Die Jubiläumsausgabe - 15 Jahre wmd-brokerchannel.de

INTERVIEW I 15 Jahre wmd-brokerchannel.de
fähigkeitsversicherung mit neuen Zusatzbausteinen aufgenommen. Wir wollen immer
erstklassige Produkte und erstklassige Leistungen abliefern. Dies treibt uns an, denn der
Wettbewerb im Maklergeschäft ist stark und man kann schnell Verbindungen verlieren,
wenn man nachlässt.
Die demographische Entwicklung trifft den Vermittlermarkt in den nächsten Jahren
immer stärker. Wie sehen Sie die Zukunft für Makler?
Markus Drews: Auch ich bin der Überzeugung, dass wir in Zukunft weniger Vermittler in
Deutschland haben werden. Es gibt bereits Schätzungen, die sagen, dass in den nächsten
5 Jahren bis zu 30 Prozent allein aus Altersgründen ausscheiden. Zudem wird es meiner
Meinung nach für Einzelmakler tatsächlich noch schwieriger, künftig ihr Geschäft professionell zu
betreiben. Da sind zum einen die regulatorischen Anforderungen, zum anderen die neuen
Technologien, mit denen auch nicht jeder Makler unbedingt zurechtkommt. Einzel-Makler
sind gut beraten, sich mit Kollegen zusammen zu tun. Wenn sie also den Kanzleigedanken
leben, die Kundenbasis zu teilen und sich damit andere oder weitere Geschäftsfelder
erschließen können, um ihren eigenen Betrieb abzusichern und auszubauen.
Um den Nachwuchs mache ich mir auch Gedanken, verfalle da aber nicht in Panik. Wir
sehen, dass die jungen Leute, die nachkommen, in der Regel sehr genau wissen, was
sie unternehmerisch wollen. Das ist ein guter Schritt für den Markt. Kern des Maklergeschäfts
ist es, nicht nur ein guter Fachmann, sondern auch ein guter Unternehmer zu
sein. Das ist heute schon die wichtigste Anforderung, auch an ein kleines Maklerbüro.
Man muss sich unternehmerisch gut aufstellen. Wer die gestiegenen Herausforderungen
gut löst, wird sich trotz Internet und FinTechs künftig behaupten. Ich glaube an regionale
Nähe zum Kunden in Verbindung mit der Nutzung moderner Technologien und Kommunikationswege
als wesentlichen Erfolgsfaktor für Makler.
Wo finden Sie neue Maklerverbindungen, die wirklich Umsatz bringen?
Markus Drews: Wir sind überall gut vertreten und pflegen eine Politik ohne Abhängigkeit
von Einzelnen. Wir setzen auch auf den regionalen Maklervertrieb und konzentrieren uns
auf den kleineren, mittleren Makler, der das Potenzial besitzt, regelmäßig mit uns zu arbeiten.
Das macht vieles für beide Seiten einfacher, denn er kennt dann unsere Angebotssoftware,
Formulare, Ansprechpartner und Prozesse. Wenn uns ein Makler nur sehr vereinzelt
Geschäft bringt, dann ist es meist für beide Seiten viel schwieriger. Hier kann der Weg
zu uns über einen Pool oder Vertrieb sinnvoller und effizienter für alle Seiten sein.
Nun sollen sich Honorarberater künftig im Markt gut positionieren können.
Bieten Sie in Zukunft deshalb auch provisionsfreie Nettotarife an?
Markus Drews: Wir bieten bereits jetzt provisionsfreie Tarife an. Der Vermittler kann
bei uns auf Einzel-Vertragsbasis entscheiden, welches Vergütungsmodell er möchte.
Wie stehen Sie zum Thema FinTechs?
Markus Drews: Man muss die Geschäftsmodelle der FinTechs unterscheiden. Meine
persönliche Vision wäre, dass der einzelne Makler zu einer Art FinTech wird. Also auch
solche Technologien nutzen kann. Das fängt bei Versicherungsvergleichen an und hört
bei der kompletten Online-Abwicklung des Vertrages auf. Ich bezeichne das gerne als
„BrokerTech“.
Ist das Direktgeschäft für Sie auch eine Option für die Zukunft?
Jubiläumsausgabe 2016
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