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Am Beispiel Kinderdörfer: Das sparen moderne Geräte - E&W

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E&W 10/09 HINTERGRUND 25<br />

hatten sich gelöst und der Euphorie<br />

ein jähes Ende gesetzt. Denn<br />

zu retten war so gut wie gar<br />

nichts mehr – weder Ware noch<br />

Geschäftslokal: Gesamtschaden<br />

rund 350.000 Euro. Doch dafür<br />

ist man ja versichert, dachte auch<br />

Spatzier, und gerade bei einem<br />

Wasserrohrbruch, um den es sich<br />

offensichtlich handelte, müsste eigentlich<br />

alles klar sein. So schien<br />

es nach einem Lokalaugenschein,<br />

bei dem neben Spatzier der Inhaber<br />

der darüberliegenden Arztpraxis<br />

sowie für die Installationsfirma<br />

ein Vertreter der Generali-Versicherung<br />

vor Ort waren, auch zu<br />

sein: Die Übernahme des Schadens<br />

wurde mündlich zugesagt.<br />

Frisch ans Werk<br />

Somit ließ Spatzier seinem unternehmerischen<br />

Engagement erneut<br />

freien Lauf und begann sogleich<br />

mit dem Wiederaufbau,<br />

allerdings in einem noch nicht<br />

vermieteten Geschäftslokal etwa<br />

50 Meter vom alten Standort entfernt.<br />

Nach nur drei Monaten<br />

und entsprechender Schufterei<br />

eröffnete Red Zac Spatzier im<br />

September 2008 zum zweiten<br />

Mal. Ob der erfreulichen Geschäftsentwicklung<br />

war Spatzier<br />

trotz der schwierigen Gesamtsituation<br />

eigentlich guter Dinge, als<br />

es gegen Ende 2008 begann,<br />

wirklich „grauslich“ zu werden:<br />

Wie Spatziers Anwalt ihm mitteilte,<br />

würde vorläufig weder die<br />

Generali Versicherung aufseiten<br />

der Installationsfirma Lohberger<br />

noch die Donau Versicherung<br />

aufseiten des Materialherstellers<br />

Kelith für den Schaden aufkommen.<br />

Wie so oft schob eine Partei<br />

die Schuld auf die andere und<br />

umgekehrt. Daran konnte auch<br />

das Gutachten eines Sachverständigen<br />

nichts ändern.<br />

Und nun?<br />

Um die Sache aus der Welt zu<br />

schaffen und „einfach weitermachen<br />

zu können“, folgte im Frühjahr<br />

2009 ein Schreiben (inklusive<br />

Klagsdrohung) an die Generali,<br />

in dem sich Spatzier statt der<br />

Gesamtsumme mit 200.000 Euro<br />

zufriedengeben wollte – obwohl<br />

er dieser durch die rasche Wiedereröffnung<br />

mehr als 300.000 Euro<br />

an Entschädigung für Betriebs-<br />

Oben: Die Samsung TV-Landschaft heute – ein wichtiger Bereich für<br />

Spatzier, dem entsprechend großzügig Raum gewidmet wurde.<br />

Rechts: Auch wenn dem GF derzeit vieles stinkt, im Geschäft sorgt<br />

Air Design Aroma für eine wohlige Geruchsnote.<br />

unterbrechung erspart hatte, gab’s<br />

keine Reaktion der Generali und<br />

Spatzier reichte Klage ein. Ende<br />

Oktober soll ein weiteres Gutachten,<br />

dann ein Gerichtstermin folgen.<br />

„Wenigstens kommt jetzt<br />

Bewegung hinein“, tröstet sich<br />

Spatzier. Zwischenzeitlich hat er<br />

vom Landeshauptmann über den<br />

Volksanwalt bis hin zum „Krone“-Ombudsmann<br />

alles abgeklappert,<br />

was vielleicht Hilfe hätte<br />

bieten können – erfolglos.<br />

Selbst ist der Händler<br />

Klar verfügt Spatzier mit der Zürich<br />

auch über eine eigene Versicherung.<br />

Was diese „versicherte“,<br />

Um sein Geschäft voranzubringen, legt Spatzier eine<br />

