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Top100 Kufstein_2017

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Die Genusswelt Itter befindet sich vis-à-vis des Firmengeländes von Ager, direkt an der Loferer Bundesstraße in Itter.<br />

getarisch leben möchten. Auf den Absatz<br />

wirkt sich das nicht aus. Es wird<br />

aber vor allem medial sehr viel darüber<br />

gesprochen. Ich bin aber persönlich<br />

überzeugt davon, dass der Mensch das<br />

fleischliche Eiweiß braucht.<br />

ECHO: Welche Produkte aus Ihrem<br />

Sortiment sind zur Zeit besonders<br />

nachgefragt?<br />

Ager: Unser Speck geht sehr gut. In<br />

diesem Bereich sind wir aber nicht<br />

so groß. Die größeren Konkurrenten<br />

liefern sich in diesem Segment einen<br />

heftigen Preiskampf. Wir legen unser<br />

Augenmerk verstärkt auf die Produktion<br />

von Wildschinken. Von unseren<br />

Produkten her sind wir, das sage ich<br />

ganz unumwunden, in Europa in<br />

diesem Bereich führend. Wir führen<br />

einen internen Umbau durch, um in<br />

die Wursterei von Wildwürsten einzusteigen.<br />

Das macht zur Zeit eigentlich<br />

niemand professionell. Wir gewährleisten<br />

dadurch eine ganzjährige<br />

Verfügbarkeit von Wildwürsten, die<br />

wir auch in haushaltsüblichen Verpackungsgrößen<br />

verkaufen werden.<br />

„Wir sind vom Absatz her ziemlich stabil. Wenn ich<br />

wollte, könnte ich das Unternehmen aber ohne Weiteres<br />

auf die doppelte Größe ausbauen.“<br />

<br />

<br />

ECHO: Sie zielen damit also noch<br />

stärker auf den Endverbraucher?<br />

Ager: Ja, weil es sich um ein Produkt<br />

handelt, welches das ganze<br />

Jahr geht. Durch die kleineren Packungsgrößen<br />

ist es konsumentenfreundlich.<br />

Niemand kauft einen<br />

Kilo Landjäger.<br />

ECHO: Wie hat sich Ager absatzmäßig<br />

in den vergangenen Jahren<br />

entwickelt?<br />

Ager: Wir sind vom Absatz her<br />

ziemlich stabil. Wenn ich wollte,<br />

könnte ich das Unternehmen aber<br />

ohne Weiteres auf die doppelte<br />

Größe ausbauen. Dann gehen aber<br />

die Probleme schon los, vor allem<br />

beim Personal. In der derzeitigen<br />

Unternehmensgröße bleibt alles<br />

überschaubar. Beim Wild sind wir<br />

schon jetzt die Größten in Österreich.<br />

In den anderen Bereichen ist es<br />

ein beinharter Verdrängungswettbewerb.<br />

ECHO: Die Wirtschaft klagt fast<br />

durchwegs über einen Fachkräftemangel.<br />

Erleben Sie das auch so?<br />

Ager: Ja. Metzger gibt es fast keine<br />

mehr.<br />

ECHO: Warum gibt es einen Trend<br />

in Richtung Wildfleisch?<br />

Josef Ager,<br />

Geschäftsführer Ager<br />

Ager: Wildfleisch erfreut sich großer<br />

Beliebtheit, obwohl es nicht Bio sein<br />

kann. Man kann nämlich nicht kontrollieren,<br />

wie sich das Wild ernährt.<br />

Aber das Wild frisst erfahrungsgemäß<br />

nur das Beste. Wildfleisch ist auch aus<br />

ernährungsphysiologischer Sicht sehr<br />

vorteilhaft, weil es mit einem bis 1,5<br />

Prozent kaum Fett, aber viel tierisches<br />

Eiweiß enthält. Wildfleisch ist das natürlichste<br />

überhaupt. Es ist besser, einmal<br />

ein gutes Wildfleisch zu essen als<br />

dreimal ein billiges Schweinefleisch.<br />

ECHO: Der Handel ist auch zunehmend<br />

auf Nachhaltigkeit bedacht?<br />

Ager: Das ist durchaus beobachtbar,<br />

und zwar nicht nur in Österreich, sondern<br />

besonders in der Schweiz. Wir exportieren<br />

70 Prozent unserer Produkte<br />

in die Schweiz und nach Deutschland,<br />

aber auch zunehmend in die BENE-<br />

LUX-Staaten. Es zählt wieder, dass<br />

die Produkte möglichst aus der Nähe<br />

kommen. Fleisch aus Neuseeland oder<br />

Argentinien wird es in der Zukunft im<br />

Handel schwerer haben als derzeit.<br />

<br />

Interview: Marian Kröll<br />

110<br />

ECHO TOP 100 UNTERNEHMEN IM BEZIRK KUFSTEIN <strong>2017</strong>

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