Open Source Jahrbuch 2007
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Einsatz von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software in der<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
das Beispiel Afghanistan<br />
NAZIR PEROZ, JAN SUHR UND DANIEL TIPPMANN<br />
(CC-Lizenz siehe Seite 563)<br />
Häu g werden im Zusammenhang mit <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software (OSS) und<br />
Entwicklungsländern die Vorteile von OSS gegenüber proprietärer Software<br />
hervorgehoben. Die Erfahrungen der drei Autoren mit <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software<br />
in zwei universitären Aufbauprojekten in Afghanistan sollen diese Diskussion<br />
bereichern. <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software war vor den Projekten in Afghanistan<br />
quasi unbekannt. Daher mussten Administratoren erst geschult werden.<br />
Andererseits war die Administration von Linux-Systemen relativ einfach<br />
und deren Sicherheit deutlich im Vorteil gegenüber proprietären Windows<br />
Systemen. Die Vorteile von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software in einer Thin-Client-Architektur<br />
1 können wir somit bestätigen. Auch war die Förderung des Verständnisses<br />
von den zugrunde liegenden Technologien ein willkommenes<br />
Ergebnis. Abschlieÿend fällt unsere Bewertung nicht uneingeschränkt aber<br />
deutlich positiv für den <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Ansatz aus.<br />
Schlüsselwörter: Entwicklungsland · IT-Ausbildung · Softwarelokalisierung<br />
1 IT in Afghanistan<br />
Die besonderen Eigenschaften von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software und deren Eignung für den<br />
Einsatz in Entwicklungsländern wurden bereits vielerorts diskutiert. Die theoretische<br />
Argumentation für die Vorteile von <strong>Open</strong>-<strong>Source</strong>-Software in diesem Zusammenhang<br />
1 Hierbei dienen die PCs, an denen die Benutzer arbeiten, nur als schlanke Endgeräte zur Ein- und Ausgabe<br />
(Maus- und Tastatureingaben bzw. Bilddarstellung), während ein zentraler Server, der über das Netzwerk<br />
mit den Clients verbunden ist, die eigentliche Arbeit verrichtet (Ausführen der Programme, Verteilung<br />
der Ressourcen). Auf diese Weise arbeiten die Benutzer quasi auf dem Server und bekommen den<br />
Desktop auf ihren PC übertragen (eine Art ������ �������).