Open Source Jahrbuch 2007
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ten rund um <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software, die Motivation von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Programmierern<br />
oder das Innovationspotenzial des <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Entwicklungsmodells. Daraus<br />
lässt sich erkennen, dass die <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Praxis immer wieder moderne Theorien<br />
der Ökonomie bestätigt, welche wiederum der <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Bewegung helfen, sich<br />
selbst besser zu verstehen. Ein Beispiel dafür sind auch die beiden ersten Texte dieses<br />
Kapitels.<br />
Der Artikel von Hal Varian und Carl Shapiro untersucht die Ökonomie der Softwaremärkte<br />
. Diese, so stellen Varian und Shapiro fest, lässt sich [. . .] eher vor dem<br />
Hintergrund aktueller Forschungsrichtungen [. . .] verstehen als auf der Grundlage der<br />
Basistheorien. So wie diese Arbeit der <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Gemeinde und dem geneigten<br />
Leser ein grundlegendes Verständnis der ökonomischen Umgebung von <strong>Open</strong> <strong>Source</strong><br />
vermitteln kann, unterstützt Bruce Perens in seinem Artikel <strong>Open</strong> <strong>Source</strong> ein aufstrebendes<br />
ökonomisches Modell die neuen ökonomischen Ansätze, indem er sie mit<br />
der praktischen Erfahrung eines <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Softwareentwicklers verknüpft. Dabei<br />
stellt er fest, dass <strong>Open</strong> <strong>Source</strong> viel enger mit dem Phänomen des Kapitalismus<br />
verbunden ist, als man vielleicht erwartet hätte .<br />
Der dritte Artikel dieses Kapitels stammt von Francis Heylighen und stellt das<br />
Prinzip der stigmergischen Organisation vor. Dieses kommt ursprünglich aus dem<br />
Tierreich und beschreibt das Prinzip, nach dem Termiten ihre Arbeit koordinieren.<br />
Angewendet auf <strong>Open</strong> <strong>Source</strong> erklärt es, wie die Arbeiten daran auch ohne die koordinierende<br />
Funktion von Markt oder Firma organisiert werden.<br />
Abschlieÿend lässt sich festhalten: Die beiden Kinder des Informationszeitalters<br />
<strong>Open</strong> <strong>Source</strong> und neue Ökonomie wachsen und werden erwachsen im gemeinsamen<br />
Zusammenspiel. Dabei ist es nicht nur so, dass <strong>Open</strong> <strong>Source</strong> eine besondere<br />
Faszination auf die Ökonomen ausübt. Andersherum erlauben es die neuen ökonomischen<br />
Ansätze auch zu erklären, was so faszinierend ist an <strong>Open</strong> <strong>Source</strong>.<br />
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