Aktuell: 25-jährige Erfolgsstory Ju-Air - SkyNews.ch
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lent auf dem Genfersee<br />
ontreux<br />
. Ein seltenes Stimmungsbild einer Shorts Solent in Montreux.<br />
. Die britis<strong>ch</strong>e Aquila <strong>Air</strong>ways<br />
o<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einmal einer<br />
erkehr, denn die Zeit der «flie-<br />
Strecken befördert hatte, nämli<strong>ch</strong> des Flugbootes.<br />
Vor 1939 waren Flugboote Symbol britis<strong>ch</strong>er<br />
Weltgeltung, denn sie verbanden das<br />
Mutterland mit den Kolonien. Trotz des gewonnenen<br />
Krieges stagnierte England und sein<br />
Weltrei<strong>ch</strong> zerfiel. Die «Himmelss<strong>ch</strong>iffe» wurden<br />
Nostalgieobjekt eines verflossenen Zeitalters.<br />
Aquila <strong>Air</strong>ways aus Southampton hatte dies<br />
erkannt und betrieb mit Erfolg eine entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Flotte von Shorts Sandringham und<br />
Solent. Den Avancen des Fremdenverkehrsvereins<br />
Montreux begegnete sie 1956 positiv.<br />
Für die nä<strong>ch</strong>ste Saison kündigte sie eine Linie<br />
von ihrer Heimatbasis an den Genfersee an,<br />
na<strong>ch</strong> «Montreaux», wie aus einer Anfrage des<br />
britis<strong>ch</strong>en Luftfahrtministeriums hervorging.<br />
Dabei wurde die Bequemli<strong>ch</strong>keit herausge-<br />
stri<strong>ch</strong>en, da der Transfer vom Flughafen zum FACTS<br />
Die zehn Jahre der Aquila <strong>Air</strong>ways<br />
SkyPast<br />
1948 gründete der Engländer Barry Aikman mit zwei von der Royal <strong>Air</strong> Force (RAF)<br />
abgestossenen Short Sunderland-Flugbooten die Fra<strong>ch</strong>tlinie Aquila <strong>Air</strong>ways. Genau<br />
zwei Monate später flog sie bei der Berliner Luftbrücke. Barry Aikman nutzte die<br />
Chance und kaufte zehn weitere Sunderlands. Diese lieferten in rund 260 Einsätzen<br />
über 1400 Tonnen Hilfsgüter von der Elbe an die Havelseen.<br />
Dana<strong>ch</strong> stieg Aquila <strong>Air</strong>ways mit Flugbooten ins Passagierges<strong>ch</strong>äft ein. Abkommen<br />
mit BEA und BOAC für Linien- und Ad hoc-Einsätze verhalfen der Firma zu einer<br />
gewissen Bekanntheit. Als erstes eröffnete sie die Strecke Southampton-Lissabon-<br />
Fun<strong>ch</strong>al auf Madeira. Später wurde jene na<strong>ch</strong> Las Palmas de Gran Canaria verlängert.<br />
1952 erwarb Aquila <strong>Air</strong>ways ihre erste gebrau<strong>ch</strong>te Short Solent. Im <strong>Ju</strong>ni<br />
1954 eröffnete sie damit die Strecke Southampton-Capri mit einem Zwis<strong>ch</strong>enhalt in<br />
Marignane. Die Preise waren für Normalsterbli<strong>ch</strong>e uners<strong>ch</strong>wingli<strong>ch</strong>. Dafür wurde ein<br />
Hö<strong>ch</strong>stmass an Komfort und Service geboten, ganz wie dies mit den Flugbooten<br />
der Vorkriegszeit assoziiert wurde. Daneben führte Aquila <strong>Air</strong>ways Fra<strong>ch</strong>tflüge dur<strong>ch</strong>,<br />
etwa na<strong>ch</strong> Helsinki, Kuwait und die Falkland-Inseln sowie in die Südsee. 1954 fusionierte<br />
die <strong>Air</strong>line mit der Britavia-Gruppe, behielt aber ihren Namen.<br />
1957, dem ges<strong>ch</strong>äftli<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong>sten Jahr, wagte sie das Experiment Montreux.<br />
Das Fehlen von Na<strong>ch</strong>folgern für ihre Flugboote, das Ausgehen der Ersatzteile und<br />
die hohe Wetterabhängigkeit des Betriebes stellten aber den Fortbestand von Aquila<br />
<strong>Air</strong>ways in Frage. Ein letzter Versu<strong>ch</strong> im Jahre 1957, ihre Ges<strong>ch</strong>äftsgrundlage dur<strong>ch</strong><br />
die Übernahme des Prototyps des Saunders Roe Princess-Riesenflugboots für<br />
140 Passagiere zu si<strong>ch</strong>ern, s<strong>ch</strong>lug fehl. Ein s<strong>ch</strong>werer Unfall der Solent G-AKNU<br />
auf der Insel Wight am 15. November 1957 mit 43 Opfern versetzte der Firma den<br />
Todesstoss. Im September 1958 stellte Aquila <strong>Air</strong>ways den Betrieb ein.<br />
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Foto Sammlung Philippe Cornaz, L’aviation vaudoise