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58 Porträtiert<br />
„Wenn es einem gut geht,<br />
muss man selbst Gutes tun.“<br />
und Handwerker, die Wert auf Qualität, Zuverlässigkeit<br />
und Individualität legen, wissen,<br />
dass Denkhaus eine erstklassige Adresse ist.<br />
Die liegt in der Binnenstraße in Flingern Süd.<br />
„Nicht Flingern Nord“, betont Denkhaus. Flingern<br />
Nord, das ist der Düsseldorfer Stadtteil, in<br />
dem zu wohnen seit einigen Jahren als schick<br />
gilt: Interessante Restaurants, originelle Geschäfte,<br />
ein junges stilprägendes Publikum.<br />
Flingern Süd ist bodenständiger und bezieht<br />
daraus selbstbewusst seine eigene Qualität.<br />
Verstecken muss es sich deshalb aber nicht.<br />
Die Grenze zwischen Groß- und Einzelhandel<br />
ist ebenfalls fließend. So entsteht der Eindruck,<br />
dass es bei Baubeschlag Handel Denkhaus<br />
nichts geben kann, was es nicht gibt:<br />
Beschläge, Schlösser, Klinken, hochmoderne<br />
mechanische und elektronische Schließanlagen,<br />
von denen Denkhaus übrigens 900 verwaltet,<br />
bis hin zur kompletten Sicherheitsgarnitur.<br />
Dies alles in einer Menge und Kleinteiligkeit,<br />
die Freaks verführen könnte, den ganzen Tag<br />
hier zu verbringen. Denkhaus liefert Produkte<br />
der 50 führenden europäischen Hersteller. Was<br />
der Markt nicht schafft, wird im firmeneigenen<br />
Atelier und in der Werkstatt nach den Wünschen<br />
von Bauherrn und Architekten individuell<br />
angefertigt. Hier wird dann auch Maß<br />
genommen für Badezimmereinrichtungen,<br />
ausgefallene Kleinmöbel, Außenbeleuchtungen,<br />
Briefkastenanlagen oder Klingelplatten<br />
mit Videokontrolle. Außer Konkurrenz hatte<br />
der 2014 verstorbene Zero-Künstler Otto<br />
Piene viele Jahre lang Gastrecht in der Denkhaus-Werkstatt.<br />
Viele seiner um die Welt gegangenen<br />
Lichtskulpturen und Plastiken sind<br />
hier entstanden. Nicht selten schauen auch private<br />
Auftraggeber in der Werkstatt vorbei. Sie<br />
wollen mitansehen, wie das von ihnen bestellte<br />
Teil Formen annimmt.<br />
SERVICE, DIENSTLEISTUNG,<br />
BETREUUNG<br />
Zu den Kunden von Denkhaus gehören Investoren,<br />
die in Düsseldorfs Stadtbild Akzente setzen.<br />
Das Andreasquartier in der Altstadt, das<br />
Living Circle an der Grafenberger Allee, wo<br />
im großen Stil aus Büros Wohnungen werden<br />
oder Luxushotels wie der Breidenbacher Hof<br />
stehen in den Auftragsbüchern. Der Chef selbst<br />
ist auf den großen Baustellen unterwegs und<br />
hält Kontakt zu jenen gutbetuchten, alteingesessenen<br />
Familien, auf deren individuelle Betreuung<br />
es besonders ankommt. „Da gibt es<br />
dann auch keine Uhrzeit, die können jederzeit<br />
anrufen, da springen wir. Das ist das, was<br />
uns ausmacht und uns auch über die Zeit gebracht<br />
hat.“ In solchen Fällen erschöpfe sich<br />
das Thema dann nicht in der bloßen Warenanlieferung,<br />
sondern es gehe um Service, Dienstleistung<br />
und fast schon Betreuung. Inzwischen<br />
ist die Firma 110 Jahre alt geworden und hat<br />
an verschiedenen Standorten und in wechselvoller<br />
Zeit das Auf und Ab der Stadt hautnah<br />
miterlebt.<br />
Arnd Denkhaus ist seit 1993 Handelsrichter.<br />
Die Erkenntnis, dass bei der Behandlung von<br />
Rechtsstreitigkeiten neben der reinen Juristerei<br />
auch kaufmännischer Sachverstand – Denkhaus<br />
nennt das „Fachvernunft“ – hilfreich sein<br />
kann, kam ihm schnell. „In der Praxis wird oft<br />
anders gelebt, als es Gesetzestexte vorsehen.“<br />
Deshalb seien Handelsrichter mit ihrem gelebten<br />
Praxiswissen eine sinnvolle Ergänzung<br />
der juristischen Seite. So kommt es nicht selten<br />
vor, dass die gleichberechtigten ehrenamtlichen<br />
Handelsrichter den hauptamtlichen Vorsitzenden<br />
überstimmen. Denkhaus wäre sich<br />
nicht treu, wenn er nicht mit offenen Augen<br />
durch seine Heimatstadt ginge. Er ist Mitglied<br />
der IHK-Vollversammlung und Vorsitzender<br />
des Mittelstandsausschusses. „Düsseldorf ist<br />
eine tolle Stadt. Wenn sie weiter wachsen und<br />
interessant sein will, müssen die Rahmenbedingungen<br />
stimmen.“ Es geht ihm um Themen<br />
wie Schulen, Verkehrsplanung und Schuldenfreiheit.<br />
Und dass Verfahrenswege generell<br />
kürzer sein sollten. „Wir von der Wirtschaft<br />
verstehen oft nicht, dass manche Genehmigungen<br />
so lange auf sich warten lassen.“<br />
Matthias Roscher<br />
FIRMENFOTOS<br />
IHK magazin 04.2017<br />
www.duesseldorf.ihk.de