Am Beispiel Kinderdörfer: Das sparen moderne Geräte - E&W
Am Beispiel Kinderdörfer: Das sparen moderne Geräte - E&W
Am Beispiel Kinderdörfer: Das sparen moderne Geräte - E&W
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
KOLLOQUIUM VON OVE, TU WIEN UND FTW<br />
Kooperative Telekommunikation<br />
Bereits zum fünften Mal veranstalteten im<br />
Oktober der Österreichische Verband für<br />
Elektrotechnik (OVE), die Technische<br />
Universität Wien und das Forschungszentrum<br />
Telekommunikation Wien (FTW)<br />
gemeinsam diese Vortragsreihe. Berichtet<br />
wurde über neueste Forschungsergebnisse<br />
auf dem Gebiet der kooperativen Telekommunikation,<br />
das eine Brücke zwischen Informationstechnik<br />
und Informatik darstellt.<br />
Die Conclusio lautete: Die Hierarchien<br />
in Telekommunikationsnetzen wer-<br />
GLÖSSCHEN<br />
Ein guter Gag?<br />
Unter diesem Titel erreichte die E&W-<br />
Redaktion eine Nachricht von KR Gerd<br />
Kaufmann (KSI Kontakt-Systeme Inter<br />
GesmbH), um eine akute Problematik in<br />
der Netzwerktechnik bzw. bei der Klassifizierung<br />
aufzuzeigen. Er schrieb:<br />
Die Komponenten „Kabel“ und die verwendeten<br />
„RJ45-Steckverbinder“ wurden<br />
technisch laufend weiterentwickelt. Ein<br />
Schwachpunkt wurde allerdings der Steckverbinder,<br />
der sich für Frequenzen von<br />
über 500 MHz (Kategorie 6A) nicht mehr<br />
so recht eignet. Ab der Kategorie 7 (600<br />
MHz) gibt es deshalb bereits genormte, eigene<br />
Steckverbinder, die sogar rückwärtskompatibel<br />
sind. Im Klartext: Echte Kat-7-<br />
Patchkabel, mit dem GG45 kann man zwar<br />
bei keiner RJ45-Schnittstelle anstecken,<br />
man kann aber RJ45-Patchkabel (Kat 5 bis<br />
Kat 6A) bei einem Kat-7-Netzwerk verwenden<br />
und die Sache funktioniert. Allerdings<br />
nur mit der Performance des<br />
schwächsten Gliedes, also z.B. ein Kat- 5-<br />
Patchkabel gibt eine Kat-5-Performance.<br />
Dumm wird die Geschichte nun, wenn<br />
sich jemand als Pfau ausgibt und in Wirklichkeit<br />
ein Huhn oder – im schlimmsten<br />
Fall – ein Suppenhuhn ist. Immer häufiger<br />
werden über alle möglichen Werbeschienen<br />
Kategorie-7-Patchkabel angeboten.<br />
Wenn man sich die technischen Daten anschaut,<br />
kommt man üblicherweise dahinter,<br />
dass das eigentliche Kabel zwar für 600<br />
MHz geeignet ist (Minimum für Kat 7),<br />
den zunehmend flacher und ermöglichen<br />
neuartige Anwendungen mit verteilter Intelligenz<br />
jenseits des klassischen<br />
Client/Server-Konzepts. Sensornetze können<br />
hier als Pioniere der kooperativen Telekommunikation<br />
gesehen werden und damit<br />
Wegbereiter verteilter Architekturen in<br />
weiteren Anwendungen sein. Auch Internetdienste<br />
folgen diesem generellen Trend:<br />
Dienste, die direkt von den Endknoten angeboten<br />
werden, ersetzen dabei herkömmliche<br />
zentralisierte Architekturen.<br />
nicht jedoch der Steckverbinder. Meist<br />
wird im Kleingedruckten darauf hingewiesen,<br />
dass RJ45-Steckverbinder eingesetzt<br />
werden. Nur: Normale RJ45-Steckverbinder<br />
bringen die PS nicht auf den Boden.<br />
Man rechnet also bewusst mit der Irreführung:<br />
Je höher die Kategorie, desto besser<br />
und teurer, desto mehr ist zu verdienen. Im<br />
Klartext: Es ist Irreführung und eine Abzocke.<br />
Wichtig ist in dem Zusammenhang<br />
noch, ob sich der Steckverbinder überhaupt<br />
