Apropos - MTU

C&I «Der Motor treibt alle Aggregate des Mähdreschers
an. Deshalb ist er natürlich schon
bei der Konstruktion ein Kernelement.»
Hightech. Die Ressource Land ist nicht vermehrbar.
Da immer mehr Menschen ernährt werden
müssen, muss Landwirtschaft maximale Erträge
bringen und das nachhaltig. Das funktioniert
nur mit modernen wissenschaftlichen und technischen
Methoden.
Auf welche Innovationen müssen wir uns in
den nächsten Jahren gefasst machen?
Wir werden immer schlagkräftigere, intelligentere
und vernetzt agierende Maschinen sehen. Größer
werden die meisten Maschinen kaum, weil gerade
im Bereich der Selbstfahrer dann die Straßenzulassung
nicht mehr gewährleistet wäre.
Und welche Rolle spielt das Design Ihrer
Fahrzeuge? Ein Designer aus Österreich hat
Vorschläge gemacht, wie Mähdrescher in
Zukunft aussehen könnten. Sie sehen eher
aus wie Raumschiffe als konventionelle Erntemaschinen.
Könnten Sie sich solch ein Design
vorstellen?
Design heißt ja nicht, ein Objekt „schön“ zu
machen, sondern Form und Funktion zusammenzubringen.
Deshalb ist Design für uns sehr wichtig,
denn Claas Maschinen zeichnen sich auch
durch großen Bedienkomfort und sehr gute Funktionalität
aus.
Wie wichtig ist der Motor bei der Konstruktion
von schweren Landmaschinen?
Da sind Mähdrescher ein gutes Beispiel: Diese
Maschinen sind nur wenige Wochen pro Jahr
im Einsatz, das heißt sie müssen sich in diesen
kurzen Erntephasen als extrem zuverlässig,
robust und leistungsstark erweisen. Längere
Standzeiten mitten in der Ernte sind nicht akzeptabel.
Der Motor treibt alle Aggregate des Mähdreschers
an. Deshalb ist er natürlich schon bei
der Konstruktion ein Kernelement.
Ist es Ihren Kunden wichtig, welcher Motor
das Fahrzeug antreibt?
Ja, die Kunden wollen natürlich wissen, welche
Komponenten wir verbauen. Mit Claas Power
Systems, kurz CPS, integrieren wir komplette
Antriebsstränge einschließlich Motoren in unseren
Maschinen. Da ist es wichtig, namhafte
Partner wie MTU zu haben.
8 I MTU Report 03/11
Cathrina Claas-Mühlhäuser
Was schätzen Sie an MTU­Motoren?
Im Grunde genommen habe ich die wichtigsten
Kriterien schon genannt. Sehr wichtig sind natürlich
auch Wirtschaftlichkeit und ein guter Service
sowie eine schnelle und zuverlässige Ersatzteilversorgung.
Da spielt MTU in der ersten Liga.
Künftig werden Motoren von MTU im unteren
Leistungsbereich nicht mehr Mercedes­Benz
heißen, sondern MTU. Sie beruhen aber weiter
auf Daimler­Technologien. Wie wichtig ist
dies Ihren Kunden?
Beide Namen haben einen guten Klang. Das ist
dann eher eine Frage der entsprechenden Kommunikation.
Was sind die Herausforderungen bei der
Integration künftiger Antriebsanlagen, die die
Emissionsgrenzwerte der Behörden erfüllen,
dafür aber eine SCR­Anlage benötigen?
Es sind sicher technische Herausforderungen zu
bewältigen, denn die Abgasreinigungsanlagen
brauchen Platz, das heißt hier sind konstruktive
Anpassungen vorzunehmen. Hinzu kommt die
Frage nach den Kosten, denn Abgasreinigungssysteme
kosten Geld.
Nicht nur die Motoren, sondern auch die
Fahrzeuge insgesamt werden immer komplexer
werden. Wie reagieren Sie darauf, um
ihren Kunden den bestmöglichen Service zu
bieten?
Wir haben ja die aktuellen Entwicklungen mit
vorangetrieben. Natürlich haben wir unsere Service­
und Logistiksysteme und ­netzwerke permanent
angepasst. Gerade bei Erntemaschinen
ist schneller und zuverlässiger Service neben der
Qualität der Maschinen das wichtigste Argument
für eine Kaufentscheidung. Auf diesem Sektor
sind wir gut aufgestellt und wir arbeiten immer
daran, noch besser zu werden.
Interview: Lucie Dammann
Bilder: Claas, Tognum-Konzernarchiv
Ihre Fragen beantwortet:
Frank Bühl
frank.buehl@mtu­online.com
Tel. +49 7541 90­8742