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Über einen fünf Meter<br />
hohen Ablaufberg rollen<br />
die Wagen auf das Richtungsgleis.<br />
Maschen ist eigentlich ein recht<br />
unbekanntes Dorf. Kaum einer<br />
verläuft sich in diesen kleinen,<br />
10.000 Einwohner großen Vorort<br />
von Hamburg. Doch es gibt nur<br />
wenige Güterzugwagen in Europa,<br />
die nicht schon in Maschen<br />
waren. Denn hier befindet sich<br />
der größte Rangierbahnhof Europas.<br />
3.500 bis 4.000 Wagen rollen<br />
hier täglich ein, werden zu neuen<br />
Zügen zusammengesetzt und<br />
verlassen den Bahnhof wieder.<br />
Was macht ein Bergmeister im<br />
nord deutschen Flachland – ausgerechnet<br />
dort, wo die Einheimischen<br />
schon von Bergen sprechen,<br />
wenn sie den Deich oder eine Autobahnbrücke<br />
meinen? Die Antwort:<br />
Er wacht über einen Berg.<br />
Peter Bagdahn ist so ein Bergmeister.<br />
Der Berg, über den er wacht, ist<br />
der Abdrückberg am Rangierbahnhof<br />
Maschen. Dieser ist zwar nur<br />
fünf Meter hoch, das ist selbst für<br />
norddeutsche Verhältnisse ein Hügel.<br />
Doch dafür hat der Berg eine<br />
ganz entscheidende Aufgabe: Über<br />
ihn rollen alle Züge, die von Süden<br />
in den Bahnhof einfahren. Vor dem<br />
Berg werden die einzelnen Wagen<br />
im so genannten Einfahrgleis getrennt<br />
und über den Berg rollen sie<br />
Am Rangierbahnhof in Maschen<br />
werden Güterzüge, die aus unterschiedlichen<br />
Richtungen kommen,<br />
neu zusammengesetzt.<br />
dann in ein Richtungsgleis, in dem<br />
sie zu neuen Zügen zusammengesetzt<br />
werden. Peter Bagdahn beobachtet<br />
gemeinsam mit seinem<br />
Kollegen, ob die Wagen in die richtigen<br />
Gleise rollen. Dazu sitzt er<br />
weit oben über dem Bahnhof in<br />
einem Raum mit riesigen Panoramafenstern.<br />
Doch sein Blick schweift<br />
nur selten über den Bahnhof. Die<br />
meiste Zeit schaut er auf seinen<br />
Bildschirm. Da sieht er genau, welche<br />
Wagen in welches Gleis einlaufen<br />
müssen. Die Weichen sind<br />
schon elektrisch gestellt, als Bergmeister<br />
muss er nur kontrollieren,<br />
ob die Züge auch wirklich in das<br />
richtige Gleis einlaufen.<br />
Züge aus ganz Europa<br />
Bevor die Wagen nach Maschen<br />
kommen, haben sie schon einen<br />
weiten Weg hinter sich. Die meisten<br />
kommen direkt vom Hamburger<br />
Hafen, wo die Container vom Schiff<br />
auf den Zug geladen wurden. 120<br />
Güterzüge fahren von dort täglich<br />
nach Maschen. Wenn der weltweite<br />
Handel weiter wächst, könnten<br />
es im Jahr 2020 doppelt so viele<br />
sein. Aber auch aus anderen Teilen<br />
Deutschlands, sogar aus ganz Europa,<br />
rollen Güterzüge in Maschen<br />
ein. Allerdings sind die einzelnen<br />
Wagen noch nicht so zusammengesetzt,<br />
wie sie es sein müssten.<br />
Noch ist ein Wagen, der nach München<br />
muss, hinter einem Wagen gespannt,<br />
in dem sich Güter auf den<br />
Weg nach Paris oder Rom machen<br />
Alle Abläufe am Bahnhof<br />
sind elektronisch gesteuert.<br />
Bergmeister Peter<br />
Bagdahn kontrolliert<br />
lediglich, ob die Wagen<br />
in die richtigen Richtungsgleise<br />
rollen.<br />
Holland<br />
Belgien<br />
Maschen<br />
Hamburg<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
KARTE<br />
Polen<br />
<strong>MTU</strong> Brown <strong>MTU</strong> Brown<br />
0-17-28-62 80% der Farbe 60% 40% 20%<br />
CMYK CMYK CMYK CMYK CMYK<br />
Tschechien<br />
<strong>MTU</strong> Blue <strong>MTU</strong> Blue<br />
60% 40% 20%<br />
50-25-0-10 80% der Farbe<br />
CMYK CMYK CMYK<br />
CMYK CMYK<br />
Österreich<br />
<strong>MTU</strong> Report 03/11 I 53