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52 Porträtiert<br />
Von links: Philipp Bilke, Tobias Jochinke, Philip Behrend, Daniel Goll von Das gute Ding UG.<br />
Kreative Ideen mit Mehrwert<br />
Drei Start-ups beweisen: Geld verdienen und Gutes tun ist kein Widerspruch.<br />
Die Geschichte ist filmreif und beginnt<br />
mit einem Drama: Am 9. Juni 2014<br />
verwüstete Orkan Ela die Region, allein<br />
in Düsseldorf wurden in wenigen<br />
Stunden über 40.000 Bäume zerstört. Am Tag<br />
darauf liefen sich vier ehemalige Studenten der<br />
Hochschule Düsseldorf, zwei angehende Architekten<br />
und zwei Kommunikations-Designer,<br />
zufällig über den Weg, redeten sich ihr<br />
Entsetzen von der Seele und kamen zu dem<br />
Schluss: „Da muss man doch was machen!“<br />
Was dann passierte, darf als beispiellose Erfolgsstory<br />
gelten. Und als der Beginn einer Geschäftsidee:<br />
Das gute Ding.<br />
KULTUR- UND KREATIVPILOTEN<br />
Schnell hatte nach dem Sturmtag eine Idee<br />
konkrete Konturen angenommen: „Sturmbrettchen“<br />
wollten sie aus den gefallenen Bäumen<br />
produzieren – die künftigen Architekten<br />
Philipp Bilke und Philip Behrend, die Designer<br />
Start-up ist ein schillernder Begriff. Er bezeichnet<br />
junge Unternehmen, die entweder über eine<br />
innovative Technologie oder ein innovatives<br />
(= skalierbares) Geschäftsmodell verfügen und<br />
auf schnelles Wachstum angelegt sind. In unserer<br />
Serie „Start-ups“ stellen wir Unternehmen<br />
vor, auf die diese Eigenschaften zutreffen,<br />
die nicht älter als fünf Jahre sind und die ihren<br />
Sitz in Düsseldorf oder dem Kreis Mettmann<br />
haben. In diesem Teil werden vorgestellt: die<br />
Das gute Ding UG (haftungsbeschränkt), das<br />
Unternehmen Too Good To Go und die<br />
Yverovel GmbH.<br />
Daniel Goll und Tobias Jochinke. Zügig bekamen<br />
sie die Genehmigung vom Gartenamt,<br />
36 der historischen Riesen aus dem Hofgarten<br />
für ihr Projekt zu retten, aber wie macht man<br />
das? „Wir haben uns eine mobile Sägeanlage<br />
aus dem Sauerland besorgt, und dann haben<br />
wir losgelegt“, so Tobias Jochinke.<br />
Ursprünglich hatten sie 500 Sturmbrettchen<br />
geplant, um die Erinnerung an die zerstörten<br />
Bäume wach zu halten. Aber ihre Idee entfachte<br />
einen Sturm in den sozialen Medien, „nach<br />
drei Wochen hatten wir 17.000 Anfragen.“ Die<br />
Freunde gründeten eine Firma (Das gute Ding)<br />
und ließen für Monate jedes andere Projekt ruhen.<br />
Schließlich produzierten sie 10.000 formschöne,<br />
rechteckige Holzbretter, alle versehen<br />
mit den GPS-Koordinaten des Ursprungs-Baumes.<br />
Von dem Verkaufserlös wurden 36 neue<br />
Bäume in den Düsseldorf Parks gepflanzt.<br />
Das blieb nicht ohne Folgen: Von der Bundesregierung<br />
wurde das junge Unternehmen kürzlich<br />
als „Kultur- und Kreativpiloten 2016“ und<br />
damit als eines der kreativsten Nachwuchsunternehmen<br />
Deutschlands ausgezeichnet.<br />
Denn über die Baumaktion hatten die vier<br />
das Konzept für ihre „Kreativschmiede“ gefunden:<br />
„Wir wollen Dinge von Wert gestalten<br />
und mit klarer Haltung überzeugen“, sagt<br />
FIRMENFOTO<br />
IHK magazin 04.2017<br />
www.duesseldorf.ihk.de