Berichte 2009 - Förderergesellschaft der Geodäsie und ...
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verbreitet, steigt die Nachfrage nach 3D-Modellen. Um dem Bedarf gerecht zu<br />
werden <strong>und</strong> die Daten aktuell zu halten, werden automatische<br />
Rekonstruktionsverfahren benötigt. Da gleichzeitig die Anfor<strong>der</strong>ungen an den<br />
Detailgrad <strong>der</strong> Modelle steigen, wird hier ein Verfahren zur automatischen<br />
Rekonstruktion <strong>der</strong> Fassadenstruktur entwickelt. Als Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong><br />
Rekonstruktion dienen Bild- <strong>und</strong> Entfernungsdaten, die mit einem terrestrischen<br />
Laserscanner aufgenommen wurden.<br />
Das Rekonstruktionsverfahren stellt die Analyse <strong>der</strong> Fassadenstruktur in den<br />
Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Um Informationen über die Struktur von Fassaden zu bekommen,<br />
werden Fassadenbil<strong>der</strong> analysiert. Die gewonnenen Informationen werden als<br />
Vorwissen für die Rekonstruktion verwendet. Das Wissen über die<br />
Fassadenstruktur wird in einer formalen Grammatik abgebildet. Es beinhaltet<br />
häufig auftretende Muster, wie z.B. gitterförmige Anordnungen von Fenstern,<br />
Symmetrien <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>holungen. Sind die Strukturen in den Daten erkannt<br />
worden, so können sie auch für eine kompakte Speicherung <strong>der</strong> Modelle <strong>und</strong><br />
eine generalisierte Visualisierung verwendet werden.<br />
Der zweite wichtige Aspekt dieser Arbeit ist die Entwicklung eines<br />
automatischen Verfahrens für die Rekonstruktion. Dies erzeugt automatisch<br />
den Ableitungsbaum aus den Regeln <strong>der</strong> Fassadengrammatik, <strong>der</strong> am besten<br />
zu den gemessenen Daten passt. In dieser Arbeit wird dazu das reversible jump<br />
Markov Chain Monte Carlo Verfahren verwendet. Dieser stochastische Prozess<br />
schlägt anhand <strong>der</strong> Grammatikregeln eine Än<strong>der</strong>ung an einer Markov-Kette vor.<br />
Anhand einer Akzeptanzwahrscheinlichkeit wird diese Än<strong>der</strong>ung angenommen<br />
o<strong>der</strong> verworfen. Ein weiteres Thema <strong>der</strong> Arbeit ist die Bestimmung dieser<br />
Akzeptanzwahrscheinlichkeit. Wichtig hierbei ist die Ausgewogenheit zwischen<br />
<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Zuordnung von Modell <strong>und</strong> Daten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Modellkomplexität.<br />
Dazu wird eine Bewertungsfunktion entwickelt, die auf <strong>der</strong> Minimum Description<br />
Length basiert.<br />
Abschließend werden die Ergebnisse des Rekonstruktionsverfahrens<br />
untersucht. Dazu werden einerseits unterschiedliche Fassaden aus Bild- <strong>und</strong><br />
Entfernungsdaten rekonstruiert. An<strong>der</strong>erseits wird die Aussagekraft <strong>der</strong><br />
Grammatik anhand einer Datenbank von Fassadenbil<strong>der</strong>n getestet. Dabei wird<br />
das Verfahren so verän<strong>der</strong>t, dass ein segmentiertes Bild als Eingabe verwendet<br />
werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Grammatik anhand einer größeren<br />
Menge an Daten getestet werden <strong>und</strong> somit ihre Vielseitigkeit gezeigt werden<br />
kann. Zur Auswertung wird das segmentierte Bild mit <strong>der</strong> Rekonstruktion<br />
verglichen.<br />
(Druck in Vorbereitung)