<br />
Raumheizung in Wohnung oder Gebäude<br />
Speicher für Warmwasser und Raumheizung in<br />
Wohnung oder Gebäude sind Stand der Technik.<br />
Bisher sind nur Wasserspeicher im Einsatz, die seit<br />
Jahren schrittweise verbessert werden. In Wohnhausanlagen<br />
dienen Speicher auch der Reduktion<br />
von Verteilverlusten und der Einhaltung von Hygiene -<br />
bestimmungen (Legionellenbekämpfung). Sowohl<br />
kurz- als auch langfristig dienen dezentrale<br />
Speicher als „Wärmebatterie“ für verschiedene<br />
lokale Energiequellen (Solarwärme, Umweltwärme,<br />
Biomasse). Neue Speichermaterialien wie PCM,<br />
TCM könnten langfristig v.a. bei solarer Raumheizung<br />
den Speichereinsatz forcieren.<br />
Kurzfristig interessant ist die Option Power-to-Heat<br />
als Netzdienstleistung im Stromnetz, da eine große<br />
Anzahl von teilnehmenden Haushalten möglich<br />
wäre. Dies bietet Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle<br />
zur Teilnahme von Haushalten an der<br />
Netzentlastung. Vor allem im Einfamilienhaus kann<br />
Power-to-Heat zur Eigenverbrauchserhöhung von<br />
lokal erzeugtem Photovoltaik-Überschussstrom<br />
beitragen, wenn er als Wärme gespeichert und<br />
genutzt wird.<br />
5.1.4. Erdspeicher in Verbindung<br />
mit Wärmepumpen<br />
Erdspeicher in Form von Flächenkollektoren,<br />
Erdsonden, Erdkörbe, Erdpfähle, etc. in Verbindung<br />
mit Wärmepumpen sind Stand der Technik und vor<br />
allem im Neubau weit verbreitet. Bei Niedrigenergiegebäuden<br />
kann Wärme in Erdspeichern für<br />
Bauteilintegrierter Speicher für Heizung und Kühlung (Foto: Future is Now GmbH)<br />
Abschlussbericht der <strong>Speicherinitiative</strong> <strong>–</strong> Startphase <strong>–</strong> Detailbericht<br />
37