Berichte 2009 - Förderergesellschaft der Geodäsie und ...
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Projekt EuroQUASAR : Inertial Atomic and Photonic Quantum Sensors:<br />
Ultimate Performance and Application (IQS)<br />
Die Leibniz Universität Hannover ist massgeblich am EUROCORES Euro-<br />
QUASAR <strong>der</strong> European Science Fo<strong>und</strong>ation beteiligt. In dem Teilprojekt IP1<br />
„Exploring the Potential of Atomic Quantum Sensors for Observation of Earth<br />
Rotation and Mass Variations (Leitung: Prof. Dr. W. Ertmer (PI), Prof. Dr.<br />
Jürgen Müller, Prof. Dr. Ernst M. Rasel) erfüllt das IfE folgende Aufgaben:<br />
• Modellierung auftreten<strong>der</strong> Schwerevariationen aufgr<strong>und</strong> von Massenverlagerungen<br />
im System Erde (Atmosphäre, Hydrosphäre, Geosphäre) <strong>und</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> von Verlagerungen <strong>der</strong> Erdrotationsachse (Polbewegung).<br />
• Durchführung von vergleichenden Schweremessungen mit klassischen<br />
„state-of-the-art“ Gravimetern parallel zu Registrierungen mit <strong>der</strong> neuen<br />
Quantensensorik.<br />
• Qualitative <strong>und</strong> quantitative Analyse <strong>der</strong> gravimetrischen Messdatensätze<br />
von Quantensensoren <strong>und</strong> Vergleich mit Messdaten von klassischen Gravimetersystemen.<br />
• Abschätzungen zu möglichen geophysikalischen Anwendungen für die zukünftig<br />
verfügbare gravimetrische Quantensensorik.<br />
• Dokumentation <strong>der</strong> Untersuchungen mit <strong>der</strong> klassischen <strong>und</strong> <strong>der</strong> zukünftigen/neuen<br />
Sensorik unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung ihrer Leistungsfähigkeit<br />
bei <strong>der</strong> Messung geophysikalischer Phänomene.<br />
Als Projektmitarbeiter wurde Dipl.-Ing. M. Kneschke eingestellt. Ein erster absolutgravimetrischer<br />
Vergleich fand am LNE-SYRTE (Laboratoire national de<br />
métrologie et d'essais - Système de Références Temps-Espace) in Trappes bei<br />
Paris statt. Innerhalb des LNE-Projektes zur Wägung einer Masse mit Hilfe<br />
einer elektronischen Waage wird auch ein neuartiges Absolutgravimeter entwickelt.<br />
Mit diesem Atomgravimeter werden Experimente durchgeführt, bei<br />
denen <strong>der</strong> freie Fall von kalten Atomen (~2 μK) über einen Weg von etwa 15 cm<br />
atominterferometrisch vermessen wird. Die Messungen vom 29. Sept. bis<br />
2. Oktober <strong>2009</strong> (O. Gitlein, L. Timmen) ergaben für das Hannover-Gravimeter<br />
einen mittleren Schwerewert, <strong>der</strong> um 22 nm/s 2 höher war als <strong>der</strong> des<br />
Atomgravimeters. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ungenauigkeiten in den relativgravimetrischen<br />
Zentrierungen <strong>und</strong> in den Absolutbestimmungen lässt diese sehr gute Übereinstimmung<br />
erfreulicherweise auf keinen instrumentellen Niveauunterschied<br />
(Offset) zwischen den beiden unterschiedlichen Systemen schließen.