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Marine<br />
„Ich liebe meinen <strong>MTU</strong>-Motor“, sagt Yachtbesitzer Frans Heesen (im Bild rechts,<br />
links Wouter Hoek von <strong>MTU</strong> Benelux).<br />
Wie beliebt eine Yacht ist, erkennt man an der Anzahl der Schuhe, die vor ihr steht.<br />
24 I <strong>MTU</strong> Report 03/11<br />
Woran erkennt man die Beliebtheit einer Yacht? An der<br />
Anzahl der Stockwerke? Der Länge? Der Farbe? Nein, an<br />
der Menge der Schuhe, die sich in den Körben vor der<br />
Gangway stapeln, die auf ein Schiff führt. Denn auf eine<br />
Yacht geht man nicht mit Straßenschuhen, viel zu edel<br />
sind die Materialien. Man geht barfuß über die glänzenden<br />
Mamorböden oder dicken Teppiche. Überhaupt ist in der<br />
Welt der Yachtsuperlative einiges anders als gedacht. Die<br />
Teppiche, die die Yachten miteinander verbinden, sind nicht<br />
rot, sondern blau – azurblau, wie das Wasser im Hafen.<br />
Und neben Sonnenbrillen und iPhones scheinen Putzlappen<br />
die häufigsten Gegenstände auf der Messe zu sein.<br />
Überall wird gewischt und gerieben, alles glänzt und spiegelt<br />
– selbstverständlich auch der <strong>MTU</strong>Motor in der Yacht<br />
My Petra. Er ist weiß und die Zylinderkopfhauben spiegeln<br />
in Chrom. „Ich liebe meinen <strong>MTU</strong>Motor“, sagt Besitzer<br />
Frans Heesen. Ihm gehörte bis vor kurzem die Heesen<br />
Werft in den Niederlanden, die er aber nun verkauft hat.<br />
Auch die My Petra möchte er verkaufen und sich dafür ein<br />
neues Schiff bauen lassen. Es soll größer sein als die My<br />
Petra, denn Frans Heesen hat sieben Enkelkinder, die alle<br />
ihren Platz auf der Yacht haben sollen. Doch eins ist gleich:<br />
Auch das neue Schiff soll von zwei 4000er<strong>MTU</strong>Motoren<br />
angetrieben werden. Und ebenso wie ihre Vorgängerin<br />
wird die Yacht nach Heesens Frau benannt: Lady Petra soll<br />
sie heißen – ein Geschenk, das Petra Heesen an ihrem<br />
Geburtstag am 25. April erhalten soll.<br />
Diskretion ist Programm<br />
Die Offenheit, mit der Frans Heesen von seiner Yacht<br />
spricht, ist in der Branche nicht selbstverständlich. Diskretion<br />
ist Programm. Auf die Decks kommt man nur mit<br />
persönlicher Einladung. Ernsthafte Interessenten kommen<br />
inkognito und streng abgeschirmt. Gerade in Zeiten von<br />
Krisen und Sparpaketen möchten die Yachtbesitzer ihren<br />
Wohlstand nicht zur Schau stellen. Denn es gibt wohl kaum<br />
Vergleichbares auf der Welt, was so teuer und gleichzeitig<br />
so offensichtlicher Luxus ist wie eine Megayacht. Was<br />
sie kostet – auch hier ist die Branche diskret. Zwar gibt<br />
es die Formel, dass jeder Yachtmeter eine Millionen Euro<br />
kostet, aber die stimmt längst nicht immer. Auch die Breite<br />
sei wichtig, denn die habe ja Einfluss auf die Menge des<br />
edlen Materials, das in der Yacht verbaut werde. Das sagt<br />
Matthias Kundert, Chefingenieur auf der My Petra. Er steht<br />
im Maschinenraum des Schiffes und poliert die Zylinderkopfhauben<br />
des Motors. Wenn Interessenten kommen, soll<br />
alles glänzen. „Der Motor ist klasse, 2.720 Kilowatt geballte<br />
Kraft. Ich hatte noch nie Probleme mit ihm“, lobt er<br />
sein weißes Schmuckstück. Die Frage, warum dieses denn<br />
poliert sein müsse, kann er so recht gar nicht beantworten.<br />
Das gehöre sich einfach.<br />
Nur Fachpublikum, keine Touristen<br />
Genauso gehört es sich auch für Frans Heesen, jedes Jahr<br />
wieder nach Monaco zu kommen. Er war schon bei der<br />
allerersten Monaco Yacht Show vor 22 Jahren dabei und