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Marine<br />
Ocean Eyes<br />
schen Marine, die Klasse 212A, kann mit einer<br />
Brennstoffzelle elektrische Energie erzeugen und<br />
damit die Tauchzeiten deutlich verlängern. Doch<br />
auch hier kommt ein 16ZylinderDieselmotor von<br />
<strong>MTU</strong> zum Einsatz – wie bei allen UBooten ausschließlich<br />
im Oberflächen und Schnorchelbetrieb.<br />
Denn die Verbrennungsmotoren benötigen Luft – ein<br />
knappes Gut unter Wasser. Bei geringen Wassertiefen<br />
versorgen die Schnorchel, ausfahrbare Luftzufuhrmasten,<br />
die Dieselmoto ren mit Frischluft und<br />
entsorgen deren Abgase. Dieselaggregate in UBooten<br />
dienen außerdem dazu, Batterien aufzuladen,<br />
die dann bei Tauchfahrt die außenluftunabhängigen<br />
ElektroAntriebsmotoren sowie die Bordsysteme mit<br />
Energie versorgen.<br />
Die für die Technik verantwortlichen Besatzungsmitglieder<br />
vom Maat, dem niedrigsten Unteroffiziersdienstgrad,<br />
über den technischen Meister bis zum<br />
schiffstechnischen Offizier sind blind mit sämtlichen<br />
Systemen vertraut. Dazu absolvieren sie eine anspruchsvolle<br />
Ausbildung im Ausbildungszentrum<br />
UBoote am Marinestützpunkt im norddeutschen<br />
Städtchen Eckernförde, wo das Innenleben der<br />
UBoo te inklusive Antriebsanlage, zugehöriger Batterien<br />
und Dieselmotoren vollständig nachgebaut ist.<br />
Auch Simulatoren und ein SchiffsAutomationssystem<br />
stehen zur Verfügung, mit deren Hilfe der Betrieb<br />
sowie Störungs und Fehlersuche unterrichtet<br />
werden. „Bevor die Besatzungsmitglieder an Bord<br />
gehen, haben sie alle denkbaren Abläufe hunderte<br />
Male unter schwierigsten Bedingungen geübt, bis sie<br />
jeder in und auswendig kennt und im Schlaf auch<br />
blind, schnell und zielsicher ausführen kann“, erläutert<br />
Manseck, der auch für die Ausbildung des Nachwuchses<br />
für die UBootKlasse 206 verantwortlich<br />
war. „Liegt das UBoot im Hafen, kümmern sie sich<br />
um die Wartungsarbeiten und die Batteriepflege. Auf<br />
See führen sie Ersatzteile mit, um notwendige Reparaturen<br />
durchführen zu können.“<br />
In ihrem Buch schildert die Militärjournalistin ChristinDésirée<br />
Rudolph aus erster Hand den Alltag einer UBootBesatzung.<br />
Für die Recherchen dazu reiste die Autorin auf dem Tender<br />
Main vier Wochen lang ins Skagerrak und begab sich an Bord<br />
des U24 zwei Tage auf Tauchfahrt. Mit verständlichen Texten<br />
und zahlreichen Bilder nimmt sie den<br />
Leser mit in die faszinierende Welt unter<br />
Wasser. In einem historischen Abriss<br />
spannt sie den Bogen von antiken Visionen<br />
bis zu den hoch modernen UBooten<br />
unserer Zeit. Auch technische Details<br />
und Informationen zur Ausbildung kommen<br />
nicht zu kurz.<br />
ChristinDésirée Rudolph: Ocean Eyes.<br />
Das UBootGeschwader der Deutschen<br />
Marine. MotorbuchVerlag, Stuttgart:<br />
2010. 183 Seiten, 24,90 Euro.<br />
MEMO<br />
Neue Motoren-Generation für U-Boote<br />
Um in Zeiten knapper Verteidigungsbudgets die<br />
Lebenszykluskosten der Motoren zu senken, sind<br />
den <strong>MTU</strong>Entwicklern ein geringer Kraftstoffverbrauch<br />
und lange Wartungsintervalle besonders<br />
wichtig. Vollkommen neu ist zudem die Möglichkeit,<br />
je nach taktischer Anforderung flexibel einen von<br />
drei Betriebsmodi wählen zu können. Im Standardmodus<br />
läuft der Motor akustisch optimiert. Denn<br />
wie lange ein UBoot unentdeckt unter Wasser operieren<br />
kann, hängt davon ab, wie leise es sich fortbewegt.<br />
Geht es aber darum, große Entfernungen<br />
zum eigentlichen Einsatzort zurückzulegen, bietet<br />
sich hingegen der kraftstoffsparende Modus mit<br />
leicht erhöhten Geräuschsignaturen an. Für den<br />
Oberflächenbetrieb steht ein Modus zur Verfügung,<br />
der die Emissionsanforderungen Stufe 2 der Internationalen<br />
SeeschifffahrtsOrganisation (IMO) ohne<br />
erhöhten Kraftstoffverbrauch erfüllt.<br />
Eine eingeschworene Gemeinschaft<br />
Während sich die Einsatzprofile von UBooten verändern<br />
und sich die technologischen Innovationen daran<br />
orientiert weiterentwickeln, bleibt eine Konstante:<br />
die eingeschworene Besatzung an Bord, die sich<br />
durch hohe Kameradschaft und Toleranz auszeichnet.<br />
Diese ist es auch, die Hartmut Manseck noch immer<br />
begeistert von seiner Aufgabe als Kommandant<br />
schwärmen lässt: „Ich bin dankbar dafür, dass ich<br />
mit den mir anvertrauten Männern kreativ und verantwortlich<br />
zu einer Gemeinschaft zusammenwachsen<br />
konnte, die nicht nur sehr gute Leistungen und<br />
Ergebnisse erzielte, sondern auch die unvorstellbaren<br />
Bedingungen und Entbehrungen erträglich machte.“<br />
Um in seiner Mannschaft für gute Stimmung zu sorgen,<br />
ließ er sich einiges einfallen. Lief U26 aus dem<br />
Hafen aus, begleitete sie Udo Lindenberg mit seinem<br />
Lied „Alles klar auf der Andrea Doria“ – natürlich aus<br />
der Konserve. Einmal jedoch war der Rockmusiker an<br />
Bord und ihm wurde ein Wunsch erfüllt, den er in seinem<br />
Song „Es ist alles im Lot auf dem Riverboat“ geäußert<br />
hatte. Dort heißt es „mit 'nem UBoot fahr' n<br />
wollt ich immer schon mal“.<br />
Text: Elke Brown<br />
Bilder: Hartmut Manseck,<br />
Dpa pictures alliance<br />
Ihre Fragen beantwortet:<br />
Arndt von Drahten<br />
Arndt.vonDrahten@mtuonline.com<br />
Tel. + 49 7541 903350<br />
Mehr dazu...<br />
...das komplette Interview mit<br />
Hartmut Manseck<br />
Wie funktioniert‘s – siehe Seite 3<br />
oder unter http://bit.ly/v6ff9u<br />
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