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C&I Cathrina ClaasMühlhäuser über neuste Entwicklungen in der Landwirtschaft „Landwirtschaft ist Hightech“ Die Landwirtschaft ist im Wandel – ein paar Zahlen verdeutlichen das: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren fast zwei Drittel der Deutschen Landwirte. Heute sind es nur noch drei Prozent. Auch in den USA sank die Zahl von der Hälfte der Bevölkerung im Jahr 1920 auf heute gut ein Prozent. Dafür verdreifachte sich dort die Durchschnittsgröße der Farmen von 1935 bis 1985. Die Mechanisierung veränderte die Landwirtschaft: Große Felder eignen sich besser für Maschinen, also wurden kleine Felder zusammengelegt. Große Betriebe konnten sich die Maschinen eher leisten, kleine Betriebe verschwanden: Nicht mehr Pferde oder später kleinere Traktoren prägen die Landwirtschaft heute, sondern riesige Erntemaschinen. Mähdrescher sind groß wie Einfamilienhäuser und können in einer Stunde so viel Getreide mähen, dass man damit Brot und Brötchen für eine ganze Großstadt backen könnte. Eine Erntemaschine für Zuckerrüben erntet diese nicht nur, sondern reinigt sie noch auf dem Feld und lädt sie zum Abtransport in das bereitstehende Fahrzeug. Motoren von MTU sorgen dafür, dass diese Fahrzeuge zuverlässig angetrieben werden. Ihre Leistung ist seit vielen Jahren bekannt und bewährt. Gesunken ist aber der Kraftstoffverbrauch und die Schadstoffe, die die Motoren ausstoßen. Im Interview erläutert Cathrina ClaasMühlhäuser, was sie an Mähdreschern fasziniert, wie Claas auf die Veränderungen in der Landwirtschaft reagiert und was sie an MTUMotoren schätzt. Sie ist nicht nur die Enkelin des ClaasFirmengründers August Claas, sondern seit einem Jahr auch Aufsichtsratschefin des weltweit viertgrößten Herstellers von Land und Erntemaschinen. 4 I MTU Report 03/11 Claas baut in der Hauptsache Erntemaschinen und Traktoren. Haben Sie ein Lieblingsfahrzeug? Das Haus meiner Eltern steht ja auf dem Fabrikgelände am Stammsitz von Claas in Harsewinkel. Dort bin ich inmitten von Mähdreschern aufgewachsen. Damit ist diese Frage sicher beantwortet. Was fasziniert Sie daran? Ein Mähdrescher ist eine Fabrik auf Rädern. Unser Topmodell drischt in einer guten halben Stunde genug Weizen, um eine Stadt wie Frankfurt einen Tag lang mit Brot und Brötchen zu versorgen. Das ist schon faszinierend. Ihr Großvater ist der Gründer ihres Unternehmens, ihr Vater folgte ihm, jetzt sitzen Sie an der Spitze des Aufsichtsrats. Hatten Sie überhaupt eine Wahl, ob Sie diesen Weg wirklich gehen möchten? Ganz klar ja. Mein Vater hat mich gefragt, aber nie Druck ausgeübt. Die Verantwortung für 9.000 Mitarbeiter kann man auch nur übernehmen, wenn man sich selbst dafür entscheidet und Spaß an dieser Arbeit hat. Wir wissen, dass Sie das FrauenThema langweilt. Daher nur zwei Fragen, dann haben wir es hinter uns. Wie fühlen Sie sich als Frau in einem Unternehmen, dessen Produkte eigentlich nur Männer so richtig spannend finden? Eine Arbeit gut zu machen, hat mit einer guten Ausbildung, Kompetenz, Erfahrung und der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung zu
Mit Mähdreschern aufgewachsen und seit einem Jahr Chefin im Claas-Aufsichtsrat: Cathrina Claas-Mühlhäuser spricht im Interview über ihre Rolle im Unternehmen. Cathrina Claas-Mühlhäuser Cathrina ClaasMühlhäuser ist das einzige Kind von Helmut Claas, 85. Sie wird 1975 in Harsewinkel geboren. Nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau studiert sie in St. Gallen (Schweiz) Betriebswirtschaft und absolviert ein TraineeProgramm bei ABB. Mit 25 Jahren erhält sie bei Claas einen Sitz im Aufsichtsrat und Gesellschafterausschuss, dem wichtigsten Gremium des Familienkonzerns. Drei Jahre später, im Jahr 2004, rückt sie auf zur Stellvertreterin ihres Vaters. Im Jahr 2010 übernahm sie von ihm den Chefsessel im Aufsichtsrat. MTU Report 03/11 I 5 MEMO
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