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57 „Früh anfangen, viel machen“ Ein Tag im Leben von... Bei Arnd Denkhaus sind die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit fließend. S o ein Arbeitstag hat es in sich. Da geht es jedes Mal um glatte 15 Stunden, in denen nichts dem Zufall überlassen wird. Viele wollen und sollen zu ihrem Recht kommen. Da gibt es die Kundschaft vor der Ladentheke und draußen auf der Baustelle. Das ehrenamtliche Engagement für Mitstreiter und Anbefohlene in den sozialen Einrichtungen von Kirche und Diakonie verlangt seine Zeit. Auch die Arbeit als Handelsrichter, der Job als Spendenbeauftragter der Rotarier in Düsseldorf-Süd und die Mitgliedschaft in Gremien der Industrie- und Handelskammer sind feste Größen im Terminkalender. Mit anderen Worten: Bei elf Mandaten im Ehrenamt sind die Grenzen zwischen Beruf und Freizeit fließend. Die Rede ist von Arnd Denkhaus. Der Wecker klingelt bei ihm zu Hause in Kaiserswerth jeden Morgen um 5.50 Uhr. Viereinhalb Stunden später sitzt er hinter seinem Schreibtisch in Flingern-Süd und gibt locker zum Besten, dass man viel machen könne, wenn man früh anfängt. Früh anfangen und viel machen, das ist es, was den Chef der Baubeschlag Handel Denkhaus GmbH umtreibt. Und damit das alles wie geplant funktioniert, fährt er jeden Tag um 6.50 Uhr auf der stauanfälligen Danziger Straße vor der Rushhour her. Im Büro angekommen liest er bei einer Tasse Kaffee die Tageszeitung 20 Minuten lang. „20 Minuten, nicht 30“, sagt er. Schließlich benötige er selbst ein paar Minuten, um sich auf die folgenden Abstimmungsgespräche vorzubereiten. Was gibt es bei der Montage? Was passiert in der Werkstatt? Was machen die Baustellen? „Ab acht Uhr steht das Telefon dann nicht mehr still.“ Arnd Denkhaus kümmert sich vornehmlich um die großen Baustellen und um die Kundschaft, die besonderen Wert auf seine Betreuung legt. GUTES TUN, WENN ES EINEM GUT GEHT Arnd Denkhaus ist kein Pöstchenjäger. „Wenn es einem gut geht, muss man selbst Gutes tun“, hat ihm sein verstorbener Vater mitgegeben. 70 Prozent Zeit für das Ehrenamt, 30 Prozent für die Firma war dessen Leitlinie. 30 Prozent fürs Ehrenamt – „die aber dann richtig“ – hat der Sohn für sich entschieden. Denkhaus ist im zweiten Hauptjob Geschäftsführer der Evangelischen Gesellschaft für diakonische Ausbildungsstätten, er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Bergischen Diakonie, Aprath, Mitglied im Förderkreis der Diakonie Düsseldorf, Mitglied im Vorstand des Wohnstifts Haus Lörick und Mitglied im Kuratorium der Graf Recke Stiftung. „Wir reden über Menschen und entscheiden über soziale Fürsorge. Egal ob in der Jugend-, Behinderten- oder Altenpflege, diese Menschen kommen zu uns, weil sie irgendeine Art von Not haben.“ Als Aufsichtsrat oder Vereinsvorstand könne man deshalb nichts von oben bestimmen, sondern müsse es selbst mit leben. Für den 55-Jährigen funktioniert Sozialarbeit im Ehrenamt nicht vom Schreibtisch aus, als Aufsichtsratsvorsitzender der Bergischen Diakonie legt er Wert darauf, „jedes Haus und jede Tür“ zu kennen. „Wir sind nicht in irgendeiner Konzernzentrale, sondern sprechen vor Ort mit den Leuten und suchen mit ihnen gemeinsam nach Schwachstellen und Problemlösungen.“ Was verbirgt sich hinter dem Firmennamen „Baubeschlag Handel Denkhaus GmbH“? Bauunternehmer, Architekten, Investoren Montag 5.50 Uhr der Wecker klingelt 6.05 Uhr 20 Minuten auf dem Rudergerät 6.50 Uhr der Rushhour auf der Danziger Straße entkommen 7.15 Uhr Kaffee und Zeitung im Büro 8.00 Uhr kurze Besprechung/ Terminabsprache mit meinem Geschäftsführer Ayhan Marangoz 9.00 Uhr Baustellentermin „Kameha Residence, Düsseldorf 11.15 Uhr Schließanlagenbesprechung „Andreas Quartier“, Düsseldorf 13.00 Uhr Lunch mit Gregor Meulendik, Vision Interior, bei Dauser, Carlsplatz 15.00 Uhr Aufsichtsratssitzung, Bergische Diakonie in Aprath 19.00 Uhr Kassenprüfung bei den Wirtschaftsjunioren Düsseldorf e. V. 20.45 Uhr Gute-Nacht-Gebet mit meinem Sohn www.duesseldorf.ihk.de IHK magazin 04.2017