Top100 Kufstein_2017

Der Kultur-Quartier-Veranstaltungssaal ist multifunktional und bietet genug Platz für bis zu 470 Personen.
erhielten die Innsbrucker Architekten
Wiesflecker . Der leicht ansteigende
Saal ist mit Rängen ausgestattet sowie
mit großer Bühne und Hinterbühne,
„um aus künstlerischer Sicht wirklich
einiges bieten zu können“, sagt Ebner.
Das zweite Herzstück ist ein weiterer,
500 Quadratmeter großer, multifunktionaler
Saal, der je nach Bestuhlung bis
zu 470 Personen Platz bietet. „Dieser
eignet sich für Kulturveranstaltungen,
Lesungen oder Konzerte, aber auch für
Kongresse“, heißt es.
MULTIFUNKTIONALE
INNENARCHITEKTUR
Das neue Theater entspricht in seiner
Form zwar einem klassischen Saal,
ausgestattet wird dieser aber mit moderner
Eleganz werden: Böden und
Decken sind aus dunklem Holz, die
Wände als Kettenhemd strukturiert,
also wie helles Metallgeflecht mit eingearbeiteten
Leuchtkörpern. Damit
wollen die Raumdesigner an den klassischen
Luster im Theater erinnern,
diesen aber mit hochmoderner LED-
Beleuchtung in der Wand darstellen.
Ebenso spannend und markant sind
die blauen Stühle: „Hier entschieden
sich die Architekten für den Yves-
Klein-Blauton, eine ganz spezielle
Farbe, statt dem fast standardmäßigen
Weinrot“, schildert Ebner. Diese Farbe
taucht außerdem auch im Foyer,
an der Bar sowie in den Drucksorten
des Theatermarketings auf, sozusagen
als markenstiftender blauer Faden.
Auch das Foyer wird genutzt und mit
Ausstellungen für bildende Künste
belebt werden. Diese besetzten bislang
nur eine verhältnismäßig kleine
Nische und wurden hauptsächlich
im kleinen, privaten Rahmen präsentiert.
„Bildende Kunst ist uns aber ein
wichtiges Anliegen, weil auch die hiesige
Szene großes Potenzial hat, mit
vielen talentierten Akteuren“, sagen
Kleinheinz und Ebner. Nun sollen sie
eine großzügige Ausstellungsfläche in
einem Gebäudekomplex erhalten, der
mit gut durchdachter Multifunktionalität
punkten will. Durch die gesamtheitliche
und barrierefreie Konzeption
werden sich zudem praktische Synergien
ergeben. Die Säle sind mit Hotel
und Tiefgarage verbunden: „Das bedeutet
beispielsweise, dass die Bühnendarsteller
ebenerdig und direkt
vom Parkplatz in die Garderobe gelangen“,
erklärt Ebner. Der Komplex ist
auch äußerlich offen konzipiert: „Dadurch
sind neue Wege durch das Kultur
Quartier und gleichzeitig durch
die Stadt entstanden“, sagt Ebner.
Auch der Vorplatz wird mit Events
bespielbar sein. Insgesamt fügt sich
das Kultur Quartier sehr harmonisch
ins Kufsteiner Stadtbild ein. Es wirkt
modern und hochwertig, will aber
keineswegs mit der vorhandenen historischen
Bausubstanz konkurrieren.
LOGISCHER SCHRITT
Es sei schon ein gewisser Luxus, den
sich die Stadt Kufstein mit dem neuen
Kultur Quartier leistet, stellt Ebner fest.
Aber: „Nachdem wir Kultur als wesentlichen
Teil ins Markenbuch geschrieben
haben, ist dies nun ein logischer Schritt“,
fährt der Leiter fort. Die Kulturszene
könne es kaum erwarten und soll schon
viele Geschichten in petto haben, die
auf der neuen Bühne aufgeführt werden
sollen. Die erste Veranstaltung wird am
7. September stattfinden, die offizielle
Eröffnung folgt am 15. September. „Tatsächlich
sind die ersten Monate schon
jetzt sehr gut ausgebucht“, so Ebner.
Insgesamt soll sich das Kulturangebot
sowohl an die ortsansässige Bevölkerung
als auch an Touristen richten. So
generiert auch Kultur Wertschöpfung,
speziell in Kombination mit dem Kongresssegment
– für Ebner eine ideale
Kombination, da Letzteres antizyklisch
verläuft. Kongresse bringen unter der
Woche und in den Zwischensaisonen
Belebung.
Die Stadt Kufstein setzt also weiterhin
auf ihre kulturellen Stärken und ihren
individuellen, selbstbewussten Charme
und verfolgt eine Strategie, die mit hoher
Wahrscheinlichkeit eine richtige ist.
Marianna Kastlunger
106
ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN 2017