gehörige Portion Kreativität und Innovationsbereitschaft<br />

an den Tag. Vor dem Eingang findet sich eine<br />

MovieThek (DVD-Verleih), einige Meter Verkaufsfläche<br />

wurden dem Bereich Druckerpatronen inklusive<br />

Tinten-Nachfüllung gewidmet und das Dienstleistungsportfolio<br />

umfasst inzwischen auch die Montage<br />

von Alarm- und Sat-Anlagen. Jüngst erfolgte zudem<br />

der Einstieg bei Geizhals, wo Spatzier ausschließlich<br />

mit sofort lieferbaren <strong>Geräte</strong>n zu Preisen<br />

agiert, die „sicher nicht die allerbilligsten sind, aber<br />

natürlich die Angebote anderer Händler in der Region<br />

berücksichtigen“.<br />

Als besonders lukrative Investition hat sich der Mitsubishi-Fotokiosk<br />

erwiesen: Denn der „kommt sehr<br />

gut an und sorgt neben Umsätzen zugleich für gesteigerte<br />

Frequenz“. Anschaffen wollte sich Spatzier ein<br />

solches Gerät, weil er festgestellt hatte, dass die Kunden<br />

in der Region – wie auch in vielen anderen – keine Möglichkeit<br />

hatten, ihre Fotos auszuarbeiten, und schon gar<br />

nicht direkt am POS. „Ich bin bei meiner Recherche auf<br />

die Mitsubishi-Station als Testsieger gestoßen und konnte<br />

mich selbst von der Qualität der Ausdrucke überzeugen.“<br />

Wie rasch sich die Kosten von rund 1.800 Euro<br />

amortisierten, erstaunte den GF dabei selbst ein wenig:<br />

war, dass eine der beiden anderen<br />

zahlen müsse – die Frage sei nur,<br />

wann. Vom Wasserschaden übernahm<br />

sie vertragskonform nur<br />

15 %, mit der Begründung, Wasser<br />

komme normalerweise von unten,<br />

dies sei ein „Jahrhundertfall“.<br />

Verständlich also, dass sich Spatzier<br />

von Anfang an völlig falsch beraten<br />

fühlt. Diese Meinung teilt<br />

auch Red Zac-Chef Peter Osel:<br />

„Wie kommt er dazu, vor die<br />

Hunde zu gehen, weil sich zwei<br />

Versicherungen nicht einig werden?<br />

Aber so ist’s im Rechtsstaat<br />

Österreich mitunter – ich kann<br />

allen unseren Mitgliedern nur raten,<br />

darüber nachzudenken, wie<br />

sie versichert sind.“ Seitens der<br />

Kooperation wird Spatzier durch<br />

Kommissionsware unterstützt,<br />

denn bei vielen Lieferanten bekommt<br />

er Ware nur gegen Vorauskassa.<br />

Denn die Summe von<br />

400.000 Euro, die ihm von der<br />

örtlichen Raika zur Überbrückung<br />

gewährt wurde, schlägt<br />

nicht gerade positiv auf die Bonität.<br />

„Allein für die Zinsen muss<br />

ich pro Monat 10.000 Euro mehr<br />

Umsatz machen“, schildert Spatzier,<br />

für den mittlerweile nur<br />

noch eines sicher ist: „Wir geben<br />

nicht auf!“ ■<br />

INFO: www.redzac.at/spatzier<br />

BILDAUSARBEITUNG, MEDIATHEK & CO – „WIR PROBIEREN ALLES AUS“<br />

Sorgt für Umsatz und Frequenz: Gerlinde und Gerhard<br />

Spatzier sind mit der Fotostation höchst zufrieden.<br />

Cent – bei mittlerweile knapp 8.000 verkauften Fotos<br />

und Eigenkosten von ca. einem Viertel des Endkundenpreises<br />

eine gewinnbringende Angelegenheit.<br />

Derzeit ist Spatzier gerade dabei, ein 8-Meter-McMedia-<br />

Wand mit den aktuellsten Videogames zu installieren<br />

und das angrenzende Lager zum WW-Schauraum umzugestalten.<br />

An eine Siemens Extraklasse-Welt hat er auch<br />

schon gedacht, doch stößt er hier an seine Grenzen: „Ich<br />

habe so viele Ideen und könnte noch so viel machen,

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