für die Kategorie 6A (500 MHz/<br />
Stand der Technik) eignet. Dann hat man<br />
wenigstens das Huhn erwischt. Sind auf<br />
dem Kabel normale RJ45-Stecker, so hat<br />
man wahrscheinlich eine Performance von<br />
Kategorie 5, also das Suppenhuhn erwischt.<br />
Die Auswirkung: Im ungünstigen<br />
Fall schaut der zehnfache Preis, der für das<br />
Suppenhuhn verlangt wird, wie ein<br />
Schnäppchen aus. Echte Kat-7- bzw. Kat-<br />
7A-Patchkabel mit einem RJ-45-Stecker<br />
gibt es nicht und sollten deshalb auch in<br />
keinem Ausschreibungstext, Artikelbeschreibung,<br />
etc. vorkommen!<br />
Faktum ist: Der Stand der Technik 2009 ist<br />
eine Übertragungsrate von 10 Gbit/sek.<br />
Für ein derartiges Netzwerk braucht man<br />
Komponenten nach dem Standard „Kategorie<br />
6A“. Demgemäß sollte man Patchkabel<br />
kaufen, die diesem Standard entsprechen.<br />
Kabel nach Kategorie 6A sind die<br />
vernünftigsten und zukunftssichersten, die<br />
man derzeit kaufen kann.<br />
E-Technik E-Technik<br />
WOLFGANG SCHALKO:<br />
Nun war es<br />
also doch<br />
die EU ...<br />
In wenigen Tagen startet das UFH die Nachfolgekampagne<br />
zur Aktion „Fang das Licht“ (siehe<br />
Seite 88). „Wozu?“, werden sich viele fragen,<br />
„das Geschäft läuft doch.“<br />
Stimmt, das Geschäft mit Lampen läuft tatsächlich<br />
– und zwar mit allen: Glühbirnen, Halogenlampen,<br />
Energiesparlampen und LEDs. Und auch<br />
überall: Kein Supermarkt, kein Baumarkt, kein<br />
Fachmarkt, ja nicht einmal der örtliche Trafikant<br />
lässt sich dieses Geschäft entgehen. Was dann verkauft<br />
wird, scheint in den meisten Fällen ziemlich<br />
egal – Hauptsache, es bringt Geld in die Kassa.<br />
Mit der impliziten Nebenbedingung: heute, denn<br />
morgen steht sowieso irgendein anderes Produkt im<br />
Regal. Wie sich dieses Verhalten auf jene auswirkt,<br />
die seriös – sprich über den Tellerrand blickend –<br />
herangehen, liegt auf der Hand: Der Kunde hat<br />
„gelernt“, dass gute Produkte zu teuer sind, denn<br />
hell wird es ja auch mit den billigen.<br />
Die Leidtragenden dieser Situation sind in erster<br />
Linie die Elektrohändler, da sie in eine Zwickmühle<br />
geraten: Entweder man führt gute Produkte<br />
mit annehmbaren Erträgen (auf denen man<br />
allerdings sitzen bleiben könnte) oder man lässt<br />
sich auf den preisdiktierten Verkauf mit geringen<br />
Margen ein (wie es vielfach zur Praxis geworden<br />
ist) – getrieben vom Gedanken, dass der Kunde<br />
seine Lampen sowieso irgendwo kauft, und wenn<br />
nicht im eigenen Geschäft, dann eben woanders.<br />
Verständlich also, dass viele lieber ein bisschen etwas<br />
verdienen wollen als gar nichts ...<br />
Drängt sich die Frage auf, wie diese Situation zustande<br />
gekommen ist. Ich will diese mit der anfangs<br />
erwähnten UFH-Kampagne (die übrigens den bezeichnenden<br />
Titel „Lampenduell“ trägt) beantworten:<br />
Eine Umfrage im Vorfeld hatte zwei<br />
Hauptargumente ans Licht gebracht, die gegen<br />
ESL genannt wurden: Erstens wollen sich die<br />
Konsumenten von Brüssel nichts vorschreiben lassen<br />
und zweitens fühlen sie sich zu wenig informiert.<br />
Beide Gründe rücken meines Erachtens die<br />
Hersteller in schiefes Licht: Denn man hätte jahrelang<br />
Zeit gehabt, den Markt und die Kunden<br />
auf den Tag X vorzubereiten. Und das Geld für<br />
Lobby-Arbeit hätte man sich auch gespart ...