Top100 Kufstein_2017
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schätzt werden, die Erwartung, die<br />
man an den Mitarbeiter stellt, muss<br />
klar definiert sein. Wenn ich Sie jetzt<br />
einfach hinter die Bar stelle und Ihnen<br />
sage, da steht die Kaffeemaschine,<br />
und los geht‘s, dann kann nichts<br />
Gutes dabei herauskommen.<br />
ECHO: Da dürften Sie recht haben.<br />
Es wird oft geklagt, dass Einheimische<br />
kaum mehr im Tourismus<br />
arbeiten wollen, und zwar zum einen<br />
wegen der Entlohnung, zum anderen<br />
wegen der Arbeitszeiten.<br />
Huber: Bei uns gibt es keine Probleme<br />
mit den Arbeitszeiten. Jeder<br />
Mitarbeiter hat zwei Tage pro Woche<br />
frei und weiß das über den Dienstplan<br />
einen Monat im Voraus. Da fährt<br />
die Eisenbahn drüber. So bleibt für jeden<br />
die Freizeit und das Privatleben<br />
planbar. Jeder arbeitet täglich acht<br />
Stunden, es ist ein ganz normaler Job.<br />
ECHO: Wie schätzen Sie die Entwicklung<br />
des Tourismus in der Region<br />
<strong>Kufstein</strong> über die vergangenen<br />
Jahre ein?<br />
„Wir als Hotel Stadt<br />
<strong>Kufstein</strong> haben trotz<br />
des Tourismusverbands<br />
Gäste.“<br />
Huber: <strong>Kufstein</strong> ist an und für sich<br />
eine wunderschöne Destination. Es<br />
gibt eine Trennung im Ferienland,<br />
oder Erdbeerland, oder <strong>Kufstein</strong>erland,<br />
wie es jetzt heißt. Es gibt zwei<br />
verschiedene Tempi und Zielgruppen.<br />
Einmal die Stadt <strong>Kufstein</strong> einerseits,<br />
andererseits die Umlandgemeinden.<br />
Da bedürfte es unterschiedlicher<br />
Strategien. Da agiert man hin<br />
und wieder ganz unglücklich.<br />
ECHO: Findet das im TVB <strong>Kufstein</strong>erland<br />
aus Ihrer Sicht strategisch<br />
genügend Niederschlag, dass die<br />
Stadt und die Umlandgemeinden<br />
unterschiedliche Bedürfnisse haben?<br />
Huber: Wir als Hotel Stadt <strong>Kufstein</strong><br />
haben trotz des Tourismusverbands<br />
Gäste. Grundsätzlich gehen viele<br />
Entwicklungen in eine Richtung,<br />
die zwar visionär-intellektuell hervorragend<br />
dargestellt werden, in der<br />
Umsetzung gibt es aber Schwächen.<br />
Wir haben die hervorragenden Tiroler<br />
Festspiele in Erl in unserer Region.<br />
Alles andere, was man sonst im<br />
klassischen Bereich noch versucht,<br />
ist bloß ein billiger Abklatsch, mit<br />
dem man die Qualität der Festspiele<br />
nicht annähernd erreicht. Es gibt<br />
Highlights, die man nicht toppen<br />
kann. Da ist es nicht klug, parasitäres<br />
Marketing zu machen. Man muss die<br />
Dinge kapieren und nicht kopieren.<br />
Und bei uns wird leider viel kopiert,<br />
weil man es nicht kapiert hat.<br />
ECHO: Welche Konzepte meinen<br />
Sie konkret, wenn Sie von Umsetzungsschwächen<br />
reden?<br />
Huber: Damit meine ich das ganze<br />
intellektuelle Konstrukt <strong>Kufstein</strong>erland.<br />
Das lässt sich am Markt nur<br />
schwer umsetzen. Mein Wunsch<br />
wäre „Ferienregion <strong>Kufstein</strong>“ gewesen.<br />
Künstliche Konstruktionen wie<br />
<strong>Kufstein</strong>erland findet man, im Gegensatz<br />
zum Berchtesgadener Land,<br />
auf keiner Landkarte. Wenn ich jetzt<br />
Erdbeerland sage, oder wie auch immer<br />
wir heißen, wie soll man da einen<br />
Bezug herstellen? Die einzige Chance,<br />
die wir haben, ist groß aufzutreten.<br />